Toxische Typen
Nur Sie hauchen ihnen gegebenenfalls Leben ein, indem Sie ihnen mehr Aufmerksamkeit schenken, als sie verdient haben. Ihr Glück und Ihre Vorsätze hängen nicht davon ab, was die Leute reden, sondern davon, was Sie aus einem Gerücht machen.
Lassen Sie sich nicht vergiften! Entziehen Sie sich dem schädlichen Gerede und bleiben Sie konstant auf Ihrem Weg.
09 Der autoritäre Chef
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»Es ist einfach so, wie es ist, und wenn Ihnen das nicht passt – dort drüben ist die Tür.«
Ein Vorgesetzter zu seinem Untergebenen
Die einen und die anderen
Die Machtverhältnisse zwischen Chefs und Angestellten sind heutzutage nicht immer angenehm, und in einer Vielzahl von Fällen führen die ständigen Auseinandersetzungen dazu, dass Ziele unerreicht bleiben. Die in der Chefposition halten es für ihr gutes Recht, von ihrer Macht auf autoritäre Weise Gebrauch zu machen, während die Angestellten nur aus reiner Furcht gehorchen. Wer die Macht hat, verwechselt häufig »Knechtschaft« mit »Dienstleistung« oder »Mitarbeit« oder »Vereinbarung im gegenseitigen Einverständnis«.
Solche Vorgesetzten machen sich die Furcht des Untergebenen zunutze, seine Stelle zu verlieren, beziehungsweise die Notwendigkeit, unter allen Umständen Geld zu verdienen. Sie verhalten sich autoritär, um aus ihrer Position Vorteile zu ziehen und sich durchzusetzen, ohne dass ihr Wille in Frage gestellt würde oder sie Widerspruch ernteten.
Derartigen Führungskräften geht es stets um das Erreichen ihrer persönlichen Ziele. Teamdenken und der Nutzen aller spielen für sie keine Rolle.
In diesem Kapitel werden wir uns mit ein paar markanten Unterschieden beschäftigen, denen zwischen
echter Autorität und Autoritarismus sowie
Führungspersönlichkeiten und 08/15-Chefs.
Autorität oder autoritäres Denken
Wir treffen hier eine klare Unterscheidung zwischen Autorität und Autoritarismus speziell im Hinblick auf die Arbeitswelt, um Rechte und Pflichten von Vorgesetzten und Untergebenen besser erfassen zu können.
Die Position des Vorgesetzten ist heiß begehrt, aber auch ständiger Infragestellung und Beobachtung ausgesetzt.
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»Wahre im Gehorchen ebenso die Würde wie im Erteilen von Befehlen.«
Alain Chauvilliers
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Es wird darauf geschaut, wie viele Stunden der Chef ableistet, ob er Kaffeepausen einlegt, wie er Anweisungen erteilt, Grenzen zieht und so weiter. Ob gut oder schlecht, der Chef wird meistens kritisiert.
Auch als Angestellter steht man unter Beobachtung: Bewertet werden Pünktlichkeit, ein gepflegtes Auftreten, Ordentlichkeit, Effizienz, Schnelligkeit, Entwicklungsfähigkeit, Engagement, Respekt und noch weitere Kriterien, je nach Unternehmen. Wobei wir meist verärgert darauf reagieren, dieser Beobachtung und Bewertung zu unterstehen. Uns gelingt nicht, sie einfach hinzunehmen, wir empfinden sie vielmehr als Tadel oder Unzufriedenheit.
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»Am schlimmsten ist es, wenn die Schule mit Furcht, Zwang und künstlicher Autorität arbeitet. Solche Behandlung vernichtet das gesunde Lebensgefühl, die Aufrichtigkeit und das Selbstvertrauen des Schülers. Sie erzeugt den unterwürfigen Untertan.«
Albert Einstein
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Tatsächlich ist in einer Arbeitsbeziehung Ihr Vorgesetzter autorisiert, Ihnen auf korrekte und angemessene Weise mitzuteilen, was von Ihnen erwartet wird. Eben das ist sein Recht, seine Autorität: Er hat die Macht oder die Befugnis, Bitten, Beschwerden, Weisungen und Belobigungen an denjenigen zu richten, der für die Ausführung einer Tätigkeit zuständig ist.
Diese Autorität wird mit vollem Recht ausgeübt, immer vorausgesetzt, dass sie nicht in autoritäres Denken, Schinderei oder Manipulation seitens des Vorgesetzten abgleitet.
Autoritäres Denken besteht just im Missbrauch dieser Autorität; dabei überschreitet die Macht die natürlichen Grenzen, die in jedem Arbeitsverhältnis gewahrt bleiben sollten. In dieser Hinsicht ist der autoritäre Chef keine Führungspersönlichkeit, sondern ein Peiniger. Er schafft es nicht, dass sein Team ihm freiwillig folgt, und sichert sich daher die Kontrolle, indem er seine Autorität rücksichtslos durchsetzt. Anstelle von Vertrauen verbreitet er Furcht und macht die Arbeit zu einer schweren Last, anstatt die Mitarbeiter für interessante Projekte zu begeistern, die motivieren und allen Nutzen bringen.
Ist so eine Führungsposition denn dauerhaft und unwiderruflich?
Die Antwort lautet »Nein«. Wenn Führung nicht mit ständigem Lernen einhergeht, kann sie
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