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Townsend, S: Tagebücher des Adrian Mole: Die schweren Jahre

Townsend, S: Tagebücher des Adrian Mole: Die schweren Jahre

Titel: Townsend, S: Tagebücher des Adrian Mole: Die schweren Jahre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ihrem linken Fuß macht ihr Schwierigkeiten, aber sie hat Angst vor einer Operation.
    Ein Leben der Untätigkeit und Maßlosigkeit hat sich an meinem Vater gerächt. Er ist an den Rollstuhl gefesselt und auf vom Roten Kreuz gemietetes medizinisches Gerät angewiesen. Sein Darm ist immer noch ein wenig träge – er kann sich nur etwa alle drei Tage entleeren. Bitte keine alten Hausmittelchen! Wir haben alles probiert, was gesetzlich zugelassen ist, und nichts funktioniert.
    An dieser Stelle kam Daisy herein und las den Brief über meine Schulter. »Bist du vollkommen wahnsinnig geworden? Ich verbiete dir, das abzuschicken. Niemand will von unseren schauerlichen Gebrechen hören. Und das mit dem Safaripark ist topsecret.«
    Ich zog meinen besten Anzug samt Hemd und Krawatte zur Bestrahlung an. Sally war nicht da. Also zeigte ich Claire, die nur an Wochenenden arbeitet, wenn ihr Mann zu Hause ist und sich um die zweijährigen Drillinge kümmern kann, die wunde Stelle. Sie meinte, ich müsse mir keine Sorgen machen, in diesem Stadium der Bestrahlung sei es normal, wenn die Haut wund werde. Dann erinnerte sie mich noch einmal daran, dass ich die Stelle beim Waschen weder reiben noch Seife verwenden dürfe, und riet mir, Algen, ein Bio-Ei pro Tag und viel Knoblauch zu essen.
    »Waschen Sie die entzündete Region nur mit Wasser«, erklärte sie, »und benutzen Sie einen möglichst weichen Duschstrahl. Olivenöl oder Aloe-Vera-Blätter können Sie verwen den, aber keine Cremes – nicht einmal rein pflanzliche –, weil sie Konservierungsstoffe enthalten könnten, die die Haut reizen.« Dann fügte sie hinzu: »Es wundert mich, dass Sally Ihnen das alles nicht gesagt hat.«
    Ich fragte sie, ob sie eine Anhängerin alternativer Medizin sei, und erwähnte, dass mein Schwiegervater Michael Flowers sei, der den Naturkoststand auf dem Markt betreibe, ob sie ihn zufällig kenne. Sie sagte: »Und ob ich den kenne. Ich habe einen Krug von seinem Orgobeet gekauft. Ich war es auch, die das Gesundheitsamt informiert hat.«
    Später im Buchladen dekorierten Bernard, Hitesh und ich das Schaufenster mit Weihnachtsbüchern und ein paar Stechpalmenzweigen, dem Efeu und den Misteln, die meine Mutter erbeutet hatte.
    Bernard fragte mich, was ich an Weihnachten vorhätte. Ich erzählte ihm, ich würde zu Hause mit meiner Familie feiern.
    Seufzend meinte er: »Ach, die Familie! Was für eine großartige Institution das doch ist! Verdammt nützlich an Fest- und Feiertagen.«
    Auf meine Frage, wo er Weihnachten verbringen würde, entgegnete Bernard: »In der Hinsicht hatte ich leider nicht so viel Schwein. Vermutlich werde ich die Tage in einer Flasche verbringen. Von der Bildfläche verschwinden, bis die Festivitäten vorbei sind und das normale Leben weitergeht.«
    Ich brachte es nicht über mich, Bernard und Hitesh mitzuteilen, dass wir nach Weihnachten schließen.
    Zu Fuß ging ich zum Rathaus und kam um Schlag zwei an. Große Holzrahmen zum Thema Krebs waren aufgebaut, Stände mit Literatur und ein Poster, auf dem ein Schaubild der Prostata zu sehen war. Pandora war schon da, umringt von Männern mittleren Alters. Die Bürgermeisterin war sehr farbenfroh in ihrem Sari, der Amtsrobe und Bürgermeisterkette. Sie hielt eine Rede, wie gut doch die Krankenhäuser von Leicester seien. Die kleine Zuschauermenge applaudierte höflich.
    Dann nahm Pandora sich das Mikrofon und hielt eine aufwieglerische Rede über das staatliche Gesundheitswesen. Sie deutete an, dass die Konservativen uns alle am liebsten auf private Krankenversicherungen angewiesen sähen und, sollten sie gewählt werden, Gebühren für Arztpraxen erheben würden. Danach forderte sie von Krebs Betroffene auf, sich zu melden und zu ihr ans Mikrofon zu kommen. Eine überraschende Anzahl recht gesund aussehender Menschen trat aus der Menge heraus und ging nach vorn, auch ich. Pandora appellierte an Freiwillige, von ihren Erfahrungen mit dem staatlichen Gesundheitswesen zu erzählen. Als niemand sich meldete, sprach sie mich mit Namen an und zog mich vor das Mikrofon. Ich sprach ein paar zögerliche Worte über meine Behandlung im Royal Hospital, wofür ich übertriebenen Beifall erhielt, manche johlten wie Amerikaner. Später machte ich eine Bemerkung darüber zu Pandora, als wir im Salon der Bürgermeisterin eine Tasse lauwarmen Tee tranken.
    »Deine Rede war Mist«, sagte Pandora, »aber die Leute haben deinen Mut beklatscht.«
    »Aber ich bin überhaupt nicht mutig, ich heule oft

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