Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tränen aus Feenstaub

Tränen aus Feenstaub

Titel: Tränen aus Feenstaub Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Natascha Artmann
Vom Netzwerk:
an. Dann kam er schnell zu Pina zurück. Die saß immer noch auf ihrem Stuhl und streckte ihre Hände weit von sich. Ihre Augen waren schon leicht gerötet und fingen auch bereits an zu tränen.
    „Was jetzt?“, fragte Severin ratlos.
    „Wisch den Glitter von meinen Fingern, damit ich nicht noch irgendwo ankomme und das Zeug verschmiere!“
    Severin tat, was sie von ihm verlangte. „Was soll ich mit deinen Augen machen? Die sind schon ganz rot!“
    „Das ist dieses Glitterzeug!“, erklärte Pina. „Wenn du mich zum Bad führst, kann ich meine Augen unter fließendem Wasser ausspülen!“
    Severin nickte, was Pina nicht wirklich sehen konnte. Dann schmunzelte er.
    „Du hast also Feenstaub in den Augen und jetzt tränen sie? Das bedeutet dann wohl, dass du gerade Tränen aus Feenstaub weinst!“
    Severin kam auf die seltsamsten Ideen.
    „Tränen aus Feenstaub?“, schüttelte Pina den Kopf. „Du solltest Poet werden!“
    Severin lachte gutmütig, während er Pina ins Bad half.
    „Ich bin gut!“, lobte sich Severin und lehnte sich lässig an den Türstock des Bades, während seine Freundin sich die Augen auswusch.
    Das dauerte nicht besonders lange, auch wenn Pinas Augen danach noch brannten. Aber wenigstens konnte sie jetzt wieder normal sehen. Trotzdem hatte sie im Moment keine Lust, weiter mit dem Glitter zu arbeiten und legte sich deshalb lieber ins Bett.
    „Hey, was machst du denn jetzt?“, wunderte sich Severin. „Willst du dein Bild nicht fertig machen?“
    Er war zum Tisch zurückgekehrt, nachdem sich Pina ins Bett gelegt hatte und starrte auf die Zeichnung.
    „Nicht gleich“, schüttelte Pina den Kopf. „Dieser feine Glitzerstaub ist mir ein wenig zu unberechenbar. Außerdem bin ich fast fertig. Ich muss das Ganze nur noch mit Haarspray fixieren.“
    „Haarspray?“, wunderte sich ihr Schulfreund.
    „Anstatt Sprühlack!“, erklärte Pina geduldig. „Das ganze Bild wird dann sowieso noch laminiert.“
    Das mit dem Haarspray verstand Severin nicht wirklich, aber wenn es funktionierte sollte es ihm Recht sein. „Das wäre ja gar kein großer Aufwand mehr. Warum machst du es nicht gleich? Hast du kein Haarspray da?“
    „Natürlich hab ich Haarspray da!“ Pina sah Severin vorwurfsvoll an. Wie konnte er nur so etwas fragen? „Hab nur gerade keine Lust weiterzumachen. Aber wenn du willst, kannst du das gerne übernehmen.“
    Severin hatte ganz und gar nichts dagegen, an der Zeichnung mitzuwirken. Er ließ sich von Pina das Spray aushändigen und übernahm diesen weniger künstlerischen Part. Er versprühte den Inhalt der kleinen Dose so gekonnt auf dem Zeichenblatt, dass Pina darüber eine Bemerkung machen musste.
    „Jetzt weiß ich endlich, was du in deiner Freizeit machst. Du bist ein Sprayer!“
    „Scheiße!“, fluchte Severin übertrieben. „Ich bin entlarvt!“ Dann lachte er.
    „Was soll ich sonst noch für dich machen?“
    „Wenn das Bild trocken ist, dann leg es doch bitte noch in meine Zeichenmappe. Ich will nicht, dass es vielleicht doch noch irgendwie beschädigt wird.“
    Severin hatte nichts dagegen, ihr auch diesen Gefallen zu erweisen. Denn dann wurde es auch langsam Zeit, sich auf den Weg in die Schule zu machen. Aber diese Absicht ließ er schnell wieder fallen, als er Pinas Mappe öffnete und das Bild sah, das obenauf lag.

8

    „Ist er das?“, fragte Severin und zog die Zeichnung aus der Mappe, die Finn darstellen sollte.
    Pina tat so, als ob sie nicht wusste, wovon er sprach. „Ist wer was?“
    „Der Typ auf dem Bild, ist das dein Freund?“, ließ er sich nicht abwimmeln. “Dagmar hat erwähnt, dass es da jemanden gibt, Flyn oder so ähnlich!“
    „Finn!“, korrigierte Pina automatisch. Erst dann ging ihr auf, dass Severin ihr mit dem falschen Namen eine Falle gestellt hatte. Denn er grinste frech. Was Pina natürlich dazu anstachelte, den Sachverhalt zu erklären.
    „Er ist nicht mein Freund, Dagmar hat da etwas falsch verstanden.“
    Severin nickte, starrte aber weiter auf das Bild.
    „Hätte mich auch gewundert. Der Typ ist eindeutig nicht deine Kragenweite!“
    Woher Sevi das wissen wollte, war Pina nicht klar.
    „Wie meinst du das?“, fragte sie nach.
    Ihr Schulfreund hob die Zeichnung hoch und wedelte damit herum, um seine nächsten Worte zu unterstreichen.
    „Das ist ein eingefleischter Motorradfreak! Der verspeist so etwas wie dich zum Frühstück. Außerdem ist er viel zu alt.“
    „Einundzwanzig!“, warf Pina ein.
    „Das ist unerheblich.

Weitere Kostenlose Bücher