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Touchdown

Titel: Touchdown Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Grisham
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übergreifenden köstlichen Geschmack. Er war weiß Gott nicht mehr hungrig, aber auch nicht unbedingt pappsatt. Sie saßen seit anderthalb Stunden hier, eine sehr lange Zeit nach seinen herkömmlichen Maßstäben, doch in Parma fing man gerade erst an - Aufwärmphase. Dem Vorbild der anderen drei folgend, aß er jetzt langsam, sehr langsam. Die Italiener ringsum redeten mehr, als dass sie aßen, und ein sanftes Tosen erfüllte die Trattoria. Bei einem solchen Restaurantbesuch ging es ihnen sicher auch um die Qualität des Essens, aber mindestens ebenso sehr um die Geselligkeit.
    Nino kam alle paar Minuten mit einem an Rick gerichteten »Ist gut?« vorbei. Großartig, wunderbar, köstlich, unglaublich.
    Beim nächsten Gang ließ Carlo die Pasta einmal weg. Auf den Tellern lagen - immer noch kleine Portionen - cotolette alla parmigiana, ein weiteres berühmtes Gericht aus Parma und eine der Lieblingsspeisen des Küchenchefs überhaupt.
    »Kalbskotelett nach Parma-Art«, übersetzte Sam. »Die Kalbskoteletts werden weich geklopft, dann in Ei getaucht, in der Pfanne angebraten und danach mit einer Mischung aus Parmesankäse und Brühe im Ofen gebacken, bis der Käse geschmolzen ist. Der Onkel von Carlos Frau hat die Kälber eigenhändig aufgezogen und das Fleisch erst heute Nachmittag geliefert.«
    Während Carlo vortrug und Sam übersetzte, beschäftigte sich Nino mit dem nächsten Wein, einem trockenen Roten aus der Gegend um Parma. Neue, noch größere Gläser wurden hingestellt, und Nino schwenkte, schnupperte und schluckte. Nach einem weiteren orgastischen Verdrehen der Augen wurde der Wein für sensationell erklärt. Ein sehr guter Freund hatte ihn - vielleicht Ninos Lieblingswein - produziert. Sam flüsterte: »Parma ist berühmt für sein Essen, aber nicht für seinen Wein.« Rick schlürfte den Wein, lächelte dem Kalbfleisch zu und gelobte, dass er, jedenfalls ab sofort, langsamer essen würde als die Italiener. Sam beobachtete ihn genau, überzeugt, dass der Kulturschock von den Fluten aus Speis und Trank hinweg gespült würde. »Esst ihr oft so?«, fragte ihn Rick.
    »Nicht jeden Tag, aber es ist zumindest nicht ungewöhn lich«, erwiderte Sam beiläufig. »Das ist ein für Parma typisches Essen.« Paolo und Giorgio schnitten bereits ihr Kalb klein, jetzt nahm auch Rick seines mit großem Bedacht in Angriff. An den Koteletts aßen sie eine halbe Stunde, und als die Teller leer waren, wurden sie mit Schwung abgeräumt. Eine lange Pause folgte, in der Nino und die Kellner die anderen Tische versorgten.
    Den Nachtisch wegzulassen kam nicht infrage, da Carlo seine Spezialität gebacken hatte: torta nera, schwarzen Kuchen, und auch, weil Nino extra einen sehr speziellen Wein für diese Gelegenheit besorgt hatte, einen trockenen weißen Perlwein aus der Gegend. Er erklärte, dass der schwarze Kuchen, erfunden selbstredend in Parma, aus Schokolade, Mandeln und Kaffee bestehe, und da er ganz frisch aus dem Ofen komme, habe Carlo ihm nur noch einen Hauch Vanilleeis beigegeben. Nino hatte gerade etwas Zeit, daher nahm er sich einen Stuhl und leistete seinen Mannschaftskameraden und dem Coach ein wenig Gesellschaft bei diesem Gang, der die Mahlzeit abschloss, es sei denn, sie hätten noch Lust auf ein wenig Käse und einen Digestif.
    Nein, hatten sie nicht. Das Restaurant war noch immer halb voll, als Sam und Rick sich bedankten und versuchten, sich zu verabschieden. Umarmungen, Schulterklopfen, herzhaftes Händeschütteln, das nachdrücklich gegebene Versprechen, wiederzukommen, nochmaliges Willkommen heißen in Parma, vielen, vielen Dank für das unvergessliche Abendessen - das Ritual dauerte ewig.
    Paolo und Giorgio beschlossen, noch ein wenig zu bleiben, den Abend mit einem Stückchen Käse abzurunden und den Wein nicht verkommen zu lassen.
    »Ich fahr jetzt nicht mehr«, sagte Sam. »Wir können zu Fuß gehen. Ihre Wohnung ist nicht weit, und ich schnapp mir dort ein Taxi.«
    »Ich hab mindestens zehn Pfund zugenommen.« Rick, der einen Schritt hinter dem Coach ging, schob seinen Bauch vor sich her.
    »Willkommen in Parma.«
7. Kapitel
    Die Klingel tönte so schrill wie ein billiger Motorroller ohne Auspuff. Sie gab in lang gezogenen Explosionen Laut, und da Rick sie vorher noch nie gehört hatte, wusste er zunächst überhaupt nicht, was los war oder woher der Lärm kam. Es war ohnehin alles ein bisschen verschwommen.
    Nach dem Marathonessen im Montana waren Sam und er, aus Gründen, die sich weder zum

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