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totgequatscht: Maggie Abendroth und der Teppich des Todes (German Edition)

totgequatscht: Maggie Abendroth und der Teppich des Todes (German Edition)

Titel: totgequatscht: Maggie Abendroth und der Teppich des Todes (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edda Minck
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die Särge selbst zugemacht.«
    »Wissen Sie schon, wer der Tote ist?«
    »Nein. Bis auf Unterwäsche hatte der Mann lediglich den Teppich am Leib, sonst nichts.«
    »Uhhh. Und sonst?«
    »Der Arzt hat gesagt: Schlag auf den Hinterkopf. Vermutlich ein Hammer. Ich habe mir, so gut es ging, die Leiche angesehen, als der Arzt sie oberflächlich untersucht hat.«
    »Ja, und? Was gab es zu sehen?«
    »Ein gepflegter Mann. An der Leiche haftete natürlich Blut und Schmutz vom Teppich, aber ansonsten: Fingernägel, Haarschnitt grundsätzlich gepflegt. Die Unterwäsche eine gute, solide Marke. Nicht abgetragen. Der Mann war gut genährt. Abgesehen von den Totenflecken und der Verletzung am Hinterkopf sah er für sein Alter, das ich auf circa Mitte fünfzig schätze, fit und gesund aus.«
    Ich starrte Matti an.
    »Was ist, Frau Margret? Sie sehen so betroffen aus.«
    »Äh, nein. Doch. Ich bin natürlich betroffen. Auch wegen der Leiche. Ich meine … Die werden rausfinden, wer er war, und Winnie wird seine Arbeit machen. Zahngutachten, DNA und den ganzen rechtsmedizinischen Zirkus eben. Aber … Sie haben grad geredet wie ein Wasserfall.«
    »Rudi hat gesagt, das könnte helfen. Er macht zurzeit einen Kurs für Trauerredner.«
    »Aha? Und schon ist er Kommunikationsexperte? Ich meine, nicht, dass mich das stören würde, wenn aus Ihnen mal was rauszukriegen ist …«
    »Ich übe.«
    »Sie haben den besten Lehrmeister, der zu kriegen ist. Rudi kann dem gemeinen Plapperkäfer von Traal Konkurrenz machen.«
    Matti schaute mich unverwandt an, und ich sagte: »Ich leihe Ihnen das Buch mal. Sehr lustig.
Per Anhalter durch die Galaxis

    »Eine interessante Vorstellung.« Und damit war die kleine Plauderei beendet.
    Kurz bevor wir das rechtsmedizinische Institut in Essen erreichten, sagte er: »Warum lag er ausgerechnet in unserem Sarg?«
    »Hatten Sie deswegen diese Eisaugen?«
    »Es kommt vor – manchmal bin ich … etwas emotional. Ich hoffe nicht, dass ich Sie damit erschreckt habe. Aber es macht mir wirklich Sorgen, dass der Tote ausgerechnet in einem unserer Särge lag.«
    »Zufall?«, sagte ich und dachte:
etwas emotional?
Was wird mit seinen Augen passieren, wenn es ihn mal richtig erwischt?
    Matti schüttelte den Kopf. »Stellen Sie sich die Trauerhalle vor: Unsere Ausstellungsfläche ist vom Eingang aus gesehen die letzte vor der Empore, da wo die Särge für die Trauerfeiern aufgestellt werden. Direkt über dem Krematoriumsaufzug. Wenn jemand eine Leiche loswerden will und in die Trauerhalle kommt, warum wählt er nicht den ersten Sarg, direkt neben der Tür?«
    »Stimmt – wenn es so war. Was, wenn derjenige aber aus dem Gang kam, der zu den Aufbahrungsräumen führt? Der geht hinter der Empore links ab. Dann ist logischerweise Ihre Ausstellungsfläche die erste. Wäre doch auch möglich. Vielleicht war das nur ein übler Scherz, eine Leiche aus einem Aufbahrungsraum zu holen, um sie in einen Sarg in der Ausstellung zu legen. Grober Unfug.«
    »Dagegen spricht, dass der Arzt gesagt hat, dass der Schlag auf den Schädel ausgeführt wurde, als der Mann lebte. Die Wunde hat geblutet, was sie post mortem nicht getan hätte. Und wenn diese Leiche in einem Aufbahrungsraum gelegen hätte, wäre sie fachgerecht ausgestattet, angekleidet und hergerichtet gewesen. Das ist hier aber nicht der Fall. Außerdem fehlt in den Aufbahrungsräumen kein Toter.«
    »Hm, also kein grober Unfug. Trotzdem, die Halle hat vielleicht noch mehr Eingänge. Winnie wird es rausfinden. Notfalls machen die von der Spurensicherung diesen Test. Wie heißt das Zeug noch? Luminol? Damit sprühen die den Boden ein. Und wenn das Opfer getropft hat, wird man das sehen, egal, ob der oder die Täter aufgewischt haben.«
    »Ja«, sagte Matti nicht eben begeistert.
    Während der Leichnam übergeben wurde und Matti die Formalitäten erledigte, blieb ich im Wagen sitzen und dachte über das nach, was er gesagt hatte. Warum ein Sarg aus Mattis Ausstellung? Wenn ich ein Mörder wäre, würde ich zusehen, das Corpus Delicti so schnell wie möglich loszuwerden. Warum fährt man dazu überhaupt zum Friedhof? Oder ist der Mord auf dem Friedhof passiert, und wenn ja, wo? Und falls es irgendwo auf den ich-weiß-nicht-wie-viel-Hektargroßen Gelände passiert war, würde die Polizei die Kleidung finden? Den Tatort? Dagegen sprach allerdings der Teppich – wer geht mit einem Teppich ausgerüstet auf den Friedhof, um sein Opfer nach getaner Tat darin einzuwickeln?
    Und

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