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Totgeschwiegen

Totgeschwiegen

Titel: Totgeschwiegen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Novak
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und schob ihr Kissen etwas zurecht. Seine Hand umfasste besitzergreifend ihre Brust, und sie spürte ganz deutlich, dass er wirklich da war. Das alles war kein Traum. Sie verzichtete darauf, sich zur Seite zu drehen, denn sie wusste, dass er sie bestimmt noch einmal lieben wollte, wenn er aufwachte. Sie hatten bereits alles andere ausprobiert. An ihr erstes Mal reichte nichts davon heran, aber sie hatten ihr einziges Kondom schon benutzt, und sie zweifelte daran, dass eine Schwangerschaft ihn begeistern würde. Er wusste ja nicht, dass sie es sich wünschte.
    “Grace?”, murmelte er.
    “Was ist?”
    “Wir sollten morgen gemeinsam zum Feuerwerk gehen.”
    Grace hätte ihm gern zugestimmt, aber ihr war klar, dass das nur Probleme geben würde. Genau wie sie wollte er ihre kurze Affäre nur nicht so schnell wieder beenden. “Nein.”
    “Was ist mit Teddy und Heath? Sie werden enttäuscht sein.”
    Sie hasste den Gedanken daran, seine Jungs zu verletzen. Aber sie musste verhindern, dass sie sich zu sehr an sie gewöhnten. “Wir sehen uns ja dort. Ich muss die beiden ein bisschen auf Distanz halten.”
    Mit dieser Antwort schien er nicht zufrieden zu sein. “Warum sagst du mir nicht, wogegen wir eigentlich kämpfen?”
    Sie konnte ihn nicht mit ihren Geheimnissen belasten, sonst würde er genauso leiden wie sie. “
Du
wirst gegen gar nichts kämpfen.”
    “Wenn du mich wirklich beschützen willst, musst du es mir erzählen.”
    So würde es allerdings nicht funktionieren, das wusste er genauso gut wie sie. Als sie nicht antwortete, stieg er aus dem Bett. “Na gut. Es ist spät. Ich gehe besser.”
    “Glaubst du, dass dein Babysitter auf die Uhr guckt?”, fragte sie, um das Gefühl der Entfremdung, das plötzlich zwischen ihnen aufgekommen war, zu überspielen.
    “Sie schläft bestimmt schon. Donnerstags bin ich ja immer abends weg, deshalb bleibt sie die ganze Nacht. Ich glaube nicht, dass sie bemerkt, wann ich nach Hause komme.” Er bewegte sich ganz selbstverständlich nackt durchs Zimmer und suchte seine Kleider zusammen, die auf dem Boden verstreut lagen.
    Grace bewunderte seinen muskulösen Körper und konnte kaum glauben, dass es so leicht gewesen war, mit diesem Mann zu schlafen, ihn zu lieben. Es war eine ganz natürliche Sache, ohne lähmende hässliche Erinnerungen, die oft bei ihrem Zusammensein mit George dazwischengekommen waren. Manchmal hatte sie sich auch mit ihm fast normal gefühlt, aber eben nur fast. Mit Kennedy war es wirklich
ganz
normal. Einzigartig. Unvergleichlich.
    Ihr war klar, dass das ganz eindeutig ein Zeichen dafür war, wie sehr sie mit Kennedy zusammen sein wollte. Aber das machte ihre Situation auch nicht einfacher. Er war immer unerreichbar für sie.
    “Gute Nacht”, sagte er und ging auf die Tür zu.
    Grace zuckte zusammen. Er war böse auf sie. Er war wie Clay; er erwartete, dass sie ihm alles überließ, damit er es regeln konnte.
    “Da ist noch etwas, das ich dir sagen sollte”, sagte er und drehte sich um.
    Grace richtete sich etwas im Bett auf und zog die Decke über sich. “Was denn?”
    “Falls dir einfällt, was du noch tun kannst, um dich besser vor dem zu schützen, was auch immer in der Vergangenheit geschehen ist, dann solltest du es tun.”
    “Was meinst du damit?”, fragte sie und spürte, wie die alte Spannung wieder von ihr Besitz ergriff.
    “Jemand hat gesehen, wie Clay in der betreffenden Nacht mit dem Auto des Reverends aus der Stadt gefahren ist. Es war schon ziemlich spät am Abend, fast Mitternacht. Und deine Mutter folgte ihm.”
    Sie merkte, dass Kennedy sie ganz genau musterte. Deshalb tat sie so, als würde diese Schreckensnachricht sie überhaupt nicht berühren.
    “Grace?”
    Sie wollte sagen, er müsse sich keine Sorgen machen, dass das nicht stimmte – oder ihm eine Lüge auftischen –, aber sie konnte nicht. Was gerade zwischen ihnen passiert war, war noch zu frisch, zu aufrichtig. Also sagte sie nichts.
    Er erwiderte ihren Blick. Er würde zu ihr zurückkommen und würde sie gleich jetzt noch einmal lieben, wenn sie ihm nur die Wahrheit gestand.
    Sie war versucht, es zu tun. Jetzt, hier, sofort. Sie war kurz davor, sich ihm preiszugeben, ihm alles zu enthüllen, für einen einzigen Kuss.
    “Gott, Grace, willst du mich wirklich einfach so gehen lassen?”
    “Ich weiß nicht, was ich tun soll”, sagte sie hilflos.
    “Aber ich weiß doch, dass ich dir etwas bedeute. Das habe ich doch gespürt, als du mich eben geliebt

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