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Tränen der Lilie - Seelen aus Eis (Bianca Balcaen: Geisterkrieger-Serie) (German Edition)

Tränen der Lilie - Seelen aus Eis (Bianca Balcaen: Geisterkrieger-Serie) (German Edition)

Titel: Tränen der Lilie - Seelen aus Eis (Bianca Balcaen: Geisterkrieger-Serie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bianca Balcaen
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böse und ging zum Ende der Terrasse, beugte sich über das
     Holzgelände und kippte den letzten kläglichen Rest des Inhaltes
     aus. Zwei Minuten später ließ sie ein empörtes Miauen wieder
     herumfahren. Amy  drehte sich erschrocken um und blickte in
     den Garten hinunter. In der Alkoholpfütze stand - oder vielmehr
     hüpfte - eine hellgraue Katze in die Luft. Ihr Schwanz ragte
     steil in die Luft und ihr Fell war nach allen Seiten
     aufgerichtet, als hätte sie einen Stromschlag bekommen.
    Erbost fokussierte
     sie Amy mit ihren gelb funkelnden Katzenaugen und begann sich
     danach heftig zu schüttern. Die auslaufende Flüssigkeit, die
     dabei aus ihren Mäulchen tropfte ließ Amy vermuten, dass sie an
     der Pfütze geschleckt hatte.
    »Tut mir leid
     Mietze«, murmelte sie entschuldigend.
    Die Katze maunzte
     noch einmal empört und ließ sich dann in einem gebührenden
     Sicherheitsabstand zur Pfütze nieder, um ihre Pfoten sauber zu
     lecken.
    Damit haben
     dann wohl zwei Schnapsleichen. Achtzig prozentiger Rum schien
     scheinbar auch den sieben Leben einer Katze schlecht zu
     bekommen, dachte sie schuldbewusst.
    »Mir ist
     schlecht«, nuschelte Robert im Schaukelstuhl.
    Amy wandte sich
     wieder zu ihm um.
    »Du kannst froh
     sein, das es dir so schlecht geht, denn sonst würde ich dich
     jetzt verprügeln«, rief sie ihm zu.
    »Komm, mach dich
     nicht so schwer und hilf mit, das wir dich ins Haus bekommen.«
    Verzweifelt
     kämpfte sie gegen seinen schweren und schlaffen Körper an und
     versuchte ihm aufzuhelfen. Nach unzähligen Versuchen hatte sie
     es endlich geschafft und er stand wankend an sie gelehnt. Seine
     Arme pressten sich schwer in ihrem Nacken.
    »Du bist so gut zu
     mir«, hauchte er an ihrem Hals.
    »Oh mein Gott.«
    Amy wurde
     kurzfristig schwindelig vor Augen, als Roberts
     alkoholgeschwängerte Atem ihre Nase streifte und nur mit größter
     Anstrengung wiederstand sie der Versuchung ihn auf den Boden
     sinken zu lassen, die Tür von innen zu verschließen und so zu
     tun, als ob keine Schnapsleiche auf den Stufen zu ihrem Haus
     lag.
    Als sie den
     Schlüssel ins Schloss schob, lehnte Robert sich wie ein nasser
     Sack an sie und riss sie damit fast zu Boden. Nur mühsam hielt
     sie ihr Gleichgewicht und ahnte, dass sie es mit ihm zusammen
     nie und nimmer die Treppen hinauf, in den ersten Stock schaffte,
     wo sich ihr Schlafzimmer befand. Auch gut. Dann musste er eben
     mit der Couch im Wohnzimmer vorliebnehmen. Zum dritten Mal an
     diesem Abend ließ sie ihre Tasche zu Boden fallen. Dann
     umschlang sie Robert mit beiden Armen und bugzierte ihn schwer
     atmend den Korridor entlang in Richtung Gästebad.
    »Mir ist so
     schlecht«, jaulte er auf und drehte seinen Kopf dabei gefährlich
     nahe an ihren Hals.
    »Wage es ja nicht
     mir in den Ausschnitt zu spucken, dann bist du ein toter Mann«,
     drohte Amy ihm zwischen zusammengebissenen Zähnen.
    Sie verlagerte
     sein Gewicht ein wenig, stieß mit dem Fuß die Tür auf und machte
     das Licht an. Eilig dirigierte sie ihn zur Toilette. Keine
     Minute zu spät. Wankend ging er in die Knie und erbrach sich im
     selben Augenblick. Amy ging zum Wandschrank und nahm frische
     Handtücher heraus. Seufzend ließ sie das kalte Wasser laufen,
     befeuchtete einen Waschlappen und versuchte dabei nicht auf die
     stöhnenden Geräusche zu hören, die aus Roberts würgender Kehle
     kamen.
    Sie war noch immer
     unendlich wütend auf ihn. Wie konnte ein erwachsener Mann sich
     so gehen lassen? Ja, er hatte eindeutig Probleme. Aber die haben
     andere Menschen auch. Und die wurden sicherlich nicht gelöst,
     indem man sich Unmengen vom hochprozentigen Rum in Verbindung
     mit Medikamenten einverleibte.
    Verdrossen drehte
     sie sich um und sah seinen gekrümmten Körper, der über die
     Toilette gebeugt hing. Als sie sah, wie er sich quälte, schlug
     ihre Wut sofort wieder in Mitleid um. Sie konnte ihn nicht
     leiden sehen. Aufseufzend kniete sie sich neben ihn und wischte
     ihm mit dem nassen Tuch über sein Gesicht und seinen Nacken.
     Vorsichtig strich sie ihm seine verschwitzen Locken aus der
     Stirn und streichelte beruhigend seinen Rücken. Dabei erschrak
     sie zutiefst, denn sie konnte jede einzelne Rippe unter seinem
     Hemd fühlen. Dass er so sehr abgemagert war, das hatte sie nicht
     gewusst. Sein Körper vibrierte und er erbrach erneut einen
     Schwall Flüssigkeit.
    »Ich… kann… nicht
     mehr…«, würgte er zwischendurch hervor.
    »Oh

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