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Totgeschwiegen (Bellosguardo)

Totgeschwiegen (Bellosguardo)

Titel: Totgeschwiegen (Bellosguardo) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annette Reiter
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Geschmack eine Spur zu schroff gewesen. Immerhin hatte nicht Constantin, sondern die Oma zum Kaffeetrinken eingeladen.
    „Ja , ist gut. Ich sage ihm, dass wir schon bei deiner Tante zum Kaffee eingeladen sind.“ Anna hatte leicht verärgert die Antwort in ihr Handy eingetippt.
    Constantin hatte ihr das mit der Tante nicht geglaubt .
     
    Habe mir schon gedacht, dass du nicht kommen darfst. Fliege morgen nach Boston zurück. Melde dich, wenn was ist. Constantin
     
    Aus der Dusche hörte sie das Rauschen des Wassers. Anna las die Nachricht von Constantin gerade noch einmal. Sie merkte, wie sich ein Anflug von schlechter Laune in ihr breit machte. Sie war müde und sauer. Sauer auf Constantin, weil er den Nagel auf den Kopf getroffen hatte und sauer auf Domenik, weil er sich noch nicht mal das kleinste bisschen Mühe gab, über seinen Schatten zu springen.
    Anna tippte eine Nachricht an Constantin ein.
     
    Wünsche Dir einen guten Flug und würde mich freuen, dich bald wiederzusehen.
     
    Sie drückte auf Senden. Danach löschte sie die eben geschriebene Nachricht. Sicher war sicher. Aus der Dusche hörte sie kein Wasserrauschen mehr. Schnell packte sie ihr Handy zurück in ihre Tasche.
    M orgen würde Chloe sie und Domenik ins Internat fahren. Anna freute sich auf Lara. Wie gerne würde sie ihrer Freundin alles erzählen, was sie in den Weihnachtsferien erlebt hatte. Aber das war unmöglich. Sie konnte nicht riskieren, dass Lara sich verplapperte. Und Lara würde es auch nicht kommentarlos hinnehmen, wie Anna sich von Domenik behandeln ließ. Nie würde ihre Freundin verstehen, dass er dass alles nur tat, weil er sie so liebte.

25
     
    „Glaubst du , dass du das mit den Handwerkern hinbekommst?“ Alexander zog gerade seinen Mantel über. Er wollte möglichst vor dem ganzen Berufsverkehr Mailand erreichen. Drei Stunden Fahrtzeit würden auf jeden Fall vor ihm liegen.
    „Isabelle zog ihren Bademantel fester um sich. Ihr war kalt. Gleich würde sie sich den Kamin anmachen und auf dem Sofa noch ein wenig dösen. Es war erst fünf Uhr morgens und Sophia schlief noch tief und fest.
    „Aber klar bekomme ich das hin. Notfalls verständige ich mich mit Händen und Füßen.“
    „Und du bist wirklich sicher, dass du dich hier nicht einsam fühlen wirst ?“ Alexander sah sie besorgt an.
    „Nein , Schatz. Erstens ist Sophia ja bei mir und zweitens muss ich auch mal wieder mit dem Schreiben weitermachen. Du bist ja Freitag schon wieder da. Mach dir keine Sorgen.“ Sie gab ihm einen langen und zärtlichen Kuss und kuschelte sich einen Augenblick an ihn.
    „Ich melde mich , wenn ich in Mailand angekommen bin.“ Alexander lächelte ihr zu und öffnete die Haustür. Die kalte Luft schlug ihr entgegen.
    „Fahr vorsichtig , mein Schatz.“ Isabelle gab ihm einen letzten Kuss und schloss die Haustür hinter sich.
    Heute würde sie Sophia zum ersten Mal in den italienischen Kindergarten bringen. Die Kleine freute sich schon und hatte gestern Abend bereit s ihr Lieblingskleid rausgelegt.
    Isabelle hatte vorsichtig versucht , ihr klarzumachen, dass die Kinder im Kindergarten alle Italienisch sprechen würden. Sie hatte das dumpfe Gefühl, dass Sophia das gar nicht bewusst war. Auf der anderen Seite, hatte sich ihre Tochter blendend mit den anderen italienischen Kindern verstanden, als sie Silvester im Restaurant bei Giulietta gewesen waren. Sie beneidete Sophia um ihr Kommunikationstalent und um diese kindliche unbeschwerte Offenheit. Mit Zeichensprache hatte sie sich mit den anderen Kindern verständigt und war den ganzen Abend im Restaurant unterwegs gewesen. Alexander war begeistert gewesen und fest davon überzeugt, dass Sophia keinerlei Startschwierigkeiten in dem Kindergarten haben würde. Er hatte Isabelle gesagt, dass Sophia ihn sehr an Maya erinnerte. Maya war schon als Kind diejenige gewesen, die auf alle sofort zugelaufen war. Ganz im Gegensatz zu Anna, die sich immer schon hinter ihrer Schwester versteckt hatte.
    Anna. Wie es ihr wohl ging? Immer noch hatte Isabelle ein ungutes Gefühl wegen diesem Domenik.
    Mit Constantin hatte sie, nachdem er in Hamburg angekommen war, eine Konversation über WhatsApp geführt, die sie nicht gerade beruhigt hatte.
     
    Habe Anna erzählt, dass wir die Nachricht von ihrem Freund an Weihnachten gelesen haben und ihr gesagt, dass sie sich bei dir melden soll, wenn was ist.
     
    Und wie hat sie darauf reagiert?
     
    Sie ist nicht ausgeflippt, wenn du das meinst. Sie war ganz cool

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