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Tränen der Lilie - Seelen aus Eis (Bianca Balcaen: Geisterkrieger-Serie) (German Edition)

Tränen der Lilie - Seelen aus Eis (Bianca Balcaen: Geisterkrieger-Serie) (German Edition)

Titel: Tränen der Lilie - Seelen aus Eis (Bianca Balcaen: Geisterkrieger-Serie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bianca Balcaen
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dieser beschützend um Amys Taille geschlungen
     hatte. Trotzig hob er seinen Kopf und stieß bissig hervor: » Er ist es nicht wert, das wirst du bald merken.«
    »Doch das ist er.«
     Wehmütig blickte Amy in sein Gesicht. »Aber das zu beurteilen,
     steht dir jetzt nicht mehr zu, Steve. Du wolltest mich
     ja kaufen, wie ein Stück Vieh auf dem Basar. Ich denke, damit
     ist alles gesagt. Pass wenigstens ein bisschen auf meinen Vater
     auf, wenn ihr wieder Zuhause seid. Damit er nicht sein ganzes
     Hab und Gut verspielt.«
    Bedrückt sah sie
     zu ihrem Vater rüber, doch dieser wandte sich mit
     unversöhnlicher Miene ab, stieg in den Wagen und ließ den Motor
     aufheulen. Kaum hatte Steve auf dem Beifahrersitz Platz
     genommen, fuhr der Wagen mit quietschenden Reifen davon.
    Mahu hatte diesen
     Verlauf in ihren Visionen vorher gesehen und umsichtig einen
     Entschluss gefasst. Jetzt stand sie in Amys Zimmer und begann
     eine Reisetasche zu packen. Kurz danach ging sie nach draußen.
     Michael blickte erst seine Mutter und dann die Tasche verwundert
     an. Überrascht blickte auch Amy auf, als Mahu sie ansprach.
    »Auch das Herz
     eines geliebten Vaters kann einmal auf dunkle Abwege geraten.
     Doch irgendwann wirst du ihn vergeben können und ihn so lieben
     wie er ist, das spüre ich in mir. Lass die Zeit die Wunden
     heilen, mein Kind.«
    Mitfühlend strich
     sie ihr sanft über die Wange.
    »Amy, du musst das
     alles in Ruhe verarbeiten. Darum halte ich es für eine gute
     Idee, wenn du von alldem ein wenig Abstand bekommst. Wir haben
     schon seit sehr langer Zeit ein kleines Ferienhaus am Lake
     Elaine. Es wird dir dort gefallen und du kannst in Ruhe über
     alles nachdenken. Michael weiß, wo es liegt. Es wird dir gut
     tun, ein paar Tage auszuspannen. Dann habt ihr beide auch die
     nötige Zeit, um euch auszusprechen. Wir kommen hier schon
     zurecht. Ich werde mich um die Mädchen kümmern, keine Angst.«

 
    Das Haus am Lake
     
    » M ein

     Gott ist das herrlich.«
    Amy stand vor dem
     Fenster und bestaunte die atemberaubende, rosablühende
     Landschaft vor ihren Augen, die nach vanillebestäubten Rosen und
     gerösteten Rosmarin roch. Das Holzhaus lag auf einer kleinen
     Anhöhe und gab mit seinen raumhohen Glasfronten einen
     atemberaubenden Blick auf den Lake frei.
    Der Schnee war
     hier oben schon geschmolzen. Die gelben und lilafarbenen
     Krokusse reckten übermütig ihre Köpfchen aus dem saftigen Gras
     und schmiegten sich eng an die nebenstehenden Wacholderbäume.
     Das Tal der meterhohen Pinyon Kiefern erstrahlten in einem
     schimmernden Grün und spiegelte sich anmutig auf dem Wasser.
     Hinter dem Seeufer erhoben sich die Bergespitzen in dem
     strahlendblauen Himmel. Verträumt schloss Amy die Augen und
     atmete tief die naturreine, nach Frühling duftende Luft ein.
     Michael betrat das Zimmer. Leise trat er hinter sie und schlang
     seine Arme liebevoll um ihre Taille.
    »Gefällt es dir?«
    »Es ist wundervoll
     und beinahe unwirklich schön, fast wie gemalt«, flüsterte sie.
    Vertrauensvoll
     schmiegte sie sich enger an seinen muskulösen Oberkörper und
     spürte seinen warmen Herzschlag. Amy genoss das Gefühl, das
     seine Hände auf ihren Bauchnabel auslösten. Sie würde auch mit
     verbundenen Augen immer wissen, dass es seine gefühlvollen
     Finger waren, die sie berührten und ihre Haut zum Glühen
     brachte. Für eine winzige Minute gab sie sich den Zauber des
     Augenblicks hin und verdrängte den Gedanken an ihren Vater und
     ihre Probleme.
    »Seit wann besitzt
     ihr dieses Traumhaus?«, fragte sie andächtig.
    »Es ist schon seit
     Jahrhunderten in unserem Familienbesitz«,  murmelte er
     leise und drückte ihr einen federleichten Kuss aufs Haar.
    »Ich hoffe, du
     erinnerst dich noch daran, dass du dich in einen Gestaltwandler
     verliebt hast und wir keine normale Familie sind«,
     schmunzelte er.
    »Milton hat das
     Tal hier entdeckt, als seine Seele zum zweiten Mal wiedergeboren
     wurde. Ich glaube das war so vor ungefähr einhundertzwanzig
     Jahren.«
    Amy drehte den
     Kopf, um ihn anzusehen und bemerkte den ruhigen und entspannten
     Ausdruck in seinen Gesichtszügen. Seitdem er zu ihr
     zurückgekommen war, hatte sich etwas in ihm verändert. Jetzt, da
     er sich endgültig entschieden hatte, sie in seine Welt
     mitzunehmen, ging er mit seinem Vorleben und seiner
     Andersartigkeit viel offener um. Sie war tief ergriffen von der
     Veränderung in seinem Wesen. Nie zuvor hatte sie ihn

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