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Tränen der Lilie - Seelen aus Eis (Bianca Balcaen: Geisterkrieger-Serie) (German Edition)

Tränen der Lilie - Seelen aus Eis (Bianca Balcaen: Geisterkrieger-Serie) (German Edition)

Titel: Tränen der Lilie - Seelen aus Eis (Bianca Balcaen: Geisterkrieger-Serie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bianca Balcaen
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so heiter
     und ungezwungen erlebt.
    Am späten
     Nachmittag, nachdem sie ausgepackt und einen kleinen Imbiss zu
     sich genommen hatten, spazierten sie in stiller Eintracht zum
     See hinunter. Still hörte sie ihm zu, als Michael von seiner
     tiefen Einsamkeit und von seinem Schmerz erzählte, nachdem er
     sie verlassen hatte. Endlich konnte sie ihn verstehen und alles
     begreifen.
    »Ich habe mich nur
     von dir ferngehalten, um dir die Chance zu geben. Ich habe es
     nicht deinem Vater zum Gefallen getan, aber er hat mich in
     meinen Gedanken bestärkt, nur darum bin ich gegangen.  Als
     du mir deine Liebe damals gegeben hast, da warst du noch nicht
     verstrickt mit dem Abgrund des Bösen und auch nicht
     lebensbedrohlich verletzt. Ich möchte nur, dass du genau weißt,
     auf was du dich einlässt, wenn du dich für mich entscheidest.«
    Amy streichelte
     liebevoll sein Gesicht. Sie war so froh, dass er wieder an ihrer
     Seite war. Sie musste nicht mehr überlegen, denn an ihren
     Gefühlen hatte sie in den unendlich langen Wochen des Wartens,
     niemals gezweifelt.
    Zärtlich spielte
     er mit einer ihrer langen Haarsträhnen.
    »Du bist wirklich
     der schönste Schmetterling der Welt, weißt du das?«
    Leicht verlegen
     lachte er auf, aber etwas musste er noch los werden.
    »Wenn du dich auf
     mich und meine Welt einlässt, dann musst du wissen, dass das
     Böse niemals aufhört zu existieren. Es ist immer unter uns und
     wird uns niemals in Ruhe lassen. Ernst blickte er ihr in die
     Augen.
    »Erinnerst du dich
     noch an Lanu, dem Bruder von Suletu?«
    »Ja«, erstaunt
     nickte sie.
    Michael starrte
     einem Wildvogel nach, der erhaben über das Wasser flog, bevor er
     zögernd weitersprach.
    »Er war in den
     vier Welten der Gezeiten wie ein Bruder für mich. Doch seit
     einiger Zeit empfange ich Visionen, die etwas Schreckliches
     ankündigen. Ich kann noch nicht sehen, was es ist«, er drehte
     sich um und sah sie an.
    »Aber es wird
     etwas Grauenvolles auf die Erde kommen und ich kann nur hoffen,
     dass wir Hüter der Lilien es besiegen können. Auch darum hatte
     ich Angst, dich schon wieder in so etwas mit hinein zuziehen.«
    Amy konnte seine
     Ängste nachvollziehen und nahm seine Hand.
    »Michael ich
     verstehe das alles. Aber du kannst mich nicht bei jeder Gefahr
     die mir droht, sofort wieder verlassen. Entweder führst du mich
     durch die Gezeitenreise, sodass ich unverwundbar werde oder du
     tötest mich. Denn noch einmal werde ich es nicht überstehen, das
     du mich verlässt.« Michael nickte schuldbewusst.
    In stiller
     Eintracht gingen sie weiter und Amy bewunderte die unzähligen
     Cliffrosen, die sich wie ein pink farbiger Teppich am seichten
     Ufer entlang schlängelten.
    Als der Wind
     auffrischte, legte Michael wärmend den Arm um sie und warf einen
     besorgten Blick zum Himmel.
    »Wir sollten
     langsam zurückgehen, über den Bergen brodelt sich ein Gewitter
     zusammen.«
    In diesem Moment
     summte ihr Handy. Nach einem Blick auf das Display wusste Amy,
     das sie ab sofort auf sich alleine gestellt war. Er hatte mit
     sofortiger Wirkung alle Zahlungen und die Miete eingestellt.
     Schwermütig seufzte sie auf, und stopfte das Handy wieder in die
     Tasche ihres dicken Parkas.
    »Dein Vater?«
    »Ja«, flüsterte
     sie tonlos. Sie waren im Schatten der Bäume stehen geblieben und
     mitfühlend betrachtet er ihr trauriges Gesicht.
    »Ich weiß nicht
     was ich machen soll, was hättest du an meiner Stelle getan?«
    Michael fuhr sich
     mit der Hand durchs Haar und starrte in den sich immer tiefer
     verdunkelnden Himmel. Für einen langen Augenblick blieb er
     stumm. Er konnte ihr unmöglich erzählen, das Mahu in ihren
     Visionen noch viel mehr von dem Abgrund gesehen hatte, an dem
     ihr Vater sich zurzeit befand. Die Spielschulden erdrückten ihn,
     dadurch wurde er bösartig und schlief kaum noch. Und durch sein
     immer häufigeres Zuspätkommen in der Universität, musste er um
     seinen Arbeitsplatz fürchten. Mahu hatte in den letzten Wochen
     immer wieder versucht, auf ihn einzugehen und ihm ihre Hilfe
     angeboten. Aber Thomas hatte sich schon so auf die Verkuppelung
     von Amy mit Steve und den danach einsetzenden Reichtum
     versteift, dass er niemand mehr an sich heranließ.
    Michael sah sie
     wieder an.
    »Wenn du noch
     nicht mit ihm reden kannst, dann ist das völlig in Ordnung, Amy.
     Vielleicht müsst ihr euch beide ein wenig Zeit geben, um über
     das Geschehene hinwegzukommen. Aber

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