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Tränen der Lilie - Seelen aus Eis (Bianca Balcaen: Geisterkrieger-Serie) (German Edition)

Tränen der Lilie - Seelen aus Eis (Bianca Balcaen: Geisterkrieger-Serie) (German Edition)

Titel: Tränen der Lilie - Seelen aus Eis (Bianca Balcaen: Geisterkrieger-Serie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bianca Balcaen
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Armee der Läufer stürmte die Bibliothek. Nur mit Mühe konnten
     sie die Dimension durchbrechen und nach Tacante Canku Lily
     entkommen. Und solange wir das nicht wissen, können wir auch
     nicht mit dem Kampf beginnen.«
    Milton verstummte.
     Dann setzte er seine Lesebrille wieder auf und begann schweigend
     die Briefumschläge zu schließen - in einer Art, wie Amy es noch
     nie zuvor gesehen hatte. Geistesabwesend beobachtete sie ihn
     dabei. Plötzlich weiteten sich ihre Augen und sie starrte
     fasziniert auf den Gegenstand, den er in der Hand hielt.
    »Milton, was
     machst du da?«
    Er hielt in seinen
     Bewegungen inne und sah erstaunt auf.
    »Ich bin ein wenig
     altmodisch, Amy. Das ist mein uralter Siegelstempel. Den benutze
     ich schon seit Jahrhunderten. Ich löse das rote Wachs auf,
     tropfe es auf die Rückseite des Briefes und drücke danach mein
     Siegel hinein, genauso wie vor hunderten von Jahren. Das gibt
     mir irgendwie die Garantie, dass der Brief auch versiegelt
     ankommt.«
    Sie hatte ihm
     atemlos zugehört und dabei nachdenklich ihre Hand angestarrt.
     Bei seinem letzten Worte fuhr sie hoch. »Jetzt weiß ich, wo und wie ich den Läufer im Wald getroffen habe«,
     flüsterte sie.
    Amy kam um den
     Schreibtisch herum und streckte Milton ihre Hand hin.
    »Mein
     Verlobungsring - ich habe meine Hand damals zur Faust gekrümmt
     und ihn unbewusst mit dem Ring hinten in seinem Nacken
     getroffen… das weiß ich jetzt wieder ganz genau.«
    »Bist du dir da
     ganz sicher, mein Kind?«
    »Hundert Prozent
     sicher. Als ich dich mit dem Wachs und den Siegelstempel
     beobachtet habe, fiel es mir plötzlich wieder ein.«
    Milton stand wie
     elektrisiert auf und griff nach ihrer Hand, um den filigran
     geschliffenen Ring unter dem hellen Schein seiner Tischlampe
     genauer zu betrachten.
    »Silber mit
     eisblauen Diamanten, das macht keinerlei Sinn«, murmelte er
     verwundert.
    »Das ist kein
     Silber«, ergänzte Amy, der Ring ist aus Weißgold.«
    »Was…«
     Elektrisiert richtete Milton sich auf.
    Reines und
     edles Weißgold entstand nur, wenn man bei der Weißfärbung
     Platin zulegiert… Weißgoldlegierung mit eisblauen Diamanten …
     Fieberhaft überlegte er weiter.
    Genau das war es!
     So wie Vampire gegen reines Silber allergisch reagierten, so
     reagierten die Läufer anscheinend empfindlich auf eine
     diamantenerwärmte Platinschmelzung. Das war die ganz spezielle
     Mischung, die die Läufer anscheinend nicht vertrugen.
    Und damit hatten
     sie die Waffe für die Vernichtung Rahas und seiner Läufer
     gefunden. Milton atmete erleichtert aus und küsste Amy
     ehrerbietig auf die Stirn.
    »Ich danke dir
     meine Tochter. Du bist mehr als würdig, um die Gefährtin meines
     Sohnes zu werden.
    Doch jetzt musst
     du nach Hause fahren und versuchen zu Ruhe zu kommen. Sag bitte
     Mahu Bescheid, dass ich im Tempel bin. Jetzt, da wir ihre
     Schwachstelle kennen, müssen wir überlegen, wie wir das gegen
     sie verwenden können. Ich muss umgehend den weisen Rat darüber
     unterrichten.«
    »Kann ich nicht in
     irgendeiner Weise mit Michael sprechen“, fragte Amy schüchtern.
    »Nein.« Er
     schüttelte den Kopf.
    »Aber sei nicht
     ungeduldig. Bald wird der Kampf stattfinden. Wenn wir Raha und
     seine Läufer besiegt haben, dann kommt Michael wieder in unsere
     Welt zurück.«
    Amy sah ihn lange
     nachdenklich an. Sie hatte dabei schon halb die Tür geöffnet,
     als sie sich noch einmal umdrehte. Irritiert betrachtete sie
     Milton  - ein Puzzlestück fehlte ihr noch bei der ganzen
     Geschichte.
    »Milton… Was will
     Raha eigentlich von Michael und den vier Welten…?«
    Das hatte er
     erwartet . Milton sah ihr ins Gesicht und strich sich
     nervös übers Haar. Diese Frage hatte er den ganzen Abend
     gefürchtet. Amy war wirklich clever.
    »Der Schlüssel bei
     dem ganzen ist Lanu. Raha hat ihn nur aus einem einzigen Grund
     aus unserer ersten Welt geholt. Er versprach sich von ihm eine
     unschätzbare Hilfe. Lanu ist durch die Blutsbrüderschaft, die er
     vor viele Jahren mit meinem Sohn geschlossen hatte, in der Lage
     Michaels Gedanken zu erkennen. Raha selbst kann keine Visionen
     und Gedanken lesen. Michael ist als mein Vertreter mit allen
     Geheimnissen der vier Welten vertraut. Er weiß, wo sich Tacante
     Canku Lily, unser geheimer Tempel und die Hochburg des weisen
     Rates befinden und er weiß, wo die Quellen von Arca fließen.
     Raha wollte durch Michaels Gedanken an unser heiligstes Sakral
    

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