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totgequatscht: Maggie Abendroth und der Teppich des Todes (German Edition)

totgequatscht: Maggie Abendroth und der Teppich des Todes (German Edition)

Titel: totgequatscht: Maggie Abendroth und der Teppich des Todes (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edda Minck
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Stolz: »Die Elli, die is’ schneller, als die Weight Watchers erlauben, ne? Aber ich liebe jedes Gramm an ihr, wegen mir muss die das nicht machen, die sieht sogar im Kartoffelsack aus wie ’ne Königin.«
    »Na, siehste, Elli, musse dich gar nich’ so kasteien«, sagte Berti, holte unter ihrem Sitz ein Fernglas hervor, beobachtete die Fenster von Haus Nummer 11 und murmelte: »Wann steht die Tussi denn endlich ma auf?«
    »Vielleicht hat der Seidel die längst verhaftet? Oder die ist abgehauen.«
    »Warum sachste dat denn nich gleich, Maggie?«
    »Mich fragt ja keiner. Und was ist jetzt Elli? Döner oder nicht Döner?«
    »Nimm einen«, befahl Berti. »Wenn’ze noch zwanzich Kilo verlierss, dann sieht dein Hintern aus wie’n Raffrollo, und mit deinen Halsbehang kannze’n Truthahn Konkurrenz machen. Denk ma drüber nach – oder hasse schon inne Schönheitsklinik gebucht für dat Straffen. Kostet ja ’ne Stange Kohle, ne?«
    Berti drückte mir einen Zwanzig-Euro-Schein in die Hand. »Ich will’n Döner mit Tsatsiki und mit Scharf.«
    »Für die Elli auch«, sagte Rudi. »Was soll ich mit einem Raffrollo und ’nem Truthahn im Bett? Wärmt doch gar nicht.«
    Elli zuckte die Schultern. »Na gut. Aber mit Salat und kein Scharf und kein Knoblauch.«
    Wenn der Tag so weiterginge, würde ich es wegen ununterbrochenen Kopfschüttelns ins Guinnessbuch der Rekorde schaffen. Während ich in der Dönerbude auf der Toilette saß, dachte ich ernsthaft darüber nach, Winnie anzurufen, um Bertis Ausflug zu petzen, ließ es dann aber doch sein. Ich dachte, das Schlimmste, was passieren kann, ist, dass nix passiert, keine Danuta und kein Eckes auftaucht, ich um halb zwölf die nächste Bahn nach Wiemelhausen nehme und die Dreierbande die Observierung irgendwann ergebnislos abbrechen muss.
    Als ich von der Toilette kam, nahm ich drei Döner in Empfang, holte eine große Flasche Uludag aus dem Kühlschrank, bezahlte und trat hinaus auf die Straße. Ich hörte Rudi rufen: »Der sieht ja echt voll aus wie ich«, was Eckes mit einem Fußtritt in Richtung von Rudis Kronjuwelen quittierte. Er zappelte und trat um sich, wie ein wild gewordener Brummkreisel, aber sein Hals befand sich in der eisenharten Umklammerung von Ellis Armen. Bevor sich Rudi auf seinen Zwilling stürzen konnte, rammte der Elli einen Ellbogen in die Seite und stieß ziemlich unfair mit dem Knie nach. Mir fiel vor Schreck die Flasche mit der Limo aus der Hand, die mit lautem Knall auf dem Bürgersteig zerschellte. Alle Köpfe drehten sich in meine Richtung. Nur Oma Berti machte in aller Ruhe Fotos mit ihrem Handy. Elli rang vor Schmerz nach Luft. Das nutzte Eckes aus, um sich endgültig aus dem Schwitzkasten zu befreien. Rudi stürzte nach vorne, packte Eckes von hinten, und dann rollten die beiden über die Straße. Binnen Sekunden konnte niemand mehr sagen, wer wer war. Einer der beiden schrie: »Du Arschloch hast mir auch noch einen Anzug geklaut!«
    »Du hast doch genug davon, Bruderherz!«
    Es war wie das Hütchenspiel: Kaum dachte man, sicher zu sein, wer Rudi war, rollten sie herum und man wusste es wieder nicht. Irgendwann bekam der eine vom anderen einen Schlag in den Magen, vermutlich Rudi, denn der andere, also Eckes, sprang auf die Füße und rannte direkt auf mich zu.
    »Bleib stehen!«, schrie Rudi. Davidoff sprang aus dem Auto und galoppierte dem Flüchtenden hinterher.
    »Fass!«, rief Elli, und ich hoffte, dass Davidoff wüsste, wen seine Chefin damit meinte.
    »Hättste wohl gerne«, keuchte Eckes, schubste mich brutal zur Seite und verschwand in der Dönerbude. Kaum hatte ich mich vom Schreck erholt, stürzte Rudi an mir vorbei. Ich hörte Türen klappern und dann war es ruhig. Drei Portionen Döner klebten auf meiner neuen Bestatterjacke – und statt dem Flüchtigen hinterherzurennen, bremste Davidoff vor mir ab und warf sich an meine Brust.
    Berti steckte ihre Kamera ein und half Elli auf, die vor Schmerzen stöhnte.
    Hinter mir flog die Tür vom Dönerladen wieder auf.
    »Warum hast du ihm kein Bein gestellt, Maggie?!«, rief Rudi und warf vor Verzweiflung die Arme in die Luft. Dann drehte er sich um seine eigene Achse. »Herrgott! Ich war so nah dran, meinen … meinen … äh meinen Bruder kennenzulernen! Jetzt ist er weg ... wie ...!«
    »Stopp ma!«, rief Berti. »Woher sollen wir wissen, ob du Rudi bis?«
    »Aber ich bin es doch.« Er zerrte an meiner Jacke herum. »Maggie, sag du doch mal was.«
    Ich versuchte mich aus seinem

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