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Tränen der Lilie - Seelen aus Eis (Bianca Balcaen: Geisterkrieger-Serie) (German Edition)

Tränen der Lilie - Seelen aus Eis (Bianca Balcaen: Geisterkrieger-Serie) (German Edition)

Titel: Tränen der Lilie - Seelen aus Eis (Bianca Balcaen: Geisterkrieger-Serie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bianca Balcaen
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Gedanken lesen?«
    Nervös betrachtete
     sie ihn von der Seite und fühlte sich von ihm ertappt.
    »Manchmal, wenn
     ich mich anstrenge. Möchten sie noch was trinken? Ihr
     Lieblingsdrink ist Gin Tonic, habe ich Recht?«, fragte er
     scheinheilig und schnippte mit dem Fingern nach dem Barmann.
     Raha bemerkte, wie es hinter ihrer schönen Stirn arbeitete und
     wusste, dass sie sich auf ihn einlassen würde. Er konnte ihre
     Neugierde förmlich riechen. Sie begann mit ihren Fingern an der
     Unterlippe zu spielen und betrachtete ihn dabei ungeniert. Als
     sie sich auf dem Barhocker neben ihn setzte, wusste Raha dass er
     gewonnen hatte.
    »Wer zum Teufel
     sind sie«, fragte sie neugierig.
    »Mein Name ist
     Raha.«
    »Einfach nur Raha
     und kein Nachname?«, forschte sie nach und er nickte.
    »Okay, wenn sie es
     so wollen. Ich heiße Rachel und es freut mich sehr sie
     kennenzulernen.«
    Raha reichte ihr
     wortlos das Glas und sah ihr tief in die Augen.
    »Ich wünsche dir
     eine schöne Zukunft, bezaubernde Rachel«, hauchte er mit
     heiserer Stimme und sie sah ihn bei diesen Worten verzückt an.
    »Warst du schon
     immer so sarkastisch und bösartig?«
    Rachel
     registrierte, dass er sie jetzt duzte und ging kommentarlos auf
     seinen lockeren Ton ein.
    »Keine Ahnung. Ich
     habe eine jüngere Schwester… die wurde ihr ganzes Leben lang von
     meinen Eltern verhätschelt und umsorgt und trotzdem hat sie
     jetzt einen Knall, weil sie ein bestimmtes Ereignis nicht
     verkraften kann. Ich dagegen bin durch unzählige Hände von
     schrecklichen Kindermädchen gewandert und habe mich dadurch
     quasi selber erzogen. Also ja, ich denke dass ich schon immer so
     war.«
    »Eifersüchtig auf
     die Schwester?«, hakte Raha nach.
    Rachel stutzte
     kurz und schüttelte nachdenklich den Kopf.
    »Nein«, erwiderte
     sie wage, »nur abgehärtet.«
    Raha legte die
     Hand unter ihr Kinn und zwang sie so, ihn anzusehen.
    »Meine liebliche
     Rachel, das ist schon wieder eine Lüge. Das gefällt mir. Ich
     freue mich sehr dich kennenzulernen.«
    Verblüfft sah sie
     ihn an und spürte zeitgleich seine animalische Ausstrahlung, die
     sie irgendwie anzog. Die Nacht versprach doch noch nett zu
     werden. Rachel sah hoch und betrachtete den Mann interessiert.
     Er hatte ein hartes, herrisches und wie aus Stein gemeißeltes
     Profil. Ein Gesicht mit ausgeprägten Wangenknochen, eine leicht
     gebogene Nase und sehr schmale Lippen, die er oft zynisch nach
     unten verzog. Das gefiel ihr, denn zynisch war sie auch. Darin
     kannte sie sich aus.
    Seine dunkle,
     rostrote Haarfarbe war für einen Mann sehr ungewöhnlich. Doch
     noch ungewöhnlicher war die Schattierung seiner Augen. Sie
     hatten dieselbe Farbe wie ihr Achat-Anhänger, den sie immer an
     ihrer goldenen Kette um den Hals trug. Ein dunkles lilarot, mit
     einem kalten Schimmer in der Iris. Diese Schattierung hatte sie
     noch nie zuvor bei einem Menschen gesehen.
    Rachels Blick
     umfasste seine Statue. Er schien ziemlich groß und mit einem
     imposanten Oberkörper gesegnet zu sein. Alles an ihn strahlte
     eine ungebändigte und lauernde Aggressivität aus, die ihr in den
     ersten Minuten Angst gemacht hatte. Nun aber war sie immer mehr
     von ihm fasziniert, denn er schien ihr tatsächlich sehr ähnlich
     zu sein.
    Unvermittelt bekam
     sie eine Gänsehaut und rieb sich frösteln ihre Arme. Da es
     draußen warm war, hatte sie nur ein leichtes rotes Top mit einem
     schwarzen Rock angezogen.
    Vorhin am Tisch,
     als sie sich mit dem Idioten Dean unterhalten hatte, war ihr
     sogar zu warm gewesen. Aber hier am Tresen wehte ihr ein
     beständiger kalter Lufthauch entgegen und der schien die
     Temperatur merklich zu senken. Raha konnte sich nur mit Mühe ein
     teuflisches Lachen verkneifen, ihre Gedanken waren so leicht zu
     lesen. Sie war wie ein offenes Buch, gespickt mit dunklen
     Fantasien.
    Es freute ihm,
     dass Rachel seine dunkle, animalisch wilde Seite entdeckt hatte
     und scheinbar auch noch anziehend fand. Sie schien schlauer zu
     sein, als er vermutet hatte und sie würden großartig zusammen
     passen. Bedächtig glitt Raha von seinem Hocker und zog seine
     Jacke aus. Sein Blick bohrte sich dabei in ihre Augen und dann
     legte er die Jacke um ihre Schultern.
    Als sie den Stoff
     auf ihrer nackten Haut spürte, verstärkte sich ihre Gänsehaut
     und ein plötzlicher Kälteschauer durchrann ihren Körper. Wie
     konnte das sein ? dachte Rachel. Er hatte das Sakko doch
     die ganze Zeit

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