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Totgesagt

Totgesagt

Titel: Totgesagt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Novak
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behaupten.”
    “Sie haben den Süden nie verlassen?”
    “Nicht mal zum Studium. Ich war auf der Mississippi State University, gerade mal drei Autostunden von zu Hause entfernt. Da habe ich Journalismus studiert. Jetzt bin ich Herausgeberin der einzigen Zeitung in Stillwater.”
    “Dann haben Sie es ja trotzdem zu etwas gebracht”, scherzte er.
    Sie grinste verlegen. “Hört sich bombastischer an, als es ist. Der
Stillwater Independent
erscheint einmal die Woche. Im Allgemeinen schreibe ich die meisten Artikel selbst, natürlich je nachdem, was ich aus den überregionalen Zeitungen übernehme.” Den Hinterkopf gegen die Kopfstütze gelehnt, musterte sie Hunter unter gesenkten Lidern hervor. “Wo haben Sie studiert?”
    “San Diego State. Allerdings ohne Abschluss. Die Surferei ist mir dazwischengekommen.”
    “Wusste ich’s doch!”
    Lachend winkte er ab. “War bloß Spaß. In Wirklichkeit hatte ich im Studium immer einen guten Schnitt.”
    Sie schaute ihn misstrauisch an. “Sicher hatten Sie den.”
    Er lächelte nur.
    “Wahrscheinlich reichte das mit dem Surfen irgendwann nicht mehr zum Leben. Und als Sie begriffen, dass Sie erwachsen werden mussten, da sind Sie zur Polizei gegangen.”
    Was seinen Abschluss betraf, hatte er nicht geschwindelt, aber es ging ihm nicht darum, sie von irgendetwas zu überzeugen. Ob sie ihn für einen Faulenzer hielt oder nicht, war ihm egal. Aber dass sie offenbar seinen Werdegang kannte, das überraschte ihn dann doch. “Woher wissen Sie denn, dass ich im Polizeidienst war?”
    “Grace hat sich ein bisschen umgehört.”
    “Ermittlungen über den Ermittler, was?”
    “Könnte man so sagen.”
    “Ganz schön clever. Was wissen Sie sonst noch über mich?”
    “Dass Sie in Ihrem Beruf anscheinend sehr gut sind.”
    Er schmunzelte. Dieser Gelegenheit, sie ein wenig zu foppen, konnte er nicht widerstehen. “Sagte ich ja am Telefon.”
    “Da meinten Sie das aber im Bezug auf Sex.”
    “Es gibt Männer, die sind in mehrerer Hinsicht gut.”
    “Sagten Sie nicht, dass Sie sich nicht für mich interessierten, weil Sie so ausgepowert sind?”
    “Nicht ganz. Ich bin nur so erschöpft, dass ich einfach zu müde bin, auf Sie zu reagieren.”
    Trotz dieser Bemerkung war die Stille danach spürbar erotisch aufgeladen. “Unsere Beziehung ist rein geschäftlicher Natur”, betonte er. Es klang allerdings ein wenig verkrampft, was sie ihn auch gleich spüren ließ.
    “Auf wen ist das denn gemünzt? Auf mich – oder Sie selbst?”
    Er spürte, wie ihm schlagartig der Spaß verging. “Sie machen es einem ganz schön schwer.”
    “Ich? Ich mache doch gar nichts!”, protestierte sie voller Unschuld.
    Er seufzte. “Verraten Sie mir lieber, wie ich zu Ihnen nach Hause komme!”
    “Nächste Ampel rechts. Nach zwei Meilen nehmen Sie dann die Landstraße. Und die führt über einen Hügel und mündet in eine Sackgasse vor einem Backsteinhaus mit Efeu an der Fassade.”
    “Klingt wie ‘bis zum Horizont, und dann links’. Geht’s nicht ein bisschen genauer?”
    “Keine Bange. Können Sie gar nicht verfehlen. Es ist das einzige Haus an der Straße.”
    “Und so ein Hexenhaus hat eine eigene Einliegerwohnung?” Auf einmal erschien ihm dieser Punkt ziemlich wesentlich.
    “Im Grunde ist es ein Garagenanbau, den ich zu ‘nem Gästeapartment habe umbauen lassen. Ganz entzückend.”
    “Mit separater Dusche?”
    “Dusche schon, aber keine Küche.”
    “Das macht nichts. Kochen wollte ich sowieso nicht.”
    “Das ist dann wohl meine Aufgabe?”
    “Wir können ja jederzeit essen gehen”, meinte er mit einem Augenzwinkern. “Ich habe zufällig ein üppiges Spesenkonto.”
    Sie verzog das Gesicht. “Verstanden, also koche ich.”

8. KAPITEL
    D er Gäste-Anbau ähnelte dem eigentlichen Haupthaus, das Hunter an ein Landhaus im mediterranen Stil erinnerte, wie man es gerne in Filmen verwendet. Allerdings bestand die umgebaute Garage aus nur einem Zimmer und einem kleinen Bad.
    “Riecht ein bisschen muffig hier”, bemerkte Madeline. “Wegen dem Regen habe ich lange nicht durchgelüftet.” Sie zündete eine Duftkerze an und zeigte Hunter die Räumlichkeiten. Für ihn roch der Raum alles andere als unangenehm, sondern wie nach frischer Bettwäsche, vermischt mit einem Hauch von Madelines Parfüm.
    “Hier befinden sich saubere Handtücher.” Sie öffnete einen künstlich auf alt getrimmten Wäscheschrank, der vor dem Badezimmer stand – vermutlich passte er nicht hinein

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