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Totgeschwiegen

Totgeschwiegen

Titel: Totgeschwiegen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Novak
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genau zuhörte. “Also, ich …”
    “Willst du denn gar nicht heiraten?”, unterbrach Teddy sie.
    “Darum geht es nicht. Ich … ich bin einfach noch nicht so weit, glaube ich.”
    “Oh.” Teddy dachte über ihre Antwort nach. “Und wann bist du so weit? Nächste Woche vielleicht?”
    Sie lachte wieder. “Vielleicht in ein paar Monaten, wenn ich nach Jackson zurückkehre.”
    “Ich finde, du solltest nicht wieder wegziehen.” Es hätte sie nicht so sehr überrascht, wenn Teddy das gesagt hätte. Aber es war Heath, und das brachte sie für einen Moment aus dem Konzept.
    “Warum denn nicht?”, fragte sie.
    “Weil du dann nicht mehr mit uns zelten fahren kannst.”
    “Ach so, na ja …” Sie lächelte Kennedy an. “Bestimmt findet sich da eine andere nette Dame, die meinen Platz einnehmen kann.”
    “Die Einzige, die sonst noch mitkam, war unsere Mom”, sagte Heath.
    Der Gedanke an Raelynn warf einen Schatten über sie, und Grace ahnte, wie lebendig der Verlust der Mutter und Ehefrau sein musste. Sie legte den einen Arm um Heath, den anderen um Teddy und sagte: “Bestimmt sieht sie euch gerade vom Himmel aus zu.”
    Teddy suchte den Himmel ab, als hoffte er, sie dort zu entdecken. “Glaubst du wirklich? Genau jetzt?”
    “Bestimmt. Sie war so gut, dass sie bestimmt ein Engel geworden ist. Ich glaube, der liebe Gott erlaubt seinen Engeln, jederzeit auf ihre Lieben hinunterzuschauen.”
    Teddy blinzelte, als er mit den Tränen kämpfte, und Grace entschied, dass sie die Archers einen Augenblick allein lassen sollte. “Ich geh mal kurz ein paar Schritte. Und ihr beiden helft eurem Dad, okay?”
    “Gut”, sagte Heath, aber er schien es nicht eilig zu haben, sie loszuwerden. Als sie sich auf den Weg machte, spürte sie, wie drei Augenpaare hinter ihr herblickten.
    Grace genoss das kühle Nass, das gegen ihre Fußgelenke plätscherte. Sie liebte es, den Sand zwischen ihren Zehen zu spüren. Aber Teddys Fragen über ihren Freund und das merkwürdige Gefühl, das sie befallen hatte, als Kennedy sie ansah, hatten sie wieder an George erinnert. Was war nur mit dem Mann los, den sie heiraten wollte? Er wusste doch, dass sie mit ihm sprechen wollte. Und ganz bestimmt hatte er seit ihrem letzten Telefonat irgendwann ein paar Minuten Zeit gehabt, um sie anzurufen – gestern am späten Abend zum Beispiel. Immerhin waren sie jetzt seit zwei Jahren so eng befreundet, dass sie einander jederzeit, egal wie spät es war, anrufen konnten.
    Sie zog das Handy aus der Tasche ihrer Shorts und prüfte, ob sie Empfang hatte. Voller Ausschlag. Auch die Batterie war geladen.
    Das konnte also nicht als Entschuldigung gelten, dachte sie, während sie Georges Nummer eintippte. Sein Anrufbeantworter schaltete sich sofort ein: “Hallo, hier spricht George E. Dunagan. Ich kann leider gerade nicht ans Telefon kommen, aber wenn Sie mir eine Nachricht hinterlassen, rufe ich sobald wie möglich zurück.”
    Sie wartete, bis es piepte. “George, warum rufst du mich nicht an? Ich würde wirklich gern von dir hören. Melde dich doch bitte, wenn du eine Minute Zeit hast, okay?”, sagte sie und legte auf.
    Es war Samstagabend. Normalerweise gingen sie zusammen aus, aßen mit Freunden in einem Restaurant oder gingen ins Kino. Wo war er bloß?
    “Grace?” Kennedy tauchte zwischen den Bäumen am Ufer auf. “Essen ist fertig.”
    Sie nickte, schaute aber weiter dem Sonnenuntergang zu, dessen Licht vom Wasser reflektiert wurde. “Das ist wunderschön, nicht wahr?”
    Als er nicht antwortete, wandte sie sich zu ihm hin. “Unvergleichlich”, antwortete er. Aber er hatte nur Augen für sie.
    Kennedy sah Grace über das Feuer hinweg an und freute sich über ihren vertrauten Umgang mit seinen Söhnen. Er war sich nicht im Klaren darüber, was er eigentlich erwartet hatte, aber bestimmt nicht, dass sie sich fröhlich lachend, geduldig und hingebungsvoll mit seinen Kindern beschäftigte. Wenn sie mit Teddy und Heath spielte, schien jede Feindseligkeit von ihr abzufallen. Aber kaum waren die Jungs verschwunden, reagierte sie misstrauisch und distanziert.
    Seit sie Marshmallows grillten, war sie fröhlich. Teddy und Heath hatten ihre Marshmallows zwar versehentlich in Brand gesetzt, aber sie stopften sich trotzdem die Münder mit der schmelzenden Süßigkeit voll und boten Grace ebenfalls davon an.
    Grace tat so, als würde es ihr vorzüglich schmecken.
    “Lecker, stimmt’s?”, fragte Teddy, als sie sich die Finger

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