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totgequatscht: Maggie Abendroth und der Teppich des Todes (German Edition)

totgequatscht: Maggie Abendroth und der Teppich des Todes (German Edition)

Titel: totgequatscht: Maggie Abendroth und der Teppich des Todes (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edda Minck
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…«
    »Kein Problem. Ich schlage vor, wir reden darüber, wenn Sie aus Spanien wieder da sind. Dann haben Sie nachgedacht und ich vielleicht auch. Zugegeben, es hat mich überrascht … positiv überrascht. Aber ich kann das nicht einordnen, wenn Sie verstehen, was ich meine. Also … Herrgottnocheins – ich weiß es nicht!«
    Matti guckte mich mit großen Augen an und lächelte.
    »Nicht lachen, jetzt. Ich fürchte einfach, wir machen Fortschritte und ich bin darauf nicht vorbereitet. Ich … ich … mag Sie einfach. Und Sie scheinen mich auch zu mögen … Aber ich weiß nicht, warum.«
    »Das weiß man doch nie«, sagte Matti. »Und das ist auch gar nicht schlimm. Ich geh dann jetzt packen.«
    »Ja, machen Sie das, sonst mache ich mich hier komplett zum Affen.«
    Als hätte ich das nicht schon längst getan. Die Türglocke bimmelte, und Matti war weg. Vor Wut über mich selbst zerbrach ich einen Bleistift, und weil es so viel Spaß machte, folterte ich seine Brüder aus der Stiftebox im elektrischen Anspitzer, bis nur noch Holzschnecken, ein Häufchen Graphit und verwaiste Radiergummis übrig waren.
    Kurz vor halb sechs schob ich die Überreste meiner Folteropfer in den Mülleimer, nahm meine Tasche und wollte eben gehen, als Rudi hereinpolterte. Bevor ich überhaupt nachdenken konnte, hatte er mich umarmt und abgeküsst. »Danke«, sagte er. »Danke. Weißt du, wenn ich ja nicht die Elli lieben würde und ich nicht genau wüsste, dass du und Matti … also, dann hätte ich dir einen Heiratsantrag gemacht. Aus lauter Dankbarkeit.«
    Ich löste mich aus seiner Umklammerung und sagte: »Nun mal halblang, Herr Rolinski. Aus drei Gründen sollte man nie heiraten: Steuerkarte, Dankbarkeit und Langeweile. Das ist dir doch klar.«
    »Ja, ja … war ja jetzt nur so … du weißt schon. Ich bin so … so erleichtert und glücklich.« Er ging zum großen Sideboard, hob den Deckel der dort stehenden Urne und griff sich eine Handvoll Gummibärchen, setzte sich auf den Schreibtisch, ließ die Beine baumeln und sagte: »Mir ist ein spektakulärer Gedanke gekommen.«
    Ich warf einen Blick auf die Uhr und antwortete: »Ich hab Feierabend. Ich hoffe, dein Gedanke ist kürzer als das Vater Unser.«
    »Glaub schon. Also, stell dir mal vor: Der Eckes hat meine, also, unsere Mutter erschlagen, und nicht ich. Und ich hatte gar keinen Blackout, also, ich hatte schon einen, weil ich so geschockt war, als ich die tot hab liegen sehen … aber nicht, weil ich das getan hatte. Ich konnte mich an nix erinnern, weil ich das auch gar nicht war. Und hinterher, da hatten sie mir ja alle eingeredet, dass ich ein Mörder bin. Die Beweise und das alles – und am Ende hab ich das dann selbst geglaubt. Ich hatte noch nie einen Blutrausch. Das hat der Richter damals gesagt. Blutrausch und Heimtücke und der ganze Kram. Ich krieg jetzt noch Plaque, wenn ich dran denke.« Er stopfte sich die Gummibärchen komplett in den Mund.
    »Was für eine Idee. Aber könnte so gewesen sein. Vielleicht hast du damals die Leiche nur gefunden … und den Hammer in die Hand genommen und so … also … immerhin hat er sein T-Shirt bei dir gelassen … und einen deiner Anzüge geklaut. Der wusste wahrscheinlich die ganze Zeit, dass es dich gibt.«
    »Wenn du ihm ein Bein gestellt hättest, dann hätte ich ihn fragen können.«
    »Hm … stimmt. Ich hole es bei nächster Gelegenheit nach. Winnie wird ihn kriegen, und dann kannst du ihn auch selber fragen.«
    »Glaubst du, der wird den Mord an unserer Mutter zugeben?«
    »Kommt auf die Foltermethode an«, sagte ich und stellte mir vor, Eckes’ Finger in den elektrischen Anspitzer zu stecken.
    »Denn, wenn ich unschuldig im Knast gesessen hab, dann hab ich Anspruch auf Entschädigung – und dann hätte ich Geld und könnte dem Matti anbieten, mich hier zu beteiligen. Rolinski & Abendroth. Das hört sich doch seriös an!«
    »Dann musst du aber für den Schriftzug einen längeren Leichenwagen kaufen. So Rudi, ich muss jetzt gehen.«
    »Bleibst du nicht zum Abendessen? Matti hat bestimmt was gekocht.«
    »Hat er nichts von gesagt. Der packt seinen Koffer für Spanien. Solltest du jetzt auch machen. Viel Spaß.«
    »Werd’ ich haben. Soll ich Wilma von dir grüßen?«
    »Nicht nötig, das verdirbt ihr nur die Laune.«
    »Sei vorsichtig mit dem Auto, Maggie. Der Airbrush ist mein Meisterstück. Da hab ich über zwei Wochen für gebraucht. Hast du die Türgriffe gesehen? Mit Goldlack, wie beim Mafioso 2000.«
    »Keine

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