Tränen der Lilie - Hüter der Gezeiten (Bianca Balcaen: Geisterkrieger-Serie) (German Edition)
verwuscheln.
»Meinst du das im Ernst ?«
»Natürlich«, Amy lächelte ihn freundschaftlich an.
Irgendetwas war an
ihm, was sie tief berührte. Äußerlich war er ein Mann aber
innerlich hatte er
die Seele eines verletzten und kleinen Jungen. Wenn er es
zuließ, dann würde
sie alles tun um ihm zu helfen. Robert wirkte immer noch
nachdenklich,
versuchte jetzt aber wieder seine alte und schützende Fassade
aufzubauen. »Dann
komm Amy«, er stieß mit seinem Glas an ihren Kaffeebecher. »Lass
uns auf unsere
neue Freundschaft anstoßen«, er nickte ihr leicht zu.
»Ich danke dir .«
»Oh, da nicht für.«
Er kniff leicht seine Augen zusammen und sah sie über
den Tisch hinweg
an. »Nur das du es weißt, auch wenn wir ab jetzt nur noch
Freunde sind, ich
finde deinen Hintern immer noch ungemein sexy .« Verblüfft starrte sie ihn an und dann lachten sie beide fast
gleichzeitig auf.
»Und du bist immer noch ein Idiot. Sag mal, was waren
das eigentlich
für Pillen, die du bei meinem Reinkommen vorhin genommen hast ?«
»Ach die«, er starrte mit leerem Blick aus den Fenster.
Das waren nur
drei Aspirin, gegen meine Kopfschmerzen .« Amy blickte
ihn nachdenklich an. Irgendwie nahm sie ihm das nicht ab. Sie
stellte ihren
Becher in die Spülmaschine. Dann drehte sie sich noch mal zu ihm
um.
Bewegungslos stand er immer noch an der gleichen Stelle und
starrte mit einem
ausdruckslosen Blick in den Himmel. »Robert, ich muss jetzt
gehen, meine Pause
ist zu Ende. Bist du sicher, das alles in Ordnung ist ?« »Rob?«
Er strich sich nervös durchs Haar.
»Sorry Amy, ich war in Gedanken, aber ja. Ich komme
prima zurecht. Ich
danke dir. Hätte nicht gedacht, das du so ein toller Kerl bist.
Ich meine
natürlich rein charakterlich gesehen«, verschmitzt grinste er
sie an und war
scheinbar wieder vollkommen der Alte. Amy ging immer noch
beunruhigt über seine
so schnell wechselnden Launen zum Parkplatz, um endlich nach
Hause zu fahren.
4.
Kapitel
Da Emily und Rachel momentan auf der Entbindungsstation
Dienst hatten,
sahen sie sich in den letzten Wochen nur Zuhause und nicht mehr
im Medical
Center.
Sie hatten es sich daher zum Ritual gemacht sich nach
Dienstschluss
immer in der Küche zu verabreden, um den neuesten Klatsch und
Tratsch des
Krankenhausalltages zu bereden und dabei ihre persönlichen
Erlebnisse zu
erzählen.
Auch heute am Spätnachmittag nahmen alle drei Mädchen
am großen,
runden und gemütlichen Holztisch in der Küche Platz und rührten
jede in ihrer
Tasse Tee als Rachel plötzlich mit der Nachricht raus platzte.
»Mädels, in nur zwei Monaten ist der große
Weihnachtsball im Medical
Center. Ich kann es kaum erwarten und ich freue mich schon so
riesig darauf .« Weder Amy, noch
Emily, wussten daraufhin irgendetwas zu
sagen.
Stumm starrten beide die Freundin an und warteten auf
einen weiteren,
enthusiastischen Gefühlsausbruch von ihrer Seite und sie wurden
nicht
enttäuscht.
»Hört mal, das ist die schönste Weihnachtsparty
überhaupt in dieser
Stadt. Alle die Rang und haben sind da vertreten. Nicht nur die
Ärzte-Belegschaft und die alten Professoren.«
Rachel war so aufregt, dass sie beinahe ihren Teebecher
umschmiss. Mit
einer weitausholenden Handbewegung tätschelte sie Amys Hand.
»Süße, da werden auch haufenweise schöne Männer
auftauchen. Vielleicht
findest du da ja auch endlich mal deinen Traumprinzen. Weißt du,
es ist äußerst
ungesund mit fast dreiundzwanzig noch Jungfrau zu sein«,
kicherte sie.
»So meinst du? Und ich denke es ist nicht gesund jeden
halbwegs gut
aussehenden Jungen oder neuen Assistenzarzt abzuschleppen. Nur
um ihn dann ein
paar Wochen später gegen einen angeblich noch schöneren
Traummann
einzutauschen. Weißt du, irgendwann wird der Richtige schon
auftauchen. Hör
endlich auf dich jedem Erstbesten an den Hals zu werfen .«
»Ja genau«, schaltete sich nun auch Emily in das
Gespräch ein, »Rachel,
das hast du doch gar nicht nötig .«
»Gut«, sagte daraufhin die eben Gescholtene, »dann
begleitet mich
wenigsten auf diese Weihnachtsfeier. Meinen neuen Auserwählten
habe ich heute
Morgen übrigens schon im Krankenhaus kennengelernt und er wird
auch auf das
Fest kommen. Ein total gutaussehender und so berauschender Mann.
Er ist sogar
schon ein fertiger Arzt«, erzählte sie mit
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