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Tränen der Lilie - Hüter der Gezeiten (Bianca Balcaen: Geisterkrieger-Serie) (German Edition)

Tränen der Lilie - Hüter der Gezeiten (Bianca Balcaen: Geisterkrieger-Serie) (German Edition)

Titel: Tränen der Lilie - Hüter der Gezeiten (Bianca Balcaen: Geisterkrieger-Serie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bianca Balcaen
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sehen was es
     war aber als er dreimal etwas in seinen Mund steckte, da ahnte
     sie es. »Robert,
     was nimmst du da«, sie umfasste seinen Arm und drehte ihn
     energisch zu sich
     herum. »Nichts, nur Aspirin. Ich habe Kopfschmerzen, nichts
     weiter .« Langsam zog sie mit ihrer
     Hand sein Gesicht zu sich
     heran.»Nein, das ist nicht wahr Robert. Du nimmst etwas ganz
     anderes. Und das
     ist absolut nicht gesund für dich und auch nicht für deinen
     Körper .«
    Amy war verzweifelt, wusste aber instinktiv dass sie
     ihm durch
     Drohungen alleine nicht weiterhelfen konnte. Dann würde er nur
     noch mehr
     beginnen sich von seiner Umwelt abzukapseln. Sie nahm sein
     Gesicht in beide
     Hände.
    »Robert, sieh mich an bitte. Ich bin dein bester
     Freund, ich will dir
     helfen. Aber du musst mich auch lassen. Erzähle mir von deiner
     Not und höre vor
     allen auf dir diese verdammten Tabletten rein zuschmeißen. Die
     werden dir
     sicherlich nicht helfen .«
    Mit glasigen und gleichzeitig stumpfen Augen blickte er
     sie an.
    »Amy, du weißt ja gar nicht warum ich überhaupt auf der
     Welt bin.
     Niemand wird das jemals verstehen können .« Mit diesen
     Worten ließ er sie stehen und ging mit schleppenden Schritten
     auf den Eingang
     der Klinik zu.
    Verzweifelt blickte sie ihm nach. Was um alles in der
     Welt hatte ihn
     nur dazu gebracht so verzweifelt zu sein. Sie wünschte sie
     konnte ihm helfen
     und er würde sich ihr öffnen.
     
    In dieser Nacht überkam sie die Vision heftiger als in
     all den anderen
     Nächten davor.
    Wieder die eisblauen Augen, das schemenhafte Gesicht,
     das ihr sagte
     wegzugehen von dem Bösen. Sie zuckte im Schlaf zusammen,
     versuchte sich ihm
     mental zu nähern. War hilflos, weil sie diese immerwährende
     Vision nicht deuten
     konnte. Wo bist du? Wer bist du? Zeig dich mir. Warum und wovor
     versuchst du
     mich zu retten? Ich kenne dich nicht einmal.
    Warum fühle ich mich dir so nah? Spüre dich so tief in
     mir als ob wir
     zusammen gehören. Wie eine Einheit unserer beiden Seelen?«
    Er schaute sie nur unbewegt und ernst an.
    Dann begann die Version zu verblassen.
    »Nein«, ruckartig schreckte Amy im Bett auf, »geh nicht
     weg, bitte,
     gehe nicht wieder weg .«
    Sie konnte nicht mehr einschlafen. Langsam setzte sie
     sich in ihrem
     Bett auf und steckte das Kopfkissen hinter ihrem Rücken. Müde
     sah sie aus dem
     Schlafzimmerfenster und beobachtete versunken den Vollmond. Dann
     beschloss sie,
     an etwas Schönes zu denken. Morgen begannen ihre fünf freien
     Tage und dann
     würde sie endlich das Reservat und ihren neuen Arbeitsplatz
     kennenlernen.

5.  
     Kapitel
    Zwei Kilometer vor ihrem Ziel stoppte Amy ihren Wagen
     auf der
     staubigen Landstraße um die überwältigen Landschaft in sich
     aufzunehmen, die
     sich vor ihr erstreckte.
    Nachdem ihre Augen sich langsam an das gleißende, helle
     Sonnenlicht
     gewöhnt hatten betrachtete sie staunend die Silhouette der
     rotglühenden
     Sandsteinwüste.
    Durch das offene Wagenfenster schlug ihr die heiße und
     trockene
     Wüstenluft entgegen. Ganz entfernt vernahm sie ein leises
     Klingeln.
    Sie sah sich um und entdeckte am Rande der Berge einen
     Hirten der
     versuchte seine Schafsherde durch das trockene Wüstengras, in
     die höher
     gelegenen Felsregionen zu treiben.
    Jedes Tier trug ein kleines, silbernes Glöckchen um den
     Hals, das bei
     jeder ihrer Bewegungen hell aufklang.
    Amy lachte bei ihren Anblick entzückt auf. Die Herde
     schien alle Zeit
     der Welt zu haben.
    Immer wieder blieben sie stehen und blickten sich
     gemütlich um. Sie
     fühlte wie sich die Ruhe der Tiere auch auf ihren Körper
     übertrug.
    Langsam schweifte ihr Blick aus dem Fenster und dann
     erblickte sie in
     einiger Entfernung das Willkommensschild des Reservates.
     Überwältigt hielt sie
     den Atem an. Ja, hier war sie endlich am Ziel ihrer Wünsche
     angekommen. Stumm
     blieb sie sitzen und ließ die Kulisse auf sich wirken.
    Die Navajo Nation Reservation hatte in der indianischen
     Sprache den
     klingenden Name Diné Bikéyah, und war mit seinen fast 70.000
     Quadratkilometern
     das größte Indianerreservat in den Vereinigten Staaten. Amy
     erinnerte sich
     jetzt wieder daran wie ihre Mutter ihr damals schon so viel über
     ihr Aufwachsen
     und ihren Leben in dieser indianischen Kultur erzählt hatte.
    Das Reservat, seit 1868 den Navajo Indianern
     zugesprochen, lag
     zwischen Arizona, Utah und New Mexico. Eingebettet in die
    

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