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Tränen der Lilie - Seelen aus Eis (Bianca Balcaen: Geisterkrieger-Serie) (German Edition)

Tränen der Lilie - Seelen aus Eis (Bianca Balcaen: Geisterkrieger-Serie) (German Edition)

Titel: Tränen der Lilie - Seelen aus Eis (Bianca Balcaen: Geisterkrieger-Serie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bianca Balcaen
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sandfarbenen Seidenbluse. Amy saß mit dem Rücken
     gegen einen Felsen gelehnt, ließ die Füße ins Wasser baumeln und
     hing ihren Gedanken nach.
    Seit Michaels
     Weggehen fuhr sie nach Feierabend wieder öfters zum Mormon Lake
     hinaus.   
    Das leise
     Plätschern des Wasserlaufs und das fröhliche Zwitschern der
     Vögel waren Balsam für ihre Seele und halfen Amy, die Probleme
     wenigstens für eine kleine Weile zu vergessen. Ihr Blick
     streifte die dunkelgrüne Wiese und verloren legte sie den Kopf
     gegen den Felsen. Die Erinnerungen überkamen sie wieder und sie
     dachte an den Tag zurück, an dem Michael sie zum ersten Mal
     hierher entführte. Damals hatten sie sich einen hitzigen,
     heftigen und vor allem emotionalen Schlagabtausch geliefert. Bis
     Michael ihr endlich sein Geheimnis anvertraut und ihre
     gefährliche Liebe akzeptiert hatte.
    Unbewusst strich
     sich Amy mit dem Finger über ihre Lippen und schloss die Augen.
     Jetzt sah sie wieder Michaels Gesicht vor sich und fühlte seinen
     sinnlichen Mund auf ihren, als er sie zum ersten Mal küsste und
     seine Zunge federleicht über ihre Lippen glitt. Aufseufzend
     blinzelte sie und sah durch ihre Wimpern hindurch zum Horizont
     über den Bergen und fühlte sich unendlich verlassen.
    Sie wusste, dass
     Michael sie nicht hören konnte. Das hielt sie jedoch nicht davon
     ab, mit aller Faser ihres Herzens an ihn zu denken, und ihm jede
     Nacht in stummer Zwiesprache ihren Tag zu erzählen. Es war fast,
     als wenn sie ihm einen Brief schrieb und ihn dann in ihren
     Träumen in die Dimension entließ - in der Hoffnung, dass er
     Michael erreichte. Sein Vater versicherte ihr zwar jeden Tag,
     dass es Michael gut ging und trotzdem hatte sie große Angst um
     ihn.
    Milton stand in
     regelmäßigen Kontakt mit den Dogianern, denn der weise Rat war
     das einzige Verbindungsglied zwischen ihnen. Nur an sie konnte
     Michael sich noch erinnern. Von ihnen nahm er seine Befehle
     entgegen und nur sie wussten, wo er sich gerade aufhielt.
     Unwillig öffnete Amy wieder die Augen und stand langsam auf. Es
     war schon später Nachmittag und sie erinnerte sich daran, noch
     in den Supermarkt zu fahren.
     
    ****
     
    Zwei Stunden
     später fuhr sie müde und geschafft, die leicht ansteigende
     Auffahrt zu ihrem Bungalow in den Forrest Hills hoch. Beim
     Aussteigen griff sie auf dem Beifahrersitz nach ihrer
     Handtasche. Daraufhin löste sich der Henkel und der Inhalt flog
     im hohen Bogen raus und ergoss sich auf dem staubigen Sandboden.
     Frustriert stöhnte Amy auf. Das scheint heute mein
     persönlicher Freitag der 13. zu sein , murmelte sie vor
     sich hin.
    Sie ging in die
     Hocke und begann die Sachen wieder einzusammeln. Es dauerte eine
     ganze Weile bis sie ihre Schlüssel zurückgefunden hatte, die
     hinter dem vorderen Reifen hervor lugten. Aufstöhnend fischte
     sie nach den Schlüsselbund und kam dann wieder in die Höhe.
     Genervt schmiss sie die Wagentür zu und beschloss die
     Einkaufstüten später rein zu tragen. Sie strich sich eine
     verschwitze Haarsträhne aus der Stirn. Dann ging sie auf das
     Haus zu und sah, dass jemand im Schaukelstuhl, auf der Terrasse
     saß.
    »Michael… ?« Amys
     Herz setzte aus. Sie ließ ihre Tasche erneut in die staubige
     Erde fallen und rannte, so schnell sie konnte, auf ihn zu.
    Als sie ihn fast
     erreicht hatte, erkannte sie ihren Irrtum und eine grenzenlose
     Enttäuschung spiegelte sich auf ihrem Gesicht wider. Eine tiefe
     Verzweiflung überflutete Amy. Sie schloss kurz Augen und
     versuchte ihren Gefühlen wieder Herr zu werden.
    Dann ging sie
     aufseufzend auf ihn zu und betrachtete die Gestalt im
     Schaukelstuhl.
    Er lag mehr, als
     das er im Stuhl saß. Seine Beine waren lang ausgestreckt, ein
     Arm hing schlapp herunter, seine Haare fielen ihn wirr in die
     Stirn und die dunklen Flecken auf den Knien seiner Jeanshose
     verrieten ihr, das er auf den Weg hierher wohl schon gestürzt
     war.
    »Robert! Was zum
     Teufel machst du hier?«
    Stirnrunzelnd sah
     sie auf seinen Schoss eine fast leere Flasche liegen, die er mit
     seiner linken Hand fest umklammert hielt. Amy nahm sie ihn weg
     und starrte fassungslos auf das Etikett.
    »Du hast dir die
     ganze Flache einverleibt… zusammen mit deinen Pillen?«, fragte
     sie ungläubig.
    Alkoholseelig
     nickte er stolz.
    »Bist du von allen
     guten Geistern verlassen?«
    »Jeap und auch von
     den schlechten…“, soufflierte er trunken.
    »Idiot«, murmelte
     sie

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