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Tränen im Regen

Tränen im Regen

Titel: Tränen im Regen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mathilda Grace
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deutlich zeigten, dass es Frühling war. Für Mitte April war es bereits erstaunlich warm hier in Philadelphia und Kilian genoss es im dünnen T-Shirt die Sonne zu genießen. Endlich keine dicke Jacke mehr. So schön die lange Tour über die 'Route 66' mit Dale auch gewesen war, er konnte einfach keine Motorräder und Hotelzimmer mehr sehen. Deswegen hatten beide das letzte Stück der Reise ausfallen lassen und waren von Chicago aus mit dem Flugzeug nach Hause geflogen. Das war vor einer Woche gewesen und mittlerweile steckten sie mitten im Umzug.
    „Ich nehme den Windstoß mal als Zustimmung“, erklärte Kilian und hockte sich vor Alex' Grab. „Matt hat sich vor drei Wochen bei uns gemeldet. Sein Bruder, dieser verrückte Kerl, hat das perfekte Haus für Dale und mich gefunden. Ich hätte nicht gedacht, dass wir uns so gut verstehen werden, aber Paul ist ein echt netter Kerl und ein verdammt guter Immobilienmakler. Matt hätte dir auch gefallen. Von den Spielen mal abgesehen, liebt er seinen Job in der Branche, die mich damals fast getötet hätte.“ Kilian schüttelte den Kopf und schob die Erinnerung an die Abfallpresse rigoros beiseite. „Es ist irgendwie verrückt, wie schnell vier Monate vergehen. Paul hat in jedem Fall ganze Arbeit geleistet, denn das Haus ist der Wahnsinn. Überall Fenster. Ich könnte praktisch in jedem Raum malen. Und einen Garten für Cupcake haben wir auch. Dale und Colin waren zwar wegen dem ganzen Glas wenig begeistert, aber als ich Dale den Vorschlag gemacht habe, eine Alarmanlage zu installieren, war er zufrieden. Dad übrigens auch.“
    „Dazu sage ich jetzt besser nichts“, meinte Dale plötzlich und Kilian sah grinsend über die Schulter.
    „Diesmal bin ich nicht zusammengezuckt.“
    Dale nickte lächelnd und hockte sich zu ihm. „Habe ich gemerkt.“ Dale küsste ihn. „Und ich bin stolz auf dich. Aber ich glaube, wenn wir nicht bald zu Hause auftauchen und das hier...“ Er zeigte auf den Ring an seinem Finger. „...erklären, bringt Colin uns wirklich noch um. Ich verstehe sowieso nicht, weshalb du ihm unbedingt am Telefon davon erzählen musstest.“
    „Damit er sich darüber aufregen kann“, konterte Kilian belustigt, denn er hatte Colins entrüstetes, „Ihr habt was?“ nicht vergessen, als er seinem Vater gestern Abend am Telefon erzählt hatte, dass er und Dale letzten Monat spontan in Des Moines geheiratet hatten. Natürlich wollten sie später noch richtig heiraten, mit der ganzen Familie, aber das hatte er Colin wiederum nicht erzählt.
    Das Ganze war eine völlig verrückte Idee gewesen. Eigentlich war es Kilian nur darum gegangen, Dale zu ärgern, als er ihn an diesem einen Abend im Hotel gefragt hatte, ob sie nicht nach Iowa fahren und heiraten wollten. Da waren sie gerade bei Springfield gewesen, auf dem Weg nach Chicago. Anstatt ihn verdutzt anzusehen, was Kilian eigentlich erwartet hatte, hatte Dale aus seinem Rucksack zwei Ringe hervorgeholt und 'Ja' gesagt. Am nächsten Morgen hatten sie ihre Reiseroute abgeändert und waren nach Iowa gefahren, um zu heiraten. Und zwar am Donnerstag, den 30. März 2034.
    Dale gluckste. „Du bist unmöglich.“
    Kilian grinste. „Deswegen liebst du mich ja auch so.“
    „Wohl wahr.“
    Ein klingelndes Telefon unterbrach ihren darauffolgenden Kuss und Kilian seufzte, als er feststellte, dass es seines war und auf dem Display Colins Name stand.
    „Ich schätze, er wird langsam ungeduldig“, murmelte er, was Dale zum Lachen brachte, während er abnahm. „Hi Dad.“
    „Wo seid ihr gerade?“, fragte Colin und klang in Eile.
    Kilian runzelte die Stirn. „Bei Alex. Ist irgendwas?“
    „Wir sind auf dem Weg zum Flughafen und holen gerade Niko ab. Für euch sind zwei Tickets gebucht. Der nächstmögliche Flug rüber nach New York City. Wann könnt ihr nachkommen?“
    Die Zwillinge, ging Kilian entsetzt durch den Kopf. „Wie schlimm ist es?“, war alles, was er wissen wollte.
    „Eine Schießerei zwischen zwei verfeindeten Gangs. Sie waren zur falschen Zeit am falschen Ort. Noah schafft es vielleicht nicht.“
    Kilian fiel das Handy aus der Hand.

    - Ende -

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