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Tränen aus Feenstaub

Tränen aus Feenstaub

Titel: Tränen aus Feenstaub Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Natascha Artmann
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vorsichtig.
    Finn war ein wenig beunruhigt. Was ging jetzt wieder in ihrem Kopf vor? Konnte sie sich vielleicht daran erinnern, dass er sie während ihres Fiebers gehalten hatte? Hoffentlich brachte sie das nicht auf dumme Gedanken!
    „Um was geht es denn?“
    „Sagt dir der Name Sante etwas?“
    „Sante?!“
    Auf diese Frage war Finn nicht gefasst. Darum konnte er nur ungläubig den Namen des Besitzers seiner Stammkneipe wiederholen.
    „Ich dachte, du kennst vielleicht die Eisdiele von Sante“, versuchte Pina zu erklären, da Finns Reaktion nicht sehr aussagekräftig ausgefallen war.
    „War nur so eine Idee.“
    Das klang nach einer Entschuldigung. Da ihr Gegenüber sie noch immer ungläubig anstarrte versuchte Pina, dem zu entgehen und schickte sich an, am Dock spazieren zu gehen. Aber schon nach dem ersten Schritt musste sie wieder stehen bleiben. Finn hatte eine Hand auf ihren Arm gelegt, um sie aufzuhalten.
    „Santes Eisdiele war im letzten Sommer der Treffpunkt unserer Clique!“, erklärte Finn ruhig. Er sah Pina jetzt eindringlich an und versuchte sie mit den Gästen dieses Lokals in Verbindung zu bringen. Aber sollte sie sich jemals dort aufgehalten haben, dann war sie ihm nicht aufgefallen.
    „Wie bist du auf die Eisdiele gekommen?“, wollte Finn wissen. „Warst du dort, hast du mich gesehen? Bin ich deshalb in deinem Traum?“
    Finns gefasste Stimme war trügerisch. Innerlich war er bis zum Zerreißen gespannt. Endlich kamen sie dem Rätsel einen Schritt näher. Wenn Pina eingefallen war, aus welchem Teil ihrer Erinnerung sie ihn hierher geholt hatte, gab es sicher auch einen Weg zurück in sein wirkliches Leben. Aber diese Hoffnung erhielt schnell einen Dämpfer, denn das Mädchen schüttelte bedauernd den Kopf.
    „Ich habe dich nicht dort gesehen, aber einer meiner besten Freunde hat dich erkannt.“
    „Mich hat jemand erkannt? Wie soll das denn funktionieren?“, wunderte sich Finn über Pinas Ausdrucksweise.
    „Severin hat dich auf einer Zeichnung erkannt, die ich von dir angefertigt habe“, gab Pina zu.
    Das verblüffte Finn. „Du hast mich gezeichnet?“
    Auf diese Frage ging Pina nicht ein. Warum sollte sie ihm erklären, dass sie im Krankenhaus sonst keine Beschäftigung hatte? Schließlich kam es nur auf das Ergebnis an, das ihnen  ihr Talent brachte. Endlich hatten sie eine Gemeinsamkeit entdeckt!
    „Also, Severin kennt dich nicht persönlich, aber er war sich sicher, dich bei Sante mit deiner Motorradclique gesehen zu haben.“
    Finn nickte bedächtig und jetzt war er es, der nachdenklich den Hafenkai entlang ging. Pina schloss sich ihm an. Sie wunderte sich, was jetzt in ihm vorgehen mochte. Warum sagte er nichts? War das nicht das, was er herausfinden wollte? Wo es eine Verbindung zwischen ihnen beiden gab?
    Abrupt blieb Finn mitten auf dem Weg stehen und wandte sich zu Pina um, die fast in ihn gelaufen wäre.
    „Und du bist dir sicher, dass du mich nicht mit eigenen Augen dort gesehen hast?“, fragte er zur Sicherheit noch einmal nach.
    Pina nickte.
    „Dann ist es das nicht!“, schüttelte Finn den Kopf. „Es muss etwas sein, was uns verbindet. Nur die gleiche Eisdiele zu kennen, reicht nicht!“
    „Warum bist du dir da so sicher?“, wunderte sich Pina.
    Finn lachte freudlos.
    „Sieh uns doch an!“ Er legte seine Hände auf die Schultern des wesentlich kleineren Mädchen und sah ihr ernst in die Augen. „Hast du das Gefühl, es hätte sich nach dieser grandiosen Entdeckung irgendetwas geändert? Ich bin immer noch hier! Ich habe mich nicht plötzlich in einen Nebelschleier aufgelöst und bin in die echte Welt zurückkatapultiert worden!“
    Leider stimmte das und daran schien sich auch nichts zu ändern, egal wie eindringlich Finn Pina ansah.
    „Warum tust du das? Warum tust du mir das an? Was habe ich dir schreckliches getan? Warum...?“ Hier wurde Finn unterbrochen.
    „Hey, bist du der Kerl mit der Tischlerausbildung?“
    Vom größten Segelschiff im Hafen schallte diese Frage auf den Kai.
    „Ich meine dich“, wurde die Frage präzisiert, erreichte Finn und Pina und störte Finns Ausbruch. „Hey, du mit dem Lederzeugs! Komm endlich und lass das Mädchen stehen! Der Kapitän wartet auf dich!“
    Endlich dämmerte es Pina, dass der Matrose, der da rief, mit ihnen sprach. Oder genauer gesagt, mit Finn. Der konnte den Matrosen an der Reling nicht sehen, da er mit dem Rücken zu den Schiffen stand. Aber Pina hatte eine gute Sicht auf den Seemann, der eindeutig zu

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