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Tränen der Lilie - Seelen aus Eis (Bianca Balcaen: Geisterkrieger-Serie) (German Edition)

Tränen der Lilie - Seelen aus Eis (Bianca Balcaen: Geisterkrieger-Serie) (German Edition)

Titel: Tränen der Lilie - Seelen aus Eis (Bianca Balcaen: Geisterkrieger-Serie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bianca Balcaen
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jedoch noch den Gezeiten-Bund schließen. Dieser Bund vermischt
     das Blut mit euren Seelen und  vereinigt euch damit zu
     unsterblichen Gefährten.«
    Nachdem Amy auch
     zu diesen Worten heftig nickte, fühlte sie sich von allen Seiten
     umarmt und nahm mit Michael zusammen erfreut alle Glückwünsche
     entgegen.
     
    ****
     
    Rebecca hatte
     Emily so lange bekniet, sie zu Ben zu fahren, das diese
     schließlich nachgegeben hatte. Eigentlich wollte sie zuhause
     bleiben und auf Robert aufpassen. Außerdem war sie stark
     beunruhigt über die Tatsache, dass Amy sich gestern Nachmittag
     so komisch verhalten hatte und heute Morgen auch nicht zum
     Frühstück erschienen war. Nach einem Blick in ihr Zimmer stellte
     Emily fest, dass das Bett unberührt war und Amy anscheinend die
     ganze Nacht weggewesen war. Nachdem Rebecca nicht aufhörte zu
     betteln, überzeugte  sich Emily mit einem Blick ins
     Gästezimmer, das Robert noch immer schlief.
    Danach
     kontrollierte sie, dass alle Fenster und Türen verriegelt waren
     und schloss die Eingangstür dreimal ab. Als sie das Haus in den
     Bergen erreichten, sprang Rebecca heraus und winkte ihr dankbar
     nach. Emily wendete und fuhr wieder nach Hause.
    Nachdem Rebecca
     vergeblich mehrere Mal die Türklingel geläutet hatte, ging sie
     langsam um das Haus herum. Vielleicht war Ben bei den Pferden
     oder im Tempel. An der Pferdekoppel hielt sie kurz an, konnte
     ihn allerdings auch hier nicht entdecken. Dafür kam Yuma
     fröhlich auf sie zugetrabt und rieb seinen Kopf vertrauensvoll
     an ihren Arm. Rebecca lachte auf und ohne Angst schiegte sie
     sich kurz an seinem warmen Hals.
    Nach einem
     Rundgang durch die Ställe, beschloss sie schließlich zu dem
     Tempel zu gehen und dort nach Ben zu suchen.
    Sie stand draußen
     vor dem Garten-Tempel und wollte gerade anklopfen, als sie die
     leisen Stimmen hinter der nur angelehnten Tür vernahm und ihren
     Namen fallen hörte. Instinktiv  blieb sie vor der Tür
     stehen und lauschte.
    Dabei hörte sie,
     das alle in eine heftige Diskussion verwickelt waren und
     überlegten, wie sie ihr und ihren Eltern Rachels Tod erklären
     sollten.
    Zumal es keine
     Leiche von Rachel gab, weil diese auf dem Schlachtfeld verbrannt
     wurde. Nachdem sie anhand der Gesprächsfetzten mitbekommen
     hatte, warum ihre Schwester gestorben war, öffnete sie die Tür
     und betrat den Saal. Alle Augenpaare starrten sie entsetzt an.
     Amy wollte auf sie zueilen, aber Rebecca wehrte sie mit einer
     Handbewegung ab.
    »Ich habe alles
     mit angehört - es ist gut so wie es ist. Wenigstens ist Rachels
     Seele jetzt von dem Bösen befreit und frei…«, sie stockte kurz,
     »das ist sie doch, oder?«
    Mahu kam auf sie
     zu und nahm sie fest in die Arme.
    »Ja, das ist sie
     sicherlich. Rachels Seele ist jetzt auf eine lange und befreite
     Reise gegangen.«
    »Dann ist es gut
     so wie es ist…«
    Rebecca strich
     sich mit einer hilflosen und fahrigen Bewegung die Haare aus dem
     verweinten Gesicht.
    »Ich meine, es ist
     so schrecklich. Sie hat ihren Körper mit so vielen
     bedeutungslosen Männern geteilt, bis sie zum Schluss ihre Seele
     verkauft hat.«
    Tränen liefen
     unaufhörlich über ihr Gesicht und Ben blickte sie mitleidig und
     gleichzeitig ängstlich an. Er befürchtete, dass sie gleich einen
     Zusammenbruch bekam. Stumm trat er vor und Mahu ging in den
     Hintergrund. Ben nahm tröstend ihre kleine Hand in die seine,
     die sie dankbar drückte, bevor sie weitersprach.
    »Es ist alles so
     furchtbar. Ich habe meine Schwester so sehr geliebt, aber…
     irgendwie kann ich sie verstehen. Sie hat ihr ganzes und kurzes
     Leben immer nur nach Anerkennung und ehrlicher Liebe gesucht.
     Das mit Raha - das sie ihre Seele verkauft hat, das ist nicht
     wieder gutzumachen. Vielleicht hat sie wirklich geglaubt, dass
     er derjenige ist der ihre verletzte Seele retten würde… ich weiß
     es nicht und sie kann es mir auch nicht mehr sagen…«
    Ihre Stimme brach.
    »Trotzdem kann ich
     sie nicht hassen. Wenn ich an sie denke… so wie jetzt«, weinte
     sie, »dann denke ich an sie mit all meiner Liebe. Sie war doch
     meine Schwester.«
    Rebecca verspürte
     eine tiefe Leere und Traurigkeit in ihrem Herzen. Und
     gleichzeitig verspürte sie jetzt zum allerersten Mal in ihren
     Leben den Wunsch, eine eigenständige Entscheidung zu treffen.
     Diesmal durfte sie sich nicht hinter ihrer Ängsten verstecken
     und Bens Familie die Last der Entscheidung

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