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Träum weiter, Liebling

Träum weiter, Liebling

Titel: Träum weiter, Liebling Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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zog sie auf den Gang hinaus. »Ich weiß gar nicht, wie ich Ihnen das je danken soll. Dieses Geld ist eine riesige Hilfe.«
    Russ tauchte hinter ihnen auf. »Welches Geld?«
    »Rachel gibt uns fünfundzwanzigtausend Dollar für Emilys Fonds.«
    »Was?« Er klang, als würde er gleich ersticken.
    »Der Scheck ist von Cal Bonner«, sagte Rachel. »Er ist sein Geschenk, nicht meines.«
    Lisas Gesichtsausdruck verriet, dass sie das bezweifelte, und Russ sah aus, als hätte ihm einer einen Hieb versetzt. Auf einmal hatte Rachel das Gefühl, es nicht mehr länger hier aushalten zu können. »Alles Gute.«
    Ein kleines Stimmchen rief aus dem Zimmer: »Tschüs, Rachel.«
    »Tschüs, Schätzchen.«
    Sie eilte aus dem Haus und zu ihrem Auto.
    Während Ethan auf die linke Fahrspur wechselte, um einen Mietlieferwagen mit zwei Fahrrädern am Heck zu überholen, studierte Kristy sein männlich-schönes Profil. »Ich kann nicht glauben, dass es dir wirklich ernst damit ist.«
    Er schwenkte auf die rechte Spur zurück. »Ich bin eben nicht für‘s Priesteramt geschaffen. Das weiß ich schon lange, und ich bin‘s leid, dagegen anzukämpfen. Am Montag werde ich meine Kündigung einreichen, gleich wenn wir wieder da sind.«
    Kristy machte schon den Mund auf, um dagegenzureden, aber wozu? Er hatte die Bombe platzen lassen, kaum dass Salvation hinter ihnen lag. Jetzt waren sie schon fast in Knoxville, und sie hatte die ganze Zeit versucht, ihn umzustimmen. Unglücklicherweise erwies er sich als stur.
    Ethan Bonner war der geborene Priester. Wieso begriff er das nicht? Was er vorhatte, war der größte Fehler seines Lebens, aber egal, was sie auch sagte, er wollte nicht hören.
    »Könnten wir bitte über was anderes reden?« meinte er.
    Es war schon spät, fast Abend an diesem Freitag. Sie würden nach dem Ende der Konferenz, die am Sonntagvormittag mit einer Messe und einem Mittagessen ausklang, wieder nach Salvation zurückkehren, was ihr nicht gerade viel Zeit gab, ihm ein wenig Vernunft einzutrichtern. »Und was willst du tun?«
    »Irgendwas mit Psychologie wahrscheinlich. Vielleicht geh ich wieder auf die Schule und mache mein Diplom in Psychoanalyse. Ich weiß noch nicht.«
    Sie spielte ihre Trumpfkarte aus. »Deine Brüder werden zutiefst enttäuscht sein, ganz zu schweigen von deinen Eltern.«
    »Nun ja, jeder muss sein eigenes Leben leben.« Sie näherten sich einer Autobahnausfahrt, und er bog ab. »Ich hab Hunger. Lass uns was essen.«
    Er wusste ebenso gut wie sie, dass die Konferenz um neunzehn Uhr mit einem großen Büffet begann, und wegen der Probleme mit ihrem Wagen waren sie ohnehin schon spät dran. Sie hatte nicht soviel Zeit mit ihm allein verbringen wollen und daher darauf bestanden, separat nach Knoxville zu fahren, doch als sie heute morgen versuchte, ihren sonst so zuverlässigen Honda anzulassen, hatte er keinen Mucks von sich gegeben, und sie war nun doch gezwungen, zusammen mit ihm zu fahren. »Es ist schon sechs, und wir haben wirklich keine Zeit mehr.«
    »Hast du Angst, jemand gibt dir ein Ungenügend auf deiner Anmeldungskarte, wenn wir zu spät kommen?«
    Dieser Sarkasmus war neu für ihn und nur eine der Veränderungen, die mit ihm vorgegangen waren, seit sie ihm gesagt hatte, dass sie nicht mehr für ihn arbeiten würde, und er gefiel ihr gar nicht. »Es ist deine Konferenz, nicht meine. Wenn du mir nicht so in den Ohren gelegen wärst, wäre ich überhaupt nicht mitgekommen.«
    Ihre zwei Wochen Kündigungsfrist waren vor fast einer Woche abgelaufen, doch er hatte sie so lange gedrängelt, bis sie ihm versprach, noch bis einschließlich dieses Wochenende zu bleiben, und da sie ihre neue Stellung in der Vorschule in Brevard nicht vor Montag antreten musste, hatte sie zugestimmt. Jetzt jedoch wünschte sie, sie hätte sich nicht so leicht breitschlagen lassen.
    Seit dem Vorfall am Freitag Abend im Pride of Carolina war es noch schlimmer mit ihm geworden. Was auf dem Vordersitz seines Wagens passiert war, hatte ihre Illusionen, sie könne ihn vergessen, zunichte gemacht. Sie liebte ihn noch immer und wusste, dass sich das nie ändern würde, auch wenn die letzte Woche mit ihm wie eine Achterbahnfahrt gewesen war.
    Einmal war er geradezu untypisch barsch und dann wieder so lieb und rücksichtsvoll, dass ihr fast die Tränen kamen. Wenn er sie nicht anfauchte, zeigte er einen beinahe hündischen Eifer, ihr gefällig zu sein. Sie wusste, dass ihn ihr Vorwurf, dass er nicht ihr Freund war, tief getroffen

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