Tränen der Lilie - Die Kristallinsel (Dreamtime-Saga) (German Edition)
subtile Weise erotisch. Unverhofft spürte er, wie sich Nahlas Herzschlag
beschleunigte, als er die Wärme seiner stahlharten Muskeln an sie presste. Ein
Blick in ihre Augen zeigte ihm, dass sie sich in diesem Moment selber dafür
hasste, dass sie seine Nähe genoss.
Daraufhin wurden Sébastiens
Lippen zarter. Leicht streifte seine Zunge über ihren Mund und bat um Einlass.
Mit einer Hand hielt er weiterhin mit eisernem Griff ihre Arme fest. Seine
andere Hand glitt zart über ihren Körper, wanderte lasziv langsam höher.
Hauchzart strich er über ihre
Brüste, streichelte sie sanft. So sanft, dass sich ihre Brustspitzen unter
seiner Berührungen nach kurzer Zeit aufrichteten. Als seine Finger begannen
verführerisch darüber zu streichen, entfuhr ihr ein unterdrücktes Stöhnen, bei
dem sich unbewusst ihre Lippen öffneten.
Endlich. Sébastien glitt in ihren
Mund und auch seiner Brust entrang sich ein Stöhnen. Ihre Zungen duellierten
sich, zögernd gewährte sie ihm Einlass und er schmeckte ihren Geschmack wie eine
verbotene Frucht. Verflucht, sogar ihr Mund duftete nach Orange, wie konnte das
sein? Er musste sich gegen seine Gefühle wehren, aber der Geschmack verschärfte
seine Sinne und brachte seine Erektion zum Glühen.
Merde. Er versuchte es vor ihr zu
verbergen. Aber es war unmöglich. Nahla musste merken, wie seine Männlichkeit
gegen ihren Unterkörper entflammte – und er hasste sie dafür aus tiefstem
Herzen. Sie brachte seinen Körper in schwingende Wallungen, dass er sich
bezähmen musste, sie nicht ganz zu nehmen. War es ihr betörender Duft nach
Jasmin und Orange, der das Tier in ihm weckte?
Er wusste es nicht. Aber der
Zwang, sie für ihre bissigen Bemerkungen zu bestrafen und der Drang, ihren
Körper zu fühlen, entfachte ein Fegefeuer der Gefühle in ihm. Seine Hand glitt
über ihren Rücken zu ihrem Po und er zog ihren Körper enger an sich. Ein Stöhnen
entrang sich ihrer Kehle. Sie schien auch mit ihren Gefühlen zu kämpfen, wie
Sébastien befriedigt bemerkte.
»Nahla! Bitte entschuldigen Sie
die Störung …«
Der leise Ausruf brachte sie
beide wieder zurück in die Wirklichkeit. Sébastien wirbelte herum und versuchte
instinktiv Nahlas aufgewühlte Gestalt mit seinem Körper vor fremden Blicken zu
beschützen.
In respektvoller Entfernung stand
ein junges Thaimädchen und sah sie aus großen Augen an.
»Entschuldige, Nahla. Aber ich
soll dir mitteilen, das Khun Sankrit in Raum drei auf dich wartet.«
Nahla blickte hinter Sébastiens
schrankartiger Schulter hervor und nickte ihr abwesend zu. »Danke, Nori. Ich
werde in fünf Minuten bei ihm sein.«
Das Mädchen nickte zustimmend und
verschwand so geräuschlos, wie es gekommen war. Unterdessen versuchte Nahla
schweratmend ihren Puls unter Kontrolle zu bringen und ordnete mit zitternden
Fingern ihr Kleid.
»Ich hoffe, dass Sie Ihre Freude
daran hatten, mich so zur Schau zu stellen«, würgte sie hervor.
Sébastien sah sie an.
»Nein, das wollte ich nicht und
die Situation tut mir leid«, bedauerte er. Nahla betrachtete ihn erstaunt.
»Aber da meine Zunge sich mit
deiner duelliert hat und ich dich an sehr persönlichen Stellen deines Körpers
berührt habe, denke ich, dass wir uns ab jetzt duzen können. Meinst du nicht
auch?«
Abwartend blickte er in ihr
Gesicht.
»Das Einzige, was ich fordere,
ist, das du mir niemals wieder sagst, was ich tun soll. Ich hasse es, von einer
Hexe Befehle anzunehmen.«
Nahla starrte ihn an. »Es ist mir
egal, ob du mich magst oder nicht. Ich bin mir auch noch gar nicht sicher, ob
ich dich mag. Aber bei dieser Sache geht es nicht um uns - oder unseren Stolz.
Auf dieser Insel passieren seit Jahren schreckliche Morde und es werden
unschuldige Babys entführt, von denen wir nicht wissen, ob sie noch am Leben
sind. Es ist unsere Aufgabe, sie zu finden und so gut es geht
zusammenzuarbeiten. Ich werde mich bemühen, euch zu helfen, wenn du mit deinem
Machogehabe aufhörst und mich nie wieder anfasst.«
Ihre leise gesprochenen Worte
schienen in der Luft des stillen Tempelgartens widerzuhallen. Atemlos hielten
beide die Luft an und sahen sich an.
Dann raffte sie ihren langen
Sarong hoch und lief wie von Furien gehetzt die Tempelstufen hinauf und ließ
Sébastien mit dem Chaos seiner aufgewühlten Gefühle alleine.
Oh Scheiße, diese Frau ist mein
Ruin. Doch es dämmerte ihm langsam, dass Nahla recht hatte. Da er von
Wassergeistern und Nixen
Weitere Kostenlose Bücher