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Toxic: Der Biss - Das Feuer - Die Hölle Thriller (German Edition)

Toxic: Der Biss - Das Feuer - Die Hölle Thriller (German Edition)

Titel: Toxic: Der Biss - Das Feuer - Die Hölle Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark T. Sullivan
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Ware‹?«
    »Giftige Reptilien«, erwiderte Hood. »Gehen Sie dort unten in eine beliebige Zoohandlung, die Exoten anbietet. Ich bin sicher, die helfen Ihnen weiter. Oder schauen Sie im Web nach: Da gibt es Newsgroups aller Arten und Websites, in denen es nur darum geht, wie man solche Tiere hält und wie sie gehandelt werden. Ich wette, allein hier in Südkalifornien gibt es Dutzende Sammler.«
    »Dutzende?«
    »Wenn nicht Hunderte.«
    »Erfordert der Umgang mit solchen Tieren nicht spezielle Kenntnisse?«, fragte ich.
    »Wenn Sie nicht dabei draufgehen wollen, schon, Sergeant. Aber Grips braucht man nicht, um in den Besitz einer Giftschlange zu kommen. Nur Geld.«
    Die Mamba rollte sich zusammen; ihre Knopfaugen sahen uns unverwandt an.
    »Sie beißen aber nur, wenn man sie reizt, oder?«, meinte Missy.
    »Nicht unbedingt«, antwortete sie. »Wir behandeln sie stets mit großem Respekt. Ich bin nicht so erfahren im Umgang mit ihnen wie Nick, aber je länger ich ihn bei der Arbeit mit den Tieren beobachte, desto mehr Angst machen sie mir.«
    »Warum?«
    »Weil sie unberechenbar sind«, sagte Dr.Hood.
    Sie streckte die Hand zum Terrarium aus, als wollte sie die Mamba berühren. Die Schlange schoss explosionsartig aus ihrer Ruhestellung, ihr Körper entfaltete sich wie ein Seil am Enterhaken. Das Maul stand offen. Ein Klacken ertönte. Die Schlange zog sich zurück. Dr.Hood nahm die Hand von der Glasscheibe und gab den Blick auf zwei dünne Rinnsale gelblichen Giftes frei, das an der Innenseite herablief.

15
    »Das Vieh wollte sie umbringen, Rikko«, sagte ich. »Ohne das Glas wäre es aus gewesen mit ihr.«
    »Ich hasse Schlangen«, erklärte er energisch. »Vor ein paar Jahren hat mich so ein Miststück beinahe mal erwischt, auf einer Wanderung mit Christina, in der Wüste bei Borrego Springs. Die hat noch nicht mal gerasselt. Ist einfach auf mich los. Großer Kopf.« Er machte eine Faust. »So etwa.«
    »Was hast du da gemacht?«
    »Abgeknallt. Neun Millimeter. Fünfmal.«
    »Das ist aber doch verboten.«
    »Kannst mich ja einbuchten.«
    Es ging auf fünf zu. Ich hatte Missy in der Stadt abgesetzt und dafür Rikko mitgenommen. Wir waren unterwegs zum Yellow Tail, einem bekannten Anmachschuppen in Mission Beach. Rikko hatte inzwischen eine Liste Zahlungsvorgänge von Cooks Visa Card besorgt. Der Genforscher hatte am letzten Donnerstag, dem Abend nach seinem Verschwinden, den Nachtclub besucht, und wir wollten herausfinden, mit wem er dort gewesen war.
    Rikkos Befragung der Mitarbeiter von Cook hatte erhärtet, dass er ein ehrgeiziger und geschäftstüchtiger Wissenschaftler gewesen war. Keiner der Männer und Frauen, die für Cook an dem Nierenforschungsprogramm arbeiteten, wusste von irgendwelchen sexuellen Anspielungen oder gar direkten Angeboten zu berichten.
    »Dieser Cook hat Privat- und Berufsleben fein säuberlich auseinander gehalten«, sagte Rikko, als wir SeaWorld verließen. »Muss ein ziemlich einsamer Typ gewesen sein.«
    »Übrigens, sie ist eine Wucht.«
    »Wer? Die Schlange?«
    »Nein, du Blödmann. Die Schlangentante.«
    »Echt? Wie viel Wucht hatte sie denn?«
    »Siebenkommazwei auf der Richterskala.«
    »Haut Brücken um. Bringt Wohnhäuser zum Einsturz. Sehr gefährlich.«

    Zehn Minuten später hielten wir vor dem Yellow Tail, einem in die Jahre gekommenen Gebäude, das unmittelbar an den Bürgersteig grenzte. Rikko wollte gerade aussteigen, als ich ihn fragte: »Hast du manchmal mit Albträumen oder plötzlich auftauchenden Erinnerungen zu tun? Mit schlimmen Dingen, die du in Israel gesehen hast?«
    Rikko setzte ein ernstes Gesicht auf. »Kommt vor.«
    »Was machst du dann?«
    Er blickte geradeaus auf die Straße. »Ich bete zu Gott, dass er sie mir aus dem Gehirn spült. Was nicht weggespült werden kann, das übertünche ich, indem ich mir meine schlafenden Mädchen ansehe. Was kann man da sonst tun?«
    Er heftete seine schieferfarbenen Augen auf mich. »Alles in Ordnung mit dir, mein Freund?«
    »Ich hatte bloß neulich ein paar schlimme Träume, in denen mein Vater vorkam.«
    »Christina macht sich auch schon Sorgen um dich. Du bist so anders geworden in letzter Zeit, sagt sie.«
    »Aha. Und findest du das auch?«
    »Du scheinst mir öfter geistig weggetreten als üblich.«
    »Der Frühling, Rikko«, erklärte ich. »So bin ich nun mal, wenn die linden Lüfte wehen.«
    »Linde Lüfte? Willst du mich verscheißern?«
    »Nein, das ist nur meine poetische Ader.«
    Rikko winkte ab.

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