Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Touched

Touched

Titel: Touched Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Corrine Jackson
Vom Netzwerk:
nicht zu denken.
    Ich konnte nicht fassen, wie ich über Ben hergefallen war. Ich war so außer mich geraten vor Zorn und hatte mit meinen Worten böses Blut schaffen wollen. Dass ich jemanden, den ich liebte, so behandeln konnte, schockierte mich, und am nächsten Morgen traute ich mich kaum, in den Spiegel zu schauen.
    Als ich mein Zimmer verließ, klingelte es an der Haustür. Vom oberen Treppenabsatz aus hörte ich, wie Ben aufmachte und Asher in herzlichem Ton begrüßte. »Hallo, Asher. Komm doch rein. Remy ist noch oben.«
    Asher antwortete in der charmanten Art, die er für Erwachsene parat hielt. »Mr O’Malley. Schön, Sie wiederzusehen.«
    Ich wusste, dass man nicht lauschen sollte, aber ich konnte Ben noch nicht gegenübertreten und schaffte es auch nicht, wieder in mein Zimmer zurückzugehen. Ich sank auf die oberste Stufe und hörte, wie sie ins Wohnzimmer gingen. Es klang so, als hätte Ben Asher gebeten, doch Platz zu nehmen. Ihre Vertrautheit erinnerte mich an etwas, das Lucy mir gleich am Anfang erzählt hatte, etwas von wegen, Asher undGabriel hätten bei Ben Segelboote gekauft, die sie später bei einer Regatta zu Schrott gefahren hätten.
    Dass sie unsterblich waren, wusste Ben garantiert nicht. Doch vielleicht war es für ihn allein schon deshalb ein Grund, sich Sorgen zu machen, weil ich mit Asher zusammen war.
    Ben räusperte sich. »Remy hat gestern Abend erwähnt, dass ihr zwei miteinander ausgeht.«
    Asher schien etwas aus Bens Stimme herausgehört zu haben. »Und Sie sind nicht glücklich darüber?«
    »Ich mache mir Sorgen, um ehrlich zu sein. Dein Verhalten hat sich in der Vergangenheit ja als ein bisschen waghalsig erwiesen, und ich bin mir nicht sicher, ob so was gerade gut für sie ist.«
    »Mr O’Malley, so jemandem wie Remy bin ich noch nie begegnet. Ich würde nie zulassen, dass ihr jemand was antut, mich eingeschlossen.« Die Leidenschaft in seinem Versprechen erkannte ich von den vielen Malen wieder, die er mir geschworen hatte, er würde mich beschützen.
    Mein Vater klang überrascht. »Du hast sie gern.«
    Es war keine Frage, aber Asher antwortete trotzdem. »Ja, Sir.«
    »Hat sie dir irgendetwas aus ihrer Vergangenheit erzählt?« Angesichts von Bens spürbarer Anspannung musste ich die Knie an die Brust drücken, um mich zu beruhigen.
    Nun klang Asher vorsichtig. »Ein wenig. Gerade trauert sie um ihre Mutter. Sie macht sich Vorwürfe wegen Annas Tod.«
    »Das hat sie dir erzählt?« Bens Stimme klang nicht nur überrascht, sondern auch ein wenig gekränkt, und ich wusste, es lag daran, dass ich ihm das nicht anvertraut hatte. Er wusste nicht, wie schwer es mir fiel, mit ihm zu reden, dass meine Gefühle für ihn ein Wirrwarr aus neu entdeckter Liebe und alter, herber Enttäuschung waren. Früher hatte ich mich Fantasienhingegeben, wie ich es Ben heimzahlen würde, dass er mich im Stich gelassen hatte. Seitdem ich ihn ins Herz geschlossen hatte, geschah jedoch Erstaunliches. Wenn ich ihn verletzte, verletzte es auch mich. Meinen Schutzwall hatte ich bereits gesenkt, und ich hatte das Gefühl, als würde Asher, schon seit er hereingekommen war, meine Gedanken lesen. Mein Kopf ruhte auf meinen Knien, und ich flüsterte ihm einen Gedanken zu, den ich am Abend zuvor Ben gegenüber nicht laut hatte äußern können.
    Asher, bitte gib ihm zu verstehen, dass ich ihn liebe.
    »Ja, Sir. Als Sie sie hierhergebracht haben, da haben Sie ihr zum ersten Mal in ihrem Leben das Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit gegeben. Ihre Familie geht ihr über alles, aber sie hat Schuldgefühle, weil sie lieber bei Ihnen sein wollte, anstatt ihre Mutter zu beschützen.«
    Ben reagierte auf Ashers feierliche Erklärung wie ich es auch immer tat – er glaubte ihm uneingeschränkt. »In solch eine Lage hätte sie überhaupt nie kommen dürfen. Ich hätte da sein sollen.«
    »Ja, Sir«, sagte Asher wieder, und ich wusste, er rechnete sich dabei mit ein.
    Einen langen Augenblick später meinte Ben: »Danke, dass du nicht gelogen hast, Asher. Ich weiß schon, dass ich nicht wissen konnte, was sie ertragen musste. Aber verdammt noch mal, ich hätte es wissen müssen!«
    Wieder entstand eine lange Pause, bevor Ben sprach. »Remy sagt, du möchtest dieses Wochenende etwas mit ihr unternehmen. Ich fände es schön, wenn du morgen zu uns zum Abendessen kommen würdest, damit wir dich ein bisschen besser kennenlernen. Remy kann ihre Wahl zwar selbst treffen, aber mir wäre es dennoch wohler, du würdest

Weitere Kostenlose Bücher