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Totgeschwiegen (Bellosguardo)

Totgeschwiegen (Bellosguardo)

Titel: Totgeschwiegen (Bellosguardo) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annette Reiter
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Computer viel, aber er wurde ja nicht mehr benutzt.
    Sie stellt e den Laptop auf den Esstisch, schloss ihn am Strom an und startete ihn.
    Das E-Mail Programm öffnete sich vor ihren Augen. Isabelle fühlte sich nicht wohl in ihrer Haut. Die letzten E-Mail s an eine tote Frau. Schnell klickte sie das Programm weg.
    Sofort wurde ein offenes Word Dokument sichtbar.
    Isabelle sah kurz auf den ersten Satz und runzelte die Stirn. Was war das?
     
    Ich weiß auch nicht, was ich mir dabei gedacht habe, bitte verzeih mir.
     
    Isabelle wusste, es ging sie nichts an, aber sie konnte nicht anders, sie musste weiterlesen ...
     
    An diese Worte klammere ich mich immer und immer wieder. Das ist das, was von seiner Entschuldigung bei mir hängen geblieben ist. Von dem Rest des Gespräches weiß ich nicht mehr viel. Ich stand unter Schock. Allerdings werde ich immer wissen, was ich anhatte. Wie bescheuert eigentlich. Und das Datum werde ich wohl auch nicht vergessen.
    Der 20. August.
    Ich habe Alexander mit Maya und Anna vom Flughafen abgeholt. Er war schlecht gelaunt und einsilbig. Es war sehr heiß an dem Tag. Die Mädchen sind sofort in den Pool gesprungen, als wir beim Haus ankamen. Alexander beschwerte sich über das Chaos auf der Terrasse. Maya hatte allen möglichen Kram auf dem Tisch liegen lassen. Und auch drinnen im Haus war es nicht wirklich pikobello aufgeräumt.
    Er war so gereizt . Wie schon in der ganzen letzten Zeit. Ich wollte nur, dass er mir endlich sagt, was lost ist.
    „Ist etwas passie rt?“ So lautete meine Frage.
    Seine Antwort war „Ja, es ist etwas passiert.“ Nie werde ich seinen Gesichtsausdruck vergessen, als er das zu mir gesagt hat. Es lag soviel Bedauern in seiner Stimme, dass die Frage, ob es eine andere Frau gäbe, einfach auf der Hand lag.
     
    Und ich hatte es ja schon vermutet. Ich hatte ihn sogar ein paar Mal gefragt. Er hatte mich nicht mehr von sich aus angefasst, hatte mir nicht mehr gezeigt, dass er mit mir schlafen wolle. Er hatte mich widerholt zurückgewiesen, als ich mit ihm schlafen wollte. Ein paar Mal hatte ich ihn gefragt, was los ist. Er hatte beteuert, dass alles in Ordnung sei und ich mir keine Sorgen machen müsse. Ich glaubte ihm.
    Dann hatte er mich nicht mehr zurückgewiesen. Allerdings hatte er mich immer noch nicht von sich aus angefasst.
    Ich hatte versucht mich damit zu beruhigen, dass es eine Phase wäre. Dass sie wieder vergehen würde. War es nicht so, dass Frauen, wenn sie älter werden, mehr Lust verspüren als Männer?
    Was Alexander betraf, war ich naiv.
     
    Es kommt mir so vor, als ob sich der Boden unter meinen Füßen aufgetan hätte. Ich kann nicht mehr klar denken.
    Wenn ich mir überlege , wie Alexander mit dieser Tusse ... wie sie Sex hatten ...
    Ich bekomme das Bild nicht aus dem Kopf, wie sie miteinander im Bett gelegen haben müssen und über mich gesprochen haben. Wahrscheinlich hat er sich bei ihr darüber ausgeheult, wie einsam er sich in meiner Nähe fühlte und ob er mich verlassen soll.
    Und dab ei hat er sie im Arm gehalten und sie waren mit Sicherheit nackt.
    Ich könnte schreien bei der Vorstellung.
    Aber ich schreie nicht. Ich weine. Beim Duschen, beim Joggen, beim Bügeln. Wenn ich Autofahre. Ich muss mich so zusammenreißen, dass Maya und Anna nichts merken.
    Tut es ihm wirklich leid? Ich bin mir nicht sicher. Er hat gesagt, ich hätte ihn gar nicht mehr gesehen, hätte ihn überhaupt nicht mehr beachtet, immer wäre es nur um mich gegangen.
    Wann ging es denn bitte um mich? War ich nicht immer für ihn und die Kinder da? Warum hat er nicht gemerkt, dass ich einsam war?
    Ich weiß, dass ich in den letzten Monaten zu viel getrunken habe. Ich habe mich abends mit Wein getröstet. Und damit er das nicht mitbekommt, bin ich ihm auch manchmal aus dem Weg gegangen. Ich bin in unser Bett geschlichen. Er sollte es nicht an meinem Atem riechen.
    Un d ich habe einiges vergessen, worum er mich gebeten hatte. Das stimmt. Das war mir früher nie passiert. Ich weiß auch nicht, warum ich nicht in der Lage war, so banale Dinge wie Rasierschaum für ihn zu besorgen, wo ich doch ständig im Supermarkt war.
    Es stimmt schon. Eine Zeit lang habe ich ihn nicht so richtig wahrgenommen. Warum weiß ich auch nicht. Lag es nur daran, dass ich mit meinem Leben unzufrieden war? Im nachhinein weiß ich selbst nicht, was mit mir los war.
    Ich war immer zufrieden in meiner Rolle. Ich bin so gerne Mutter. Aber Anna und Maya brauchen mich nicht mehr so wie früher. Das

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