Tränen der Lilie - Hüter der Gezeiten (Bianca Balcaen: Geisterkrieger-Serie) (German Edition)
Schulter und versuchte ihm alles zu erklären.
»Steve, es tut mir
unendlich leid
was geschehen ist. Aber ich kann es nicht mehr rückgängig
machen. Es ist
passiert. Jetzt hoffen wir, dass sie sich wieder ganz erholen
wird und wieder
gesund wird .«
Steve starrte auf
seinen Arm, wie
ein lästiges Insekt.
»Nehmen sie sofort
und jetzt ihre
Hand von mir«, schrie er.
»Berühren sie mich
nie, nie wieder.
Verstehen sie das? Für mich sind sie nur ein Blender, der Amy
verführt hat.
Aber ich…, ich werde sie schon wieder zur Vernunft bringen und
jetzt will ich
zu ihr .«
Michael nickte
frustriert. Dass
es für ihn nicht einfach war konnte er nachvollziehen. Aber mit
so viel
geballter Ladung Aggressivität hatte er doch nicht gerechnet.
Fast ohnmächtig
von seiner Angst um Amy und seiner absoluten Müdigkeit, lehnte
er seinen Kopf
gegen die gefliesten Wände des großen Klinikflures. Er konnte
sich kaum noch
auf den Beinen halten und schloss für einen kurzen Moment seine
Augen. Als er
sie wieder öffnete wünschte er, dass es nur ein Trugbild war
welches ihm jetzt
entgegenkam. Resigniert fuhr er sich mit seinen Fingern durchs
Haar. Das hatte
ihm jetzt auch noch gefehlt. Aber es war kein Traumbild, denn in
diesem Moment
kam er direkt auf ihn zu. Auch wenn Michael wusste dass es
albern war, schnürte
ihn eine Eifersucht die Kehle zu.
»Robert, was
willst du hier ?«
»Ah, der Wachhund.
Cheveyo hören
sie mit dem Theater auf. Amy ist meine beste Freundin. Ich will
sie ihnen nicht
wegnehmen aber ich habe auch ein Recht darauf, sie zu besuchen.
Verdammt noch
mal, was denken sie eigentlich von mir? Dass ich sie in ihren
Krankenbett
vergewaltigen werde ?«
Robert steckte die Hände in seine Hosentaschen und starrte
Michael nach seinen
Worten wütend an.
Dieser war viel zu
ausgelaugt um
mit ihm zu streiten. Aber er sah auch ein, dass er nicht das
Recht hatte über
Amy zu bestimmen.
»Okay, dann geh zu
ihr. Aber wenn
du dir in ihrer Gegenwart deine verdammten Pillen einwirfst oder
sie mit einem
deiner Probleme belästigst, dann werde ich dich eigenhändig
umbringen, das
schwöre ich dir«, zischte Michael durch die Zähne.
Tagelang saßen sie
abwechselnd an
Amys Krankenbett.
Michael hielt sich
leicht im
Hintergrund, war aber immer anwesend. Er verfolgte jede einzelne
Regung von ihr
mit Aufmerksamkeit. Und jede Nacht schlief er neben ihr ein und
lauschte ihren
Atemzügen.
Endlich schien es
ihr besser zu
gehen.
Am Fünfzenten Tag
nach der
Operation, beschloss Milton sie aus dem künstlichen Koma zurück
zu holen und
das Beatmungsgerät abzustellen.
Dünn und blass lag
sie in ihrem
Krankenbett. Stark röchelnd holte sie das erste Mal wieder
selbstständig und
ohne die Maschinen Luft.
Tief hob und
senkte sich ihr
Brustkorb und ihre Augenlider begannen leicht zu flatterten.
Ganz langsam
öffnete Amy die
Augen und begann sich zu orientieren. Urplötzlich drehte sie
dann ganz langsam
und vorsichtig ihren Kopf zur rechten Seite und blickte Michael
direkt in die
Augen.
Als wenn sie
instinktiv gefühlt
hatte, das er da stand und über sie wachte.
Michaels
Erleichterung war
grenzenlos.
Tränen standen in
seinen Augen,
als er sie erleichtert ansah und unendlich zärtlich berührte er
ihr so schmal
gewordenes Gesicht.
»Mein Liebling,
meine kleine
Kimimala. Ich bin so froh, dass du noch lebst und mich nicht
verlassen hast. Es
tut mir alles so unendlich leid. Ich….«
Amy schüttelte
leicht ihren Kopf.
Angestrengt versuchte sie mit ihrem Finger seinen Mund zu
berühren und ihm am
Weitersprechen zu hindern.
»Es war nicht
deine Schuld .«
Schwerfällig
versuchte sie zu
schlucken. Der Hals tat ihr noch immer unsagbar weh von den
Beatmungsschläuchen, die so lange in ihr gesteckt hatten. Ihre
Lippen fühlten
sich an, als wenn sie einen Spaziergang durch die Wüste
unternommen hatte.
Sie waren rau und
aufgeplatzt wie
Schmirgelpapier. Vorsichtig befeuchtete sie sie mit der Zunge
und versuchte
dann langsam weiterzusprechen. Er streichelte sanft ihr Gesicht
und blickte sie
dabei besorgt an. Wollte nicht, dass sie sich überanstrengte.
Vorsichtig
überprüfte er ihren
Puls und hörte ihr Herz ab. Alles war im guten Bereich. Noch
sehr schwach, aber
normal.
»Michael«,
flüsterte sie
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