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Touchdown

Titel: Touchdown Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Grisham
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befördern würde. Rick hatte die folgenden fünf Jahre über die Runden gebracht, ohne auch nur den kleinsten Strafzettel zu kassieren.
    Sie wechselten die Straße und bogen unversehens in eine stille Kopfsteinpflastergasse ab. Ein Beamter in einer anderen Uniform stand mit huldvoller Miene vor einem nicht gekennzeichneten Eingang. Man nickte sich zu und wechselte ein paar schnelle Worte, Rick wurde durch die Tür geführt, dann eine ausgeblichene Marmortreppe hinauf in den zweiten Stock und in einen Flur, in dem offensichtlich Büros von Behörden untergebracht waren. Die Einrichtung wirkte trist, die Wände hatten einen Anstrich nötig; Porträtfotos längst vergessener Staatsbeamter hingen in einer traurigen Reihe. Romo wählte eine harte Holzbank aus und sagte: »Bitte nehmen Sie Platz.« Rick gehorchte und versuchte es noch einmal mit Sams Nummer. Dieselbe AB-Ansage. Romo verschwand in einem der Büros. Es war kein Namensschild an der Tür, nicht der geringste Hinweis darauf, wo der Beschuldigte sich befand oder wem er vorgeführt werden sollte. Mit Sicherheit war kein Gerichtssaal in der Nähe, es fehlte die übliche Betriebsamkeit und der Lärm, den hektische Anwälte, besorgte Familien und ständig hin und her wieselnde Polizisten veranstalten. Eine Schreibmaschine klapperte in der Ferne. Schreibtischtelefone klingelten, und es waren Stimmen zu hören. Der Polizist in Uniform bewegte sich schlendernd fort und begann eine Unterhaltung mit einer jungen Dame, die an einem Schreibtisch in gut zehn Metern Entfernung saß. Schon bald dachte er nicht mehr an Rick, der ganz allein und unbeobachtet dasaß und sich ohne Weiteres hätte verdrücken können. Aber wozu?
    Zehn Minuten vergingen, schließlich verschwand der Uniformierte, ohne ein Wort zu sagen. Auch Romo war nirgends mehr zu sehen.
    Die Tür ging auf, eine freundliche Frau sprach ihn lächelnd an: »Mr. Dockery? Ja? Bitte.« Offenbar bat sie ihn, das Büro zu betreten.
    Rick folgte der Aufforderung. Er kam in ein beengtes Vorzimmer mit zwei Schreibtischen und zwei Sekretärinnen, die Rick beide zulächelten, als wüssten sie etwas, von dem er keine Ahnung hatte. Insbesondere die eine von ihnen war wirklich süß, und Rick überlegte instinktiv, was er sagen könnte. Was aber, wenn sie kein Englisch sprach?
    »Einen Moment bitte«, sagte die erste Dame, und Rick blieb etwas verlegen stehen, während die anderen beiden vorgaben, sich wieder ihrer Arbeit zu widmen. Romo hatte anscheinend einen Hinterausgang gefunden und war zweifellos schon wieder auf der Straße, um jemand anders zu schikanieren.
    Als Rick sich umdrehte, bemerkte er die große Doppeltür aus dunklem Holz und daneben ein eindrucksvolles Bronzeschild, das vom hiesigen Wirken eines gewissen Giuseppe Lazzarino, Giudice, kündete. Rick trat näher, dann noch näher, deutete schließlich auf das Wort giudice und fragte: »Was ist das?«
    »Richter«, sagte die erste Dame.
    Plötzlich flogen beide Türen auf und Rick stand dem Richter von Angesicht zu Angesicht gegenüber. »Riek Dockery!«, rief er und stieß seine rechte Hand nach vorn, während die linke Rick bei der Schulter packte, als hätten sie einander seit Jahren nicht gesehen. Das hatten sie auch wirklich nicht. »Ich bin Giuseppe Lazzarino, ein Panther. Ich bin Fullback.« Er drückte und schüttelte und ließ seine großen weißen Zähne aufblitzen.
    »Sehr erfreut.« Rick verspürte den Drang, zurückzuweichen.
    »Willkommen in Parma, mein Freund«, sagte Lazzarino. »Bitte, komm doch rein.« Er zog bereits an Ricks rechter Hand, während er sie immer noch schüttelte. Sobald sie in das große Büro getreten waren, gab er Rick frei, schloss beide Türen und sagte noch einmal: »Willkommen.«
    »Danke.« Rick kam sich ein bisschen missbraucht vor. »Sind Sie Richter?«
    »Nenn mich Franco«, forderte der Richter ihn auf, während er auf ein Ledersofa in der Zimmerecke wies. Franco war sichtbar zu jung, um ein erfahrener Richter, und zu alt, um ein brauchbarer Fullback zu sein. Sein großer runder Kopf war völlig kahl rasiert, Haare trug er, in einem merkwürdigen dünnen Streifen, allein am Kinn. Alter Mitte dreißig, wie Nino, aber über eins fünfundachtzig groß, stabil gebaut und fit. Er plumpste in einen Sessel, rückte ihn nahe an Ricks Sofa heran und sagte: »Ja, ich bin Richter, aber was noch wichtiger ist, ich bin Fullback. Franco ist mein Spitzname. Franco ist mein Vorbild.«
    Jetzt erst sah Rick sich um und begriff. Franco

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