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totgequatscht: Maggie Abendroth und der Teppich des Todes (German Edition)

totgequatscht: Maggie Abendroth und der Teppich des Todes (German Edition)

Titel: totgequatscht: Maggie Abendroth und der Teppich des Todes (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edda Minck
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wie die Lücke, die Luke Skywalker auf dem Weg zum Mittelpunkt des Todessterns gehabt hatte. Berti bremste den Wagen ab, schlenzte in eine Parklücke, und dann standen wir endlich vor dem Haus Nummer 11. Jedenfalls war das Danutas Adresse, die bei der Teppichbestellung angegeben worden war.
    Ich schob Davidoff zur Seite und guckte an der Fassade hoch. Alle Fenster waren noch dunkel. Mein Handy zeigte 8.15 Uhr.
    »Und wie lange warten wir jetzt hier? Sollen wir nicht lieber klingeln und gucken, ob Danuta aufmacht?«
    »Aber die kennt dich doch, Maggie. Und die kennt die Elli. Glaubsse, die macht uns einfach die Tür auf und sacht, komma rein, ich lass mir gerne noch einen vonne Elli auffe Ömme geben?«
    Ein leises Schnarchen von der Ladefläche zeugte davon, dass Rudi eingeschlafen war.
    Elli drehte sich um und sagte: »Ach, der Rudi is’ müde. Wir hatten ja auch ’ne lange Nacht.«
    »Möchte ich gar nichts Näheres drüber wissen«, sagte ich sofort.
    »Und gezz hol ma’ die Verpflegung raus«, befahl Berti, und Elli zauberte aus dem Fußraum eine Tasche hervor, holte Thermoskanne, Tassen und ein Butterbrotpaket heraus und verteilte das Frühstück.
    »Bei eine Observierung isset am wichtigsten, datte durchhalten kannz.«
    »Steht in deinem kleinen Kriminalratgeber auch, was ich machen soll, wenn ich aufs Klo muss?«, warf ich ein.
    »Zusammenkneifen.«
    Ich guckte skeptisch auf die Kaffeetasse. Wer weiß, wie lange das hier dauern würde ... aber dann siegte die Unvernunft und der Kaffeedurst und ich trank.
    Allmählich erwachte die Straße zum Leben. Die ersten Hundebesitzer verließen mit ihren Vierbeinern die Häuser. Bei dem einen oder anderen Mann sagte Elli: »Ach, guck mal ... der lebt auch noch.« Oder: »Den kenn’ ich, der is knauserich. Voll den Igel in ’ner Tasche. Wollte immer das volle Programm – von hinten und von vorne und mit Abspritzen und ohne Kondom, weisste. Hat aber angeblich nur’n Fuffi in der Tasche, weil seine Alte den so kurz hält. Also, für’n Fuffi, hab ich immer zu dem gesagt, kannste mal dein Glück am Straßenstrich in Gelsenkirchen bei ’ner ukrainischen Weißbrotschnitte versuchen, aber nicht bei mir. Seh ich aus, als hätt’ ich’n All-Tours-Schild auf der Stirn? Diese All-inclusive-Mentalität heutzutage geht mir voll auf den Zeiger! Keiner hat mehr Sinn für gute deutsche Wertarbeit.«
    Berti biss in ihr Fleischwurstbrot und nickte.
    Wie gut, dass Rudi schlief. Welcher Bräutigam würde gerne Geschichten hören, in denen andere Männer für die Gunst seiner Angebeteten bezahlten – und vor allem, was sie für ihr Geld alles bekommen hatten?
    Zwei Stunden später waren alle Hunde wieder in ihren Häusern, die Zeitungsboten waren durch, genauso wie die Müllabfuhr und der Postbote. Wir hatten unsere Brote gegessen und den Kaffee getrunken. Rudi war zwischenzeitlich wach geworden, blieb aber unter der Decke liegen, schließlich war es mittlerweile hell, wenn man den wolkenverhangenen Winterhimmel als hell bezeichnen wollte. Rudis Enthusiasmus war unerschöpflich; er kaute an seinem Wurstbrot und plapperte unablässig über Spanien und wie toll es werden würde, wenn er als freier Mann mit seiner Elli am nächsten Tag dort hinfliegen würde. Seine erste Flugreise überhaupt.
    »Ist ja ein bisschen wie vorgezogene Flitterwochen, oder so. Voll supi, ich war noch nie in Spanien. Der Raoul wird Augen machen. Ich sag euch, der hatte auch’n Auge auf die Elli geworfen, ganz bestimmt.«
    »Das Einzige, was ich Raoul je habe werfen sehen, waren sehr scharfe Messer«, sagte ich. »Und wenn diese Observierung ergebnislos bleibt, was macht ihr dann? Vielleicht ist der Typ ja gar nicht hier?«
    »Der Winnie arbeitet schon dran«, sagte Berti. »Der packt dat Problem von’ne offizielle Seite an. Nur, wir wollten ja nix unversucht lassen. Und wir sind einfach schneller ...«
    »... als die Polizei erlaubt. Wie wahr. Wir hätten längst Winnie anrufen können«, sagte ich. »So, und ich muss zur Toilette – und ich werde das Observierungsfahrzeug jetzt verlassen, und im
Gazi-Antep-Grill
mein Glück versuchen.«
    »Bringste mir so ’ne Türkenbrause mit?«, sagte Rudi. »Uludag heißt die. Steh ich voll drauf.«
    »Noch jemand irgendwelche Bestellungen? Elli? Vielleicht’n Döner?«
    »Nee«, sagte sie und zwinkerte mir zu. »Bin doch auf Diät – wegen dem Hochzeitskleid.«
    Ja, ja, Pralinen-Alkohol-Spiegeleier-Diät. Ich verkniff mir einen Kommentar, denn Rudi sagte voller

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