Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tränen der Lilie - Seelen aus Eis (Bianca Balcaen: Geisterkrieger-Serie) (German Edition)

Tränen der Lilie - Seelen aus Eis (Bianca Balcaen: Geisterkrieger-Serie) (German Edition)

Titel: Tränen der Lilie - Seelen aus Eis (Bianca Balcaen: Geisterkrieger-Serie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bianca Balcaen
Vom Netzwerk:
an.
    »Aber natürlich,
     das haben wir bereits im ersten Studienjahr durchgenommen. Bis
     in den siebziger Jahren war die Yamswurzel der einzige Lieferant
     für das künstlich hergestellte Progesteron. Und das ist der
     wichtigste Bestandteil der Anti-Baby-Pille.«
    Amy stutzte, sah
     hoch und begann in selben Augenblick verschmitzt zu lachen.
    »Mahu, möchtest du
     mir durch diese simple Wurzel vielleicht etwas ganz Bestimmtes
     mitteilen oder fragen?«
    Mahus
     elfenbeinfarbenes Gesicht, das umrahmt war von ihrem
     schneeweißen Haar, wurde von einer zarten Röte überzogen und sie
     wirkte seltsam verlegen.
    »Ja meine Tochter.
     Das war mein Versuch, dich auf unverfängliche Weise auf das
     Thema Verhütung anzusprechen. Ich…«, sie stockte kurz, »ich
     habe, denke ich, alle meine vier Söhne auf das Leben
     vorbereitet, so gut ich konnte. Aber Kaya, meine Tochter ist
     leider viel zu früh gestorben, um mit ihr über dieses Thema zu
     reden. Ich fürchte, es fehlt mir ein bisschen an Erfahrung.«
    Nervös strich sie
     sich über die Stirn, bevor sie fortfuhr. »Ich möchte nur, dass
     ihr beide vorsichtig seid. Dein gesundheitlicher Zustand lässt
     eine Schwangerschaft noch lange nicht zu«, flüsterte sie
     verlegen.
    Amy war im ersten
     Moment perplex und wusste nicht was sie antworten sollte.
     Langsam stellte sie den Mörser ab und umfasste ihre Hand.
    »Mahu, ich danke
     dir für deine Fürsorge. Aber ich bin wieder so gut wie gesund.
     In zwei Wochen habe ich den hoffentlich letzten Termin beim
     Herzspezialisten. Und was das körperliche angeht… da musst du
     dir sicherlich keine Sorgen machen. Michael behandelt mich seit
     Wochen wie ein rohes Ei und will mich erst wieder berühren, wenn
     ich durch die Gezeiten–Reise gegangen bin.«
    Sie sah wie Mahu
     erleichtert ausatmete, aber bevor sie  etwas erwidern
     konnte, klopfte es an der Tür und Amy wurde in den OP gerufen.
     
    ****
     
    Nachdem der
     Eingriff routinemäßig verlaufen war, zog sie sich die grüne
     OP-Kleidung aus, warf sie in den Wäschekorb, schlüpfte ihren
     weißen Arztkittel und machte sich auf den Weg zur Inneren
     Station. Amy wollte noch einmal nach der geheimnisvollen alten
     Frau sehen, von der bis jetzt niemand wusste wer sie war
     und von wo sie gekommen war.
    Heute Morgen stand
     sie mit einem Mal unvermittelt an der Rezeption und bat, vor
     Heiserkeit kaum verständlich, um Hilfe.
    Michael hatte sich
     sofort um sie gekümmert und sie stationär aufgenommen. Ihr
     körperlicher Zustand war besorgniserregend. Nach den eingehenden
     Untersuchungen, wurde eine akute Lungenentzündung
     diagnostiziert. Gemeinsam hatte sie mit Michael zusammen die
     Nährstofflösung für den Tropf zusammengestellt und sich
     gewundert, dass jede ihrer Bewegungen von der Kranken aufmerksam
     verfolgt wurde.
    Auf die
     Anwesenheit von Michael schien sie jedoch keinen Wert zu legen.
     Erst auf seine Frage, ob sie ganz allein in die Hope–Klinik
     gekommen war, hatte sie sich ihm zugewandt und geflüstert: »Ich
     bin alleine gekommen… aber er ist mir gefolgt.«
    »Wicasa iyotanyapi
     Unci. Wer, oh weise Großmutter, ist dir gefolgt?«, fragte
     Michael respektvoll.
    Sie schien jedoch
     kein Interesse an einer weiteren Unterhaltung mit Michael zu
     haben. Sie verstummte und ihr Blick glitt zum Fenster. Seitdem
     hatte sie sich nicht mehr bewegt. Als Amy jetzt an die Tür
     klopfte und das Krankenzimmer betrat, sah sie Michael
     nachdenklich neben dem Bett sitzen. Nachdem er sie bemerkte,
     stand er auf und kam ihr entgegen.
    »Hey«, lächelte
     er, nahm ihre Hand und küsste zärtlich   ihren Puls am
     Handgelenk. Amy hielt für einen Moment den Atem an.
    »Wie geht es
     ihr?«, flüsterte sie leise.
    »Das Fieber ist
     durch die Antibiotika leicht runtergegangen, aber sie weigert
     sich beharrlich mit mir oder irgendjemanden zu sprechen.«
    Sie standen in der
     Mitte des Krankenzimmers, Michael wies mit einem Nicken zum Bett
     und Amy folgte seinen Blick.
    »Mahu ist sich
     hundertprozentig sicher, dass sie nicht aus unserem Reservat
     stammt. Aber wie ist sie hierhergekommen und warum ?«
    Michael strich
     sich gedankenverloren übers Haar.
    »Vielleicht
     vertraut sie uns morgen etwas mehr. Komm, lass uns für heute
     Schluss machen. Ich lade dich auf eine Pizza ein«, sagte er und
     führte sie aus dem Zimmer.
     
    ****
     
    Das Restaurant war
     auch an diesem Abend wieder hoffnungslos überfüllt und sie
     nahmen an der Bar

Weitere Kostenlose Bücher