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Totgesagt

Totgesagt

Titel: Totgesagt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Novak
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herum, zu viele Erinnerungen wirbelten ihm durch den Sinn. Erinnerungen an das Erregendste, was ihm je widerfahren war – und Erinnerungen an tief empfundene Angst.
    Er stand auf und ging auf dem abgewetzten Teppichboden hin und her. Er blieb stehen und spähte durch die Gardinen, als er ein Fahrzeug in den Wohnwagenpark einbiegen hörte. Es handelte sich um einen verbeulten Laster, der etwas weiter unten vor dem Wohnmobil von Ronnie Oates zum Stehen kam.
    Ray ließ die Gardine sinken und begab sich in seine kleine Küche, um sich abzulenken, indem er sich etwas zu essen bereitete. Nur waren die Schränke gähnend leer. Er hätte eigentlich etwas einkaufen müssen, traute sich dazu aber nicht aus seinen vier Wänden.
    Er konnte es immer noch nicht fassen. Sie hatten den Dildo vom Reverend gefunden!
    Ob sie wohl auch auf die Bilder gestoßen waren?
    “Unmöglich”, brummte er zum tausendsten Mal. Hätte die Polizei die Fotos entdeckt, wäre sie ihm mit Sicherheit schon längst auf die Bude gerückt. Auf vielen waren Katie und Rose Lee zu sehen. Die Abzüge, die ihm der Reverend gab, hatte Ray längst verbrannt – vor Jahren schon. Nachdem es vorbei war, schaute er sich sein Tun nicht gern an. Außerdem war er nicht so dumm, handfeste Beweise gegen sich selbst aufzubewahren. Der Prediger aber, der bekam den Hals nie voll. Seine Erregung wurde durch die Bilder immer wieder aufs Neue entfacht. Ray hatte sich manches Mal gefragt, ob wohl auch sonntags beim Gottesdienst eins dieser Fotos in der Bibel steckte, damit der Reverend es immer im Blick hatte.
    Auf alle Fälle gab es eine reiche Auswahl. Verdammt, einige davon hatte Ray sogar selber geknipst! Ein Bild direkt drüben in der Kirche, im Dienstzimmer vom Reverend! Katie lag auf dem Fußboden, alle viere von sich gestreckt, und der Reverend führte sich auf wie ein Pornostar.
    Der Reverend mochte es besonders, wenn auch Ray so richtig eine Show abzog. Also schauten sie sich gegenseitig zu, wechselten sich ab und wurden bei ihren Spielchen mit den Mädchen immer einfallsreicher. Einmal legte der Reverend der kleinen Rose Lee ein Halsband um und zerrte sie daran zur Kanzel. Das machte er mit Vorliebe, denn damit konnte er seine Macht demonstrieren. Barker glaubte einfach, er könne sich alles erlauben, und Ray hatte ihm das allmählich sogar abgekauft. Er wusste noch, dass er mal fotografiert hatte, wie der Reverend Katie zwang, sich über eine Kirchenbank zu beugen. Und wie er die Kleine dann von hinten bestieg und jedes Mal an dem Halsband riss, wenn sie auch nur einen Piep von sich gab.
    An dem besagten Tag hatte Barker von Ray verlangt, es seiner eigenen Tochter mit dem Dildo zu besorgen. Mit fiebrig glänzenden Augen hatte er ihn so lange bekniet, bestochen und manipuliert, bis Ray so durcheinander war, dass er endlich jene Grenze überschritt, mit der ihm der Reverend schon seit Monaten in den Ohren lag: nämlich Sex mit der eigenen Tochter zu haben.
    Nervös rieb Ray sich über die Hose und stieß einen Fluch aus. Wie konnte es angehen, dass er bei diesen Erinnerungen einen Ständer kriegte, obwohl sie ihn anekelten?
    Weil er es bei nächster Gelegenheit wieder tun würde. Nur hatte sich bisher keine ergeben. Ohne das Geld und ohne Rückendeckung durch den Reverend hätte er es sowieso nicht getan. Aus lauter Angst. In der Zwischenzeit hatte er sich mit ein paar minderjährigen Prostituierten in Jackson abgegeben. Außerdem gefiel ihm, was er auf den Kinderporno-Seiten im Internet fand. So gut, dass er lieber am Hungertuch genagt hätte, wenn er sich zwischen Internetanschluss und Lebensmitteln hätte entscheiden müssen. Den Brillantring und das Tafelsilber seiner Mutter hatte er bereits gestohlen und zu Geld gemacht, um die benötigte Computerausrüstung zu kaufen. Momentan reichten ihm die Pornos und seine diversen Sex-Spielzeuge. Bei denen brauchte er kaum Angst vor Strafe zu haben; da konnte er sich nach Herzenslust austoben.
    Nur beim Reverend, da musste alles immer echt sein. Davon hatte er gar nicht genug kriegen können.
    Und jetzt hatten sie den Dildo und die Schlüpfer aufgestöbert …
    Aufgewühlt trat Ray einen Stuhl um, kniff die Augen zu und schüttelte den Kopf. Selbst wenn man Samenspuren von ihm auf den Höschen finden sollte, würde man die unmöglich zuordnen können. Man hatte ja seine DNA nirgends gespeichert; für eine Probe hatte es nie einen Anlass gegeben.
    Folglich brauchte er nur in Deckung zu bleiben und zu warten, bis Gras über

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