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Tränen im Regen

Tränen im Regen

Titel: Tränen im Regen
Autoren: Mathilda Grace
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Gelächter hinter sich, während er nach oben in sein altes Zimmer flüchtete. Es war echt Zeit, dass er wieder in sein eigenes Haus zog.
    Ein Räuspern an der Tür lenkte ihn nur wenig später von der Suche nach seinem Hausschlüssel ab. Kilian sah zur Tür und seufzte tief auf. „Dad, muss das sein?“
    Colin grinste schief und kam ins Zimmer. „Ich kann nicht anders. Das ist bei mir genetisch bedingt. Ich muss dich einfach von oben nach unten angucken und prüfen, ob alles okay ist, und wenn nicht, den Kerl ausfindig machen und ihn verprügeln.“
    „Du hast Matt nicht verprügelt“, erinnerte Kilian seinen Vater.
    „Nur weil du mir seinen Namen nicht sagen wolltest“, konterte Colin trocken und da musste Kilian lachen, während er gleichzeitig den Kopf schüttelte. Sein Vater war wirklich unmöglich. „Also? Wer ist der heiße Typ von letzter Nacht?“
    „Er heißt Dale, ist zur Hälfte Kubaner, etwa mein Alter und sieht umwerfend aus.“
    Colin schmunzelte. „Ich muss ihn also nicht verprügeln?“
    „Nein“, gluckste Kilian und ließ sich auf sein Bett sinken. „Ich überlege, ob ich mich heute Abend wieder mit ihm treffen soll.“
    „Aha?“, hakte sein Vater nach und wühlte auf seinem Schreibtisch unter einem Stapel frisch gewaschener Shirts herum, wo er dann den Hausschlüssel zutage förderte. „Suchst du den?“
    Kilian stöhnte nur und fing den Schlüssel auf, als Colin ihn ihm zuwarf. „Danke. Und was Dale angeht, er scheint nicht davonlaufen zu wollen wie Alex.“
    Colin nickte, weil er die unausgesprochenen Worte in diesem Satz sehr wohl verstanden hatte. „Um ehrlich zu sein, hatte ich das von Alex nicht erwartet. Keiner hat das. Auch Mik nicht.“
    „Hat er was von ihm gehört?“
    Colin seufzte und zuckte dabei die Schultern. „Nur eine SMS, dass er nach Rom will, danach nach Mailand, und weiter nach Deutschland und England. Keiner weiß, was Alex sich dabei gedacht hat.“ Colin runzelte die Stirn. „Mik ist ratlos und er macht sich gleichzeitig Vorwürfe.“
    Kilian horchte auf. „Wieso das denn?“
    „Weil er bei dir ins Haus geplatzt ist.“
    Jetzt war es Kilian der seufzte. „Dafür kann er doch nichts. Wir waren schließlich verabredet. Es ist einfach alles schiefgelaufen an dem Abend.“
    „Alex hat dir mehr wehgetan, als du zugeben willst, nicht?“
    Kilian ließ sich nach hinten sinken, bis er langgestreckt auf dem Bett lag. „Ich bin selbst Schuld, Dad. Na ja, zum Teil jedenfalls. Ich wusste nicht, was er mir bedeutet, bis er abgehauen ist. Jetzt ist es zu spät dafür. Auch wenn ich mir trotzdem Gedanken mache.“
    „Wegen Dale?“, fragte Colin und setzte sich neben ihm. Kilian sah ihn an.
    „Vielleicht.“
    „Wie ist er denn so?“
    „Keine Ahnung. So gut kennen wir uns noch nicht.“
    „Hm“, machte Colin unzufrieden, was Kilian unwillkürlich kichern ließ. „Schon gut. Ob er darin gut ist, will ich nun wirklich nicht wissen.“ Kilian grinste. „Also nur die letzte Nacht?“
    „Bisher“, antwortete er nickend, woraufhin Colin wieder nur ein, „Hm“ von sich gab. Kilian sah ihn fragend an. „Was, 'hm'?“
    „Was ist denn eigentlich aus Melanie geworden?“ Kilian zuckte die Schultern, was nun Colin nicken ließ. „Verstehe.“
    „Stört es dich?“
    „Was?“, wollte Colin ratlos wissen.
    „Dass Dale ein Mann ist?“, wurde Kilian genauer, weil ihm Colins Frage nach Melanie irgendwie komisch vorkam.
    „Nein.“ Colin sah ihn verdutzt an. „Wie kommst du denn darauf?“
    „Weil du nach Melanie gefragt hast“, antwortete Kilian und Colin lachte leise.
    „Es stört mich nicht, dass du Männer und Frauen magst, das hat es nie. Ich habe nach Melanie gefragt, weil ich gerade versuche, mich irgendwie an das Thema Beziehung heranzutasten. Du scheinst solche Sachen immer ziemlich locker zu sehen.“
    „Hä?“, machte Kilian, weil er keine Ahnung hatte, was sein Vater meinte.
    „Ich will nicht indiskret sein, aber...“
    „Dad? Wovon redest du eigentlich?“
    Colin fuhr sich durch die Haare und setzte sich dann seitlich auf sein Bett, um ihn besser ansehen zu können. „Okay, ich wollte dich fragen, ob Alex schon da war, als du im Frühjahr angefangen hast, mit Melanie auszugehen?“
    Kilian setzte sich abrupt auf. „Dad!“
    Colin hob abwehrend die Hände. „Das soll keine Beurteilung sein. Ich frage nur.“
    „Und warum?“, fragte Kilian verlegen und zugleich auch ein wenig verärgert, denn aus diesem Teil seines Privatlebens hielt er
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