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Townsend, S: Tagebücher des Adrian Mole: Die schweren Jahre

Townsend, S: Tagebücher des Adrian Mole: Die schweren Jahre

Titel: Townsend, S: Tagebücher des Adrian Mole: Die schweren Jahre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Mutter. »Ich habe versucht, einen dringenden Termin zu vereinbaren …«
    »Einen dringenden Termin mit einer weiblichen Person, die einen braven Beamten schlechtmacht?«
    Von ihrem Platz unter dem Beifahrersitz aus klärte Pan dora uns drei auf, dass die Labour-Politikerin Harriet Harman eine scheinheilige Männerhasserin mit Humor-Bypass sei.
    Inzwischen hing ich kopfüber im Fußraum, um mein Handy zu finden, während meine Mutter dem Polizisten erklärte: »Das mit dem Handyverbot hatte ich völlig vergessen. Wissen Sie, ich befinde mich im Endstadium der Wechseljahre. Meine Hormone spielen total verrückt.«
    Ich brüllte unter den Sitz: »Pandora! Leg jetzt auf! Meine Mutter wird von einem Polizisten befragt.«
    Worauf Pandora zurückbrüllte: »Viel Glück mit dem Bullen, Pauline!« Danach beendete sie gottlob endlich das Telefonat.
    Meine Mutter bekam einen Strafzettel und musste an Ort und Stelle 80 £ bezahlen. Das ist buchstäblich Wegelagerei. Der moderne Polizist ist ebenso ein Strauchdieb wie Dick Turpin.
    Dienstag, 27. November
    Musste mich heute Morgen mit Gewalt aus dem Bett hieven. Meine Mutter hat mich zur Bestrahlung gefahren. Sie bestand darauf, mit in den Bestrahlungsraum zu kommen, sie wolle Sally kennenlernen.
    Ich weiß nicht, warum alle Leute meine Mutter so gern mögen. Am Ende gab Sally ihr ihre Telefonnummer und E-Mail- Adresse. Während ihrer kurzen Unterhaltung riet meine Mut ter Sally, Anthony zu verlassen, sagte ihr, wo sie sich super die Haare schneiden lassen könne, und diagnostizierte einen Vitamin-B6-Mangel bei ihr.
    Außerdem klärte sie Sally darüber auf, dass der Schwesternkasack, den sie trug, ihr überhaupt nicht schmeichle. »Da muss ein Gürtel drum. Zeigen Sie Taille!«
    Als meine Mutter ins Wartezimmer gegangen war, sagte Sally: »Ihre Mutter ist fantastisch. Ich würde alles geben, um so eine Mutter zu haben. Meine spricht kaum mit mir und hat meinen Vater beinahe in den Bankrott getrieben, weil sie ein Vermögen für Cliff-Richard-Memorabilien ausgegeben hat. Erst letzte Woche hat sie ein ganzes Monatsgehalt für eine alte ›Living Doll‹-Single verschleudert.«
    Vom Krankenhaus aus fuhren wir zum Buchladen. Meine Mutter stellte sich ins Parkverbot. Um einen Strafzettel zu vermeiden, klemmte sie einen Zettel hinter den Scheibenwischer:
    Liebe Politesse, ich stehe im Parkverbot, weil mein Sohn derzeit gegen Prostatakrebs behandelt wird und zu geschwächt ist, auch nur kurze Distanzen zu laufen. Sollte ein Notfall eintreten und ich den Wagen entfernen müssen, finden Sie mich im Buchladen.
    Mit freundlichen Grüßen
    Pauline Mole
    Bernard Hopkins schloss meine Mutter in die Arme und rief: »Pauline, du bist wirklich eine Schau.«
    Sie sagte: »Bernard! Adrian hat mir erzählt, du wolltest dich umbringen.«
    Bernard lachte. »Ach, ich war nur mies drauf, weil mir die Kippen ausgegangen waren. Komm, wir suchen uns einen Pub mit Tischen draußen, so dass wir rauchen können, und dann erzähl ich dir alles.«
    Also marschierten sie los, Arm in Arm, und ließen mich im Laden zurück. Eine Stunde später kam eine Politesse und fragte, ob ich eine Pauline Mole kenne. Als ich erwiderte, meine Mutter müsse gerade etwas Dringendes erledigen, sagte die Politesse: »Dann sind Sie der Sohn, der keine paar Meter laufen kann?«
    Ich gab es zu. Unglücklicherweise stand ich gerade ganz oben auf einer Leiter und sortierte die Gedichtbände im Regal. Die Frau räumte mir zehn Minuten ein, um das Auto wegzufahren. Als sie weg war, rief ich sofort meine Mutter an, die sagte, sie und Bernard säßen draußen vor dem Rose and Crown und hätten sich gerade die zweite Runde bestellt. Als sie nach zehn Minuten immer noch nicht zurück waren, rief ich noch einmal an.
    »Wir sind mitten beim Essen«, teilte sie mir mit und forderte mich auf, das Auto selbst wegzufahren. Als ich darauf hinwies, dass ich als Fahrer ihres Autos nicht versichert sei, sagte sie: »Du bist so ein Pedant !«
    Ein seltsam krachendes Geräusch drang durch die Leitung.
    »Was ist das denn?«, fragte ich.
    »Ich esse eine Silberzwiebel.«
    Ein paar Minuten später sah ich die Politesse einen Strafzettel an der Windschutzscheibe des Mazda befestigen. Das wird meine Mutter 60 £ kosten, die sie sich nicht gut leisten kann.
    So kann sie nicht weitermachen.
    Mittwoch, 28. November
    Im Mazda zum Krankenhaus. Meine Mutter schlug vor, nach der Bestrahlung nach Melton Mowbray zu fahren, sie möchte dort am Rindermarkt ein paar

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