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Tränen der Lilie - Seelen aus Eis (Bianca Balcaen: Geisterkrieger-Serie) (German Edition)

Tränen der Lilie - Seelen aus Eis (Bianca Balcaen: Geisterkrieger-Serie) (German Edition)

Titel: Tränen der Lilie - Seelen aus Eis (Bianca Balcaen: Geisterkrieger-Serie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bianca Balcaen
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überlegen«, zur Seite.
    »Amy«, flüsterte
     er mitfühlend. Fragend legte er eine Hand unter ihr Kinn und
     zwang sie ihn anzusehen.
    Aber Amy entzog
     ihm ihre Hand und presste erneut die Finger gegen ihren
     scheinbar explodierenden Kopf.
    Das blonde Mädchen
     senkte den Notizblock und verharrte unbeweglich am Tisch. Ihr
     starrer Blickt war fest auf Amys Gestalt geheftet - ihre Augen
     schienen sie zu durchbohren.
    Michaels Hand
     schnellt blitzschnell vor und er packte die Kellnerin hart am
     Arm.
    »Ich sagte, wir
     möchten jetzt noch nicht bestellen…“
    Seine Stimme klang
     scharf und seine Augen waren vor Zorn verdunkelt. Er verstärkte
     den Druck auf ihren Arm – ihre Blicke kreuzten sich - aus ihrer
     Kehle ertönte ein giftiges Fauchen. Als Michael sie warnend
     losließ, verzog sie ihr Gesicht zu einer undurchdringlichen
     Maske. Dann drehte sie sich lasziv langsam um und ließ sie
     endlich alleine. Je weiter sie sich von ihren Tisch entfernte,
     umso weniger wurde das Pochen in Amys Schläfen. Sie verschwand
     in der Küche und damit hörten Amys Kopfschmerzen schlagartig
     auf. Michael sah sie an.
    »Was hast du bei
     dieser Kellnerin gespürt?«, wollte er wissen.
    »Ich bekam heftige
     Kopfschmerzen, je näher sie kam.«
    »Okay, was hast du
     noch wahrgenommen?«, hakte er nach.
    Amy dachte
     angestrengt nach.
    »Nichts weiter -
     außer das sie ungemein hübsch war.«
    Michael schüttelte
     unwillig den Kopf.
    »Ihre Hülle ist
     vielleicht hübsch, aber nur für das menschliche Auge. Für mich
     war sie es nicht… sie hatte überhaupt keine Aura.«
    Angestrengt dachte
     er nach. Etwas hatte ihn ganz besonders irritiert, aber er kam
     nicht sofort drauf. Auch Amy dachte nach, dann fiel ihr was ein
     und sie beugte sich über den Tisch zu Michael.
    »Ihre Augen hatten
     eine äußerst ungewöhnliche Farbe, oder?«
    »Das ist es.«
    Michael schlug mit
     der flachen Hand auf den Tisch und die Gläser darauf vibrierten
     klirrend.
    »Genau das hat
     mich irritiert. In ihren Pupillen hat sich nichts - gar
     nichts reflektiert. Sie hat überhaupt keine menschliche
     Regung gezeigt - weil sie nicht menschlich war. Warte hier, ich
     bin gleich wieder da.«
    Blitzschnell stand
     Michael auf und bahnte sich zielsicher einen Weg zwischen den
     vollen Tischen hindurch, an denen das Gemurmel jetzt immer
     lauter wurde, warum es heute so lange mit dem Essen dauerte.
     Michael ging um den Getränketresen herum und öffnete die
     Schwingtür zur Küche. Auch hier empfing ihn aufgeregtes und
     lautstarkes Geschrei, diesmal jedoch vom Küchenpersonal.
    »Was ist hier
     passiert?«, fragte Michael fluchend und fixzierte Giovanni, dem
     Besitzer der Pizzeria. Diese stöhnte laut auf.
    »Dio

     mio - Mia Madre… ich bin ruiniert. Mein Koch hat
     soeben beschlossen mich im Stich zu lassen und ist mit diesem
     blonden Aushilfsflittchen abgehauen.«
    »Welchen Ausgang
     haben sie genommen?«, fragte Michael aufs höchste alarmiert.
    Giovanni wischte
     sich mit einem Handtuch den Schweiß von der Stirn und zeigte
     frustriert auf den Lieferantenzugang hinter sich. Michael schob
     ihn hastig zur Seite, öffnete die Tür und rannte raus. In der
     dunklen Zulieferstraße war weit und breit nichts zu sehen.
      Zwischen den Müllcontainern lagen hohe Stapel leerer
     Pappkartons an die Mauer gelehnt. Dazwischen tummelten sich
     streunende Katzen in den offenen und widerlich stinkenden
     Müllcontainern. Michael flog zum Ende der schmalen Gasse, doch
     auf der Hauptstraße war  niemand zu sehen.
    »Verdammt«, murmelte er und strich sich
     gereizt übers Haar.
    Sein Blick glitt
     runter auf den schwarzen Asphalt, wo der Wind mit den losen
     Blättern einer Tageszeitung spielte. Instinktiv beugte er sich
     runter. Er ging in die Hocke, blickte auf die Tagesausgabe der
     Arizona Daily Sun und las die fette Überschrift.
    “38 vermisste
     Personen - Senator verhängt Notstand über Arizona.“
    Im fahlen Licht
     der Straßenlaterne erkannte Michael, dass jemand die Zahl 38
     durchgestrichen - und eine 39 dahinter gekritzelt hatte.
     Darunter sah er einen noch feuchten Blutfleck, der jetzt in
     einem kleinen Rinnsal vom Zeitungblatt runter lief und auf
     seinen Schuh tropfte. Michael zog die Zeitung näher an die Nase
     und atmete den Geruch ein. Das was er roch, war kein
     menschliches Blut, dafür war der Geruch viel zu streng und
      metallisch. Er starrte in die Dunkelheit und versuchte
     sich zu erinnern. Vor

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