Totgeschwiegen
hatte.
“Es wird schon irgendwie gehen”, sagte er.
Sie lachte über sein überraschendes Urteil; sie machte sich keine Sorgen. Natürlich würde sie es nicht darauf anlegen, schwanger zu werden, nicht, wenn Kennedy es nicht auch wollte. Aber genauso wenig würde sie in Tränen ausbrechen, falls es zufällig passierte. Sie sehnte sich seit Jahren nach einem Baby. Sie konnte es ernähren, und sie würde es anbeten. Ein Kind zu bekommen, war einer der Gründe, warum sie George heiraten wollte. Wenn man bedachte, was sie für Kennedy empfand, konnte sie sich nichts Wundervolleres vorstellen, als sein Baby zu bekommen. Dann wäre ihre Rückkehr nach Stillwater es wert gewesen.
“Es wird schon gehen”, stimmte sie zu. Dann nahm sie seine Hand und führte ihn nach oben.
Kennedy hielt inne in ihrem Liebesspiel, stützte sich auf einen Ellbogen und sah Grace bewundernd an. Er wollte sie unter sich spüren, in sie eindringen und sie beide mit langen, pulsierenden Stößen zum Höhepunkt bringen. Aber nach all den Demütigungen und Misshandlungen, die sie als Kind und Teenager erlitten hatte, wollte er so sanft und einfühlsam wie möglich sein. Er wollte ihr zeigen, dass das hier ihm etwas bedeutete. Und er wollte, dass es
ihr
etwas bedeutete. Wenn sie nur diese paar Stunden miteinander hatten, war er entschlossen, jede Sekunde auszukosten.
“Was ist?”, murmelte sie und sah neugierig zu ihm auf.
Ihre Haut schien im Mondlicht zu glimmen, und ihr dunkles Haar lag wie ein Heiligenschein auf dem Kissen. Sie erwiderte seinen Blick voller Vertrauen und süßer Erwartung, und ihm wurde klar, dass er noch nie in seinem Leben einen so wunderbaren Anblick genossen hatte. “Du bist wunderschön.”
Sie lächelte verführerisch und strich sich mit einer Hand durchs Haar. “Und du bist überhaupt nicht so, wie ich erwartet hatte.”
“Ich bin froh, das zu hören. Ich weiß ja, was du von mir gedacht hast.”
Sie lachte leise. “Ich hatte unrecht. Tut mir leid.”
Er küsste ihre Nasenspitze. “Eigentlich muss ich mich entschuldigen. Ich war so … jung und unerfahren. Ich möchte, dass du das alles vergisst.”
Ihre Hand glitt über seine Brust nach unten, über seinen Nabel und noch weiter. “Ich glaube, das ist jetzt der richtige Zeitpunkt dafür”, sagte sie und zog ihn über sich.
Kennedys Arme zitterten, während er sich abstützte, um in sie einzudringen. Die Berührung mit ihrem Körper genügte schon beinahe, ihn zum Höhepunkt zu bringen, vor allem als sie stöhnte und sich aufbäumte, um ihn noch tiefer in sich zu spüren.
“Das ist es”, flüsterte sie. “Das ist das, was ich will. Zum ersten Mal in meinem Leben will ich genau das.”
Er spürte, wie bedeutungsvoll diese Worte waren, aber er konnte sich nicht darauf konzentrieren. Er war von seinen Gefühlen überwältigt. “Wunderbar”, murmelte er, als er begann, sich zu bewegen.
Sie legte einen Arm über ihr Gesicht, als wollte sie sich ganz auf ihre Gefühle konzentrieren, aber dann nahm sie den Arm wieder herab und schaute ihn an. Er suchte nach diesem verträumten Blick, den er bei ihrer ersten Berührung bemerkt hatte, er wollte jede Reaktion ihres Körpers in ihrem Gesicht ablesen. Und dann nahm er ihre Brustspitze in den Mund und ließ seine Zunge damit spielen, bevor er wieder in sie hineinglitt, wieder und wieder und wieder.
Ihre Bewegungen wurden fordernder, wilder, und Schweiß rann über ihre nackten Körper. Ihr Verlangen, ihre Berührungen, ihr Geschmack verschmolzen miteinander und verloren sich im anderen.
“Das ist … schön”, hauchte sie atemlos und schlang ihre Arme fester um ihn. “So schön.”
Er wollte, dass es noch schöner wurde, für sie musste es einfach perfekt sein. Er zwang sich, langsamer zu werden, damit er ihr so lange wie möglich dieses Gefühl schenken konnte. Aber schon wenige Sekunden später rief sie laut seinen Namen und erbebte. Das war der Moment, wo er jede Kontrolle verlor, sich gehen ließ und nichts mehr zurückhalten konnte.
Grace lauschte auf das regelmäßige Atmen des schlafenden Kennedy. Sie lagen ganz dicht beieinander. Sie spürte eine tiefe Zufriedenheit, innere Wärme, Geborgenheit und vollkommene Ruhe. Ein ähnliches Gefühl hatte sie noch nie in ihrem Leben erfahren. Sie wollte nicht einschlafen, denn es kam ihr vor, als würde sie bereits träumen. Sie wohnte im Haus von Evonne, und eben hatte Kennedy Archer sie geliebt. Konnte das wahr sein?
Sie bewegte sich ganz vorsichtig
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