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Totgesagt

Totgesagt

Titel: Totgesagt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Novak
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sich der Anrufer verriet.
    “Am besten fährst du nach Hause”, riet Hunter ihr schonend. “Ich erledige das hier schon und lasse mich danach von Chief Pontiff heimfahren.”
    “
Sie
erledigen das schon?”, schrie Kirk. “Was bilden Sie sich eigentlich ein, verdammt noch mal?”
    Hunter stemmte sich von der Wand ab und sah ihn an. “Sehen Sie nicht, wie sie dies alles mitnimmt?”
    Madeline kniff die Augen zu. “Hört auf damit! Ich fahre nirgendwohin!” Sie fühlte sich flau und verschwitzt, wollte jedoch unbedingt erfahren, wer die Nachricht hinterlassen hatte. Andauernd redete sie sich ein, sie brauche nur noch ein einziges Mal zuzuhören, dann werde sie die Stimme trotz der künstlichen Verzerrung erkennen und einen Namen nennen können.
    “Du hast also keine Ahnung, wer das sein könnte?” Endlich stoppte Pontiff das Band und musterte Kirk demonstrativ.
    “Woher denn?” Kirk geriet erneut in Rage. “Mensch, Toby, du kennst mich doch! Wozu sollte ich mir so was einfallen lassen?”
    “Kirk, wir alle wissen, dass es aus ist zwischen euch beiden. Vielleicht bist du sauer und willst es ihr heimzahlen.”
    “Ich würde ihr nichts tun”, betonte er. “Niemals!”
    “Warum kommst du dann hier angerauscht und forderst sie auf, ihre Nachrichten abzuhören?”
    “Aber doch nicht deswegen!” Ungeduldig warf er die Arme in die Höhe. “Ihre Mutter hatte mich kurz zuvor gerade angerufen; sie hätte den ganzen Tag vergeblich versucht, Madeline zu erreichen. Ich sah das Auto vor der Redaktion, also hielt ich an und ging kurz rein, um ihr Bescheid zu sagen. Das ist alles.”
    Nach Madelines Gefühl war er aber auch hereingekommen, weil er nach der morgendlichen Auseinandersetzung auf ein Gespräch hoffte. Sie waren ja jahrelang befreundet gewesen; da empfand er die feindselige Stimmung zwischen ihnen beiden sicher als gewöhnungsbedürftig. Und dann überraschte er sie in dieser verfänglichen Situation – als Hunter sie gerade küssen wollte.
    “Frag doch den mal, wer das sein könnte!” Kirk wies auf Hunter. “Der ist doch der große Meister, der das Rätsel lösen soll.”
    Allem Anschein nach bekam der Chief selbst den Fall nicht sonderlich gut in den Griff. Bei seiner Ankunft hatte er erwähnt, die in dem Kofferraum gefundenen Slips seien noch immer nicht zugeordnet, und das trotz der ausgesetzten Belohnung. Irgendjemand musste aber doch wissen, woher sie stammten und wie sie an den Fundort gelangt waren …
    “Das Band ist beschlagnahmt”, sagte der Chief erheblich förmlicher, als er es wohl getan hätte, wäre Hunter nicht zugegen gewesen. “Für alle Fälle. Wer weiß, wozu es gut ist.”
    “Für alle Fälle …”, echote Madeline mit einem bitteren Lachen.
    “Wie bitte?”, fragte er.
    Sie gab keine Antwort. Was sie zu sagen hatte, hätte ihm nicht gefallen. Die Antwort – die Lösung, die sie so flehentlich herbeisehnte – wollte und wollte sich nicht einstellen. Außer Warten tat sich nichts. Inzwischen wartete Madeline schon an die zwanzig Jahre.
    Hunter, der ihren Gemütszustand offenbar erkannte, sprang für sie in die Bresche. “Melden Sie sich, wenn Sie etwas wissen”, sagte er zu Pontiff und begleitete ihn zur Tür.
    Nachdem Toby sich verabschiedet hatte, blieben Hunter und Madeline allein mit Kirk zurück. Dieser beäugte erst Hunter, dann sie und machte schließlich eine überraschende Ankündigung. “Ich fahre allein in den Skiurlaub, Maddy.”
    Madeline sah auf und starrte ihn mit großen Augen an. “Auf eigene Faust?”
    “Wieso nicht? Du kommst ja sowieso nicht mit. Und ich habe keine Lust, hier herumzuhängen und mir das weiter anzuschauen, was ich da vorhin beobachten durfte.”
    O nein, auch das noch! Ausgerechnet jetzt! “Entschuldige bitte Kirk, ich wollte dich nicht kränken. Das ist dir doch klar, oder?”
    Erst dachte sie, er werde ihr aus lauter Wut und Eifersucht widersprechen oder Vorwürfe machen. Dann kriegte er doch noch die Kurve und verhielt sich so, wie sie es eigentlich von ihm gewohnt war. “Ja, ja … ist halt Pech, dass es mit uns nicht geklappt hat.”
    Ja, allerdings. Ihr Leben wäre erheblich leichter verlaufen, hätte sie sich rückhaltlos ihrer Beziehung hingeben können. Stattdessen war sie Kirk gegenüber stets hin- und hergerissen gewesen und hatte sich im Grunde nie richtig an ihn gebunden. “Du warst immer anständig zu mir”, sagte sie traurig.
    Er fuhr sich heftig mit der Hand durchs Haar. “So etwas von dir zu hören, das ist

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