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Totgesagt

Totgesagt

Titel: Totgesagt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Novak
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auch Lizzie die angebliche Ermittlung ins Gespräch.
    “Schon gesehen?”, fragte sie und wies mit dem Kopf auf ein blaues Flugblatt, das angeklebt über ihrer Kasse prangte.
    Rays Augen waren auch nicht mehr die besten. Er beugte sich etwas vor, um den recht klein gedruckten Text lesen zu können.
    Bitte wenden Sie sich an die örtliche Polizeidienststelle und schauen Sie sich dort zwei Mädchenslips an, die vergangene Woche im Cadillac meines Vaters aufgefunden wurden. Für sachdienliche Hinweise, die zu den Eigentümerinnen oder zur Herkunft der Wäschestücke führen, setze ich eine Belohnung von $500 aus. Helfen Sie mir zu ergründen, was meinem Vater zugestoßen ist – ihrem Seelsorger, Freund und Nachbarn. Vielen Dank für Ihre Unterstützung.
    Madeline Barker.
    Fünfhundert Dollar? Bei der Summe rannte doch jeder gleich los, um sein Glück zu versuchen!
    Zorn und Panik wirbelten dermaßen durcheinander, dass ihm Hören und Sehen verging. Diese verdammte Madeline! Ursprünglich hatte Ray vorgehabt, sie in das Spielchen mit einzubeziehen, das er und Barker mit Rose Lee und Katie veranstalteten. Der Prediger aber wollte davon nichts wissen. Seiner Ansicht nach war Madeline zu keusch, um besudelt zu werden. Aber hier war der Beweis, dass sie im Grunde dieselbe Behandlung verdient hätte. Bei Rays eigener Tochter hatte Barker sich ohne Bedenken bedient.
    Der Zorn schoss ihm dermaßen ins Blut, dass ihm war, als wälze sich eine Rauchwolke durch seine Adern. Er hatte eine Mordswut, dass Barker seine eigene Tochter verschont, die von Ray aber rangenommen hatte. Und dass ausgerechnet Madeline jetzt eine Bedrohung darstellte, das schlug dem Fass den Boden aus.
    “Gehen Sie rüber zur Wache und gucken sich die Dinger an?”, wollte die Kassiererin wissen.
    Ray nickte. So erschrocken er war

nach außen hin musste er den Eindruck erwecken, als spiele er mit. Danach galt es, dafür zu sorgen, dass Madeline mit ihrer Ermittlung auf keinen Fall weiterkam.
    Auch wenn das bedeutete, dass er noch einen Unfall inszenieren musste.
    Es war Madeline einerlei, dass ihr Wagen am Straßenrand stehen blieb. Es war ihr auch egal, dass sie im ganzen Leben mit nur einem anderen Mann geschlafen hatte. Oder dass sie Hunter Solozano erst ein paar Tage kannte. Aber der Schmerz war so unerträglich, dass sie etwas dagegen tun musste. Und als Hunter sie berührte, da war er schlagartig erloschen, ihr Schmerz.
    Verborgen hinter ein paar alten Eichen, sodass man sie vom Highway aus nicht sehen konnte, griff sie ihn beim Hemd und zog ihn erneut an sich, voller Sehnsucht nach seinem Kuss.
    “Maddy …” An der Art, wie er ihren Namen aussprach, merkte sie, dass er offenbar versuchte, sie etwas abzubremsen. Anscheinend hoffte er, er könne sie von ihrem Vorhaben abbringen, es ihr ausreden. Aber das würde nicht klappen.
    “Mach jetzt nicht alles kaputt”, flüsterte sie. “Küss mich einfach. Los, mach schon …”
    Die Hände in ihrem Haar, stemmte er sie rücklings gegen den Baumstamm und legte seine Lippen auf die ihren. Sie überließ sich ganz seiner Wärme, seinem festen, sehnigen Körper; dem Druck seiner Erektion, die ihr verriet, dass er sie in gleichem Maße begehrte. In seinen Armen fühlte sie sich so geborgen, dass sie an nichts anderes denken mochte – außer an das Verlangen, ihn in sich zu spüren, bis ihr alles Denken, alle Erinnerung verging.
    Sie nestelte an seinem Hosenbund.
    “Maddy, warte mal!”
    “Nicht reden”, wisperte sie.
    “Aber du machst es mir zu schwer, noch aufzuhören. Es ist lange her für mich. Begreifst du?”
    “Ich will gar nicht aufhören!” Sie brachte ihn mit einem Kuss zum Schweigen und gab ihm so zu verstehen, dass sie nicht vorhatte, im letzten Augenblick einen Rückzieher zu machen.
    Als er seinen Widerstand aufgab, spürte sie dies sofort. Er hob ihren Rock und liebkoste ihre nackten Schenkel. Sie erschauerte, fast schon zu erregt, um selbst eine so sachte Berührung zu ertragen. Gleichwohl küsste sie ihn weiter. Sie hatte Angst, er könne zur Besinnung kommen, wenn sie sich von ihm löste. Womöglich kamen sie dann beide noch zur Besinnung.
    “Willst du es wirklich?”, raunte er.
    “Ja doch!” Sie stöhnte unter seiner Berührung.
    “Letzte Gelegenheit, es dir noch anders zu überlegen”, flüsterte er und fummelte dabei an ihrer Kleidung. Seine Stimme klang abgehackt, als könne er es kaum aushalten – so wie sie selbst auch –, und es wäre ihr nicht eingefallen, ihm

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