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Totgeschwiegen

Totgeschwiegen

Titel: Totgeschwiegen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Novak
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Richtung.
    Madeline!
Ob es ihr gelang, den Verfolgern zu entkommen? Aber das war jetzt für sie zweitrangig. Sie musste die Bibel wegbringen und so schnell wie möglich vernichten.
    Endlich hatte sie sich durch die Dunkelheit bis in die Toilette vorgearbeitet und schaute nach oben zu dem kleinen Fenster über dem Klosett. Das Mondlicht fiel hindurch und schien ihr den Weg zu zeigen. Aber wie sollte sie das schaffen? Das Fenster lag zwar günstig nach hinten, aber es war zu hoch. Selbst wenn es ihr gelingen sollte hindurchzukriechen, fürchtete sie, sie könnte auf der anderen Seite hinunterfallen und sich den Hals brechen.
    Sie musste das Gebäude vorne verlassen, eine andere Möglichkeit gab es nicht. Es ging nicht anders. Auch wenn die Polizei bereits auf dem Weg hierher war und sie womöglich entdeckte, wenn sie die Werkstatt verließ.
    Sie umrundete den Verkaufstresen und spähte durch die Eingangstür, die einen Spaltbreit offen stand, nachdem Madeline hinausgeschlüpft war.
    Draußen waren noch keine Sirenen zu hören, nur die Geräusche der Verfolgungsjagd in einiger Entfernung und das Bellen des Hundes auf dem Nachbargrundstück.
    Ihr blieb nur wenig Zeit. Bald würden einige der Verfolger zurückkommen, um nachzusehen, ob etwas gestohlen oder zerstört worden war.
    Sie spürt den ledernen Einband der Bibel auf ihrer nackten Haut, und es kam ihr so vor, als würden die Hände des Reverends sie an dieser Stelle berühren. Am liebsten hätte sie sie weit weg geworfen. Sie wollte mit diesem unheilvollen Buch nichts zu tun haben. Aber das durfte sie nicht. Sie musste es verbrennen, damit niemand es je wieder zu Gesicht bekam.
    Sie setzte alles auf eine Karte, trat nach draußen und rannte um das Gebäude herum. Es gelang ihr, den Werkstatthof zu durchqueren, ohne ein nennenswertes Geräusch verursacht zu haben. Sie erreichte die Straße und schöpfte Hoffnung.
    Sie war draußen. Aber was nun?
    Am besten wäre, sie würde über den Zaun zum Nachbargrundstück klettern und dann in diese Richtung flüchten. Ihre Verfolger waren gerade woanders beschäftigt und würden sie dort nicht vermuten.
    Kennedy traute seinen Augen nicht. Er lehnte gegen die Rückseite seines Wagens und wartete, ob die anderen den Einbrecher stellen würden. Plötzlich bemerkte er einen zweiten Schatten auf dem Gelände der Werkstatt. Eine schwarz gekleidete Gestalt rannte zur Straße hin und begann dann, Lorna Martins Zaun zu erklimmen.
    Das war doch ein Kind! Die Person war viel zu klein für einen erwachsenen Mann. Außerdem war diese Klettertechnik ziemlich ungewöhnlich.
    Kennedy wandte sich um, aber die anderen Männer waren schon ein ganzes Stück entfernt. Er musste sich wohl allein um diesen Einbrecher kümmern.
    “He! Stopp! Stehen bleiben!”, rief er.
    Der Junge hatte den Zaun hinter sich gebracht und rannte so schnell er konnte davon. Kennedy blieb nichts anderes übrig, als ihn zu verfolgen. Er sprang über den Zaun und kam direkt vor Lorna Martins Ehemann Les zum Stehen, der im Bademantel aus dem Haus stürzte.
    “Kennedy?”, fragte er aufgeregt. “Was ist denn los? Was machst du denn hier?”
    Kennedy hatte so viel Schwung, dass er ihm beinahe in die Arme gefallen wäre. “Zwei Jungs sind in Jeds Werkstatt eingebrochen. Der eine ist hier über den Zaun. Hast du ihn gesehen?”
    “Nein, aber ich hab Geräusche gehört, da drüben.” Er deutete in die entgegengesetzte Richtung.
    “Sie haben sich getrennt. Der andere ist hier entlang.” Kennedy rannte weiter und konnte nicht mehr verstehen, was Les hinter ihm her rief. Er wollte diesen Jungen unbedingt fangen. Es ging nicht an, dass jemand nach einem Einbruch ungeschoren davonkam. Der Täter musste auf jeden Fall zur Verantwortung gezogen werden.
    Kennedy erreichte jetzt die Straße und sah, wie der Schatten vier Häuser entfernt um eine Ecke bog. Offenbar wollte er im Wald Schutz suchen. Wenn er ihn nicht bald erreichte, würde er ihn niemals kriegen. Nicht allein und nicht in dieser Dunkelheit.
    Er erreichte die Ecke. Der Täter war verschwunden. Da war nichts als eine Reihe kleiner Häuser, die schwach von den Straßenlaternen angestrahlt wurden. Der schwarze Asphalt glänzte in ihrem Schein.
    Es begann zu regnen. Kennedy atmete tief durch und spähte in die Nacht. Wo konnte der Junge hingelaufen sein? Der Regen wurde stärker. Zweifellos würden sie beide schnell durchnässt sein, was nicht gerade eine angenehme Aussicht war.
    Trotzdem wollte Kennedy nicht so einfach

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