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Tränen im Regen

Tränen im Regen

Titel: Tränen im Regen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mathilda Grace
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Bier abzulassen und dem Blick zu folgen. Wow, war sein erster Gedanke. Höllisch heiß, der zweite, wobei 'heiß' es nicht mal im Ansatz traf. Der Mann, der da gerade den Club betrat, brauchte für sich selbst mit Sicherheit einen Waffenschein. Über 1,80m groß, kurzes Haar und wache Augen, die jetzt den Club ausführlich unter die Lupe nahmen. Der Kerl war ein Jäger wie er, erkannte Kilian und betrachtete den Mann etwas genauer. Sexy und echt gut gebaut, stellte er fest und ließ seinen Blick langsam über das enganliegende schwarze Shirt wandern, das zwei trainierte Oberarme ausgesprochen gut zur Geltung brachte, um sich dann genüsslich den Rest anzusehen, der in einer tief auf den Hüften sitzenden schwarzen Jeans steckte. Lange Beine, Boots, ein weißer Gürtel mit aufgesetzten Nieten.
    Verdammt lecker, entschied Kilian und leckte sich einmal über die Lippen, als sein Blick den des Unbekannten kreuzte, der längst von allen Seiten angestarrt wurde. Bei Alex hatte diese Taktik damals funktioniert, Mister Sexy entlockte sie ein Lächeln, aber es war eines von der Sorte, 'Okay, überzeug' mich.', was Kilian innerlich lachen ließ, bevor er sich demonstrativ wieder der Bar zuwandte, den Mann dabei aber über den Spiegel an der Wand gegenüber im Auge behielt. Das tat der im Übrigen auch, inklusive eines weiteren Lächeln, während er langsam in seine Richtung kam.
    Neidvolle Blicke wurden Kilian von überall her zugeworfen, was er mehr als verstehen konnte, denn hätte Mister Sexy sich anderweitig umgesehen, wäre er genauso neidisch gewesen. Stattdessen zitterten seine Nerven vor Anspannung, als der Mann direkt hinter ihm stehen blieb, um ihn herum griff und sich Kilians Bier klaute, um einen Schluck zu nehmen. Dabei ließ er keine Sekunde den Blickkontakt zu ihm fallen und Kilian begann unwillkürlich auf dem Barhocker herum zu rutschen, weil er auf einmal unglaublich nervös wurde.
    Was, wenn der Typ wie Matt war? Die Frage bewirkte in Kilian das Gleiche, als hätte jemand einen Eimer eiskaltes Wasser über seinem Kopf ausgeschüttet. Er wich instinktiv zur Seite, als der Mann das Bier zurückstellte, kam aber nicht dazu, vom Barhocker zu rutschen und zu flüchten, weil im nächsten Moment zwei Arme um seinen Bauch lagen. Fest, aber nicht festhaltend. Eher beschützend.
    „Schlechte Erfahrungen gemacht in letzter Zeit?“, fragte der Mann leise. Kilian sparte sich die Suche nach einem lockeren Spruch und nickte einfach. „Ich hoffe, du hast ihm in den Arsch getreten.“
    „War nicht nötig. Er hat es vorher verstanden“, sagte er.
    „Was hat er verstanden?“
    „Dass ich kein Spielzeug bin.“
    Mister Sexy nickte zufrieden. „Und ich bin kein Spieler.“
    Kilian glaubte ihm. Warum, wusste er zwar nicht, aber er tat es, und entspannte sich langsam wieder. „Bist du Kubaner?“, fragte er interessiert, denn die dunklere Haut des Mannes war ihm bei dessen Eintreffen im Club sofort aufgefallen.
    „Zur Hälfte. Stört dich das?“
    Eindeutig Fangfrage. Sein Gegenüber hatte mit Männern, vermutlich mit Weißen, ganz offenbar auch seine schlechte Erfahrungen gemacht und wollte daher sofort die Fronten klären. Kilian hob die Flasche und prostete dem Mann durch den Spiegel hinweg zu. „Nein. Ich bin Kilian.“
    „Dale.“ Der Mann sah auf seine Flasche und warf ihm danach einen fragenden Blick zu. „Trinkst du nur oder tanzt du auch?“
    „Kannst du denn tanzen?“, stellte Kilian eine Gegenfrage, was ihm einen amüsierten Blick einbrachte, bevor Dale ihm zum zweiten Mal heute das Bier aus der Hand nahm und auf die Theke stellte. Dass Dale sich dabei kurz an ihm rieb, konnte Zufall sein. Das freche Lächeln sprach allerdings stark dagegen. „Mach' das noch ein paar Mal und wir können das Tanzen lassen.“
    „Was? Das?“ Dale ging erneut auf Tuchfühlung und Kilian schnappte nach Luft, als schlanke Finger dabei spielerisch über seine Leiste strichen. „Interessiert?“
    Und ob er interessiert war. „Du hast keine Ahnung wie sehr.“
    „Dann lass uns tanzen und dabei die Details deiner Kapitulation besprechen“
    Kilian musste lachen. Er genoss den angenehmen Schauer, der über seinen Rücken lief, als er Dales ausgestreckte Hand nahm und sich von dem auf die volle Tanzfläche ziehen ließ. Scheinbar war seine Suche nach einer Begleitung für die heutige Nacht soeben zu Ende gegangen. Er hatte nichts dagegen. Kilian hatte auch nichts gegen das Tanzen auf Tuchfühlung, weil für etwas Anderes kein

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