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Toxic: Der Biss - Das Feuer - Die Hölle Thriller (German Edition)

Toxic: Der Biss - Das Feuer - Die Hölle Thriller (German Edition)

Titel: Toxic: Der Biss - Das Feuer - Die Hölle Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark T. Sullivan
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Büro. Er fletschte grinsend die Zähne und wies mit dem Daumen hinter sich.
    »Adler möchte Sie sprechen«, sagte er. »Sie hatten es wohl eilig, die Sache zu vermasseln, wie?«
    Ich ließ ihn links liegen und ging nach oben, überzeugt, dass der Arsch mit Ohren nichts Gutes im Schilde führen konnte. Die Sekretärin der stellvertretenden Polizeichefin winkte mich sogleich durch. Ich betrat Adlers Büro, das ganz im Landhausstil möbliert war. In einem kastanienbraunen Kostüm erwartete sie mich wutentbrannt hinter dem Schreibtisch.
    »Wer ist Susan Dahoney, Sergeant?«, wollte sie wissen.
    »Eine Bibelexpertin der Universität«, sagte ich. »Steht im Bericht. Worum geht es?«
    »Sie verbreitet Informationen über den Fall im Fernsehen, darum geht es!«, schrie Adler. »Sie behauptet – ach, schau doch selbst.«
    Adler nahm eine Fernbedienung vom Schreibtisch und drückte ungeduldig darauf herum. Im Regal flackerte ein kleiner Fernseher auf und zeigte den Buchumschlag von Die zweite Frau in Nahaufnahme. Eine weibliche Stimme lieferte dazu einen Kommentar, der mir nicht viel Neues bot: Wie Susan Dahoney als Doktorandin an der Universität von Tel Aviv auf die Terrakottadarstellung gestoßen war, die sie zu ihren umfangreichen Forschungen über die ewigen Rätsel des Buchs der Bücher veranlasste.
    Als Nächstes erschien Susan Dahoney, wie sie sich gerne in der Öffentlichkeit präsentierte: Enge Jeans, Jeanshemd und abgewetzte schwarze Lederjacke. Sie wanderte vor dem Hintergrund der Lilith-Kunstwerke durch ihr Büro.
    »Dr.Dahoney bezeichnet sich selten als Archäologin und Schriftgelehrte«, kommentierte die Reporterin. »Sie versteht sich eher als Detektivin. Und das kann man im Moment ganz wörtlich nehmen. Seit kurzem steht sie nämlich der Polizei von San Diego rund um die Uhr als Beraterin bei den beiden Schlangenmorden zur Verfügung, die unsere Stadt erschüttert haben. Wie bereits berichtet wurde, hat der Mörder Bibelzitate am Tatort hinterlassen, deretwegen Dr.Dahoney hinzugezogen wurde.«
    Susan rückte in Großaufnahme ins Bild, das Gesicht ernst und gespannt. Die Reporterin fuhr fort: »In einem Exklusivreport für Channel 4 enthüllt Dr.Dahoney nun Einzelheiten über die Botschaften, die am Tatort hinterlassen wurden.«
    Entweder war Susan Dahoney ein Naturtalent, oder ihr Verleger hatte ihr einen Kurs spendiert, wie man sich in den Medien präsentiert. Jedenfalls machte sie vor der Kamera eine hervorragende Figur: Sie war fotogen, intelligent, charmant und fesselnd. Ihre Stimme war weich und melodiös. Jede Regung ihres Gesichts, jede ihrer Bewegungen schien genau einstudiert.
    »Ich habe mir die erste Botschaft unter allen möglichen Gesichtspunkten angeschaut, und ich bin mir ganz sicher, dass sie nichts mit der Bibel zu tun hat«, erklärte sie.
    »Und was ist mit dem zweiten Fall – Matthew Haines?«, fragte die Reporterin.
    »Diese Botschaft ist definitiv biblischen Ursprungs«, sagte sie und nickte. Sie beugte sich geheimnisvoll vor: »Apostelgeschichte.«
    »Kapitel? Vers?«, wollte die Reporterin wissen.
    »Das kann ich nicht sagen«, erwiderte sie lächelnd. »Meine Freunde bei der Polizei wären nicht begeistert, wenn ich Ihnen mehr erzählte.«
    Adler schaltete wütend den Fernseher aus. »Da haben wir’s. Sie geht mit ihrem Buch hausieren, benutzt uns, um sich als Detektivin zu verkaufen, behauptet, wir bräuchten sie. Es gefällt mir nicht, wenn die Polizei in solche Werbesendungen reingezogen wird. Und dem Bürgermeister genauso wenig.«
    »Mir auch nicht«, sagte ich und hob kapitulierend die Hände. »Ich hätte es mir denken können, zugegeben.«
    »Sie ist raus aus dem Fall.«
    »Keine Frage«, erwiderte ich. Ich war wirklich sauer und fühlte mich ausgenutzt.
    »Und du hast auch keinen Kredit mehr«, sagte Adler. »Dieser Fall ist zu wichtig. Noch so ein Patzer, und du bist ihn los.«

    Sie hob schon beim ersten Klingeln ab und klang ganz aufgeregt. »Dr.Susan Dahoney!«
    »Moynihan«, knurrte ich.
    »Seamus! Hast du es gesehen? Das Interview?«
    »Das haben hier alle gesehen und –«
    »Mein Telefon hat pausenlos geklingelt«, unterbrach sie mich.«NBC will es auf der Lokalstation von L.A. bringen. Und gerade hat CNN angerufen. Die Sache hat eingeschlagen wie eine Bombe. Mein Verleger ist völlig aus dem Häuschen!«
    »Mein Boss auch, aber ein Grund zur Freude ist das für mich nicht«, antwortete ich scharf.
    Sie schwieg verdutzt und fragte: »Aber wieso

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