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Träum weiter, Liebling

Träum weiter, Liebling

Titel: Träum weiter, Liebling Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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an.
    Die große Leinwand war mit schwarzer Farbe bespritzt worden wie eine Art abstraktes Gemälde. Sie sprang aus dem Auto. »Was ist passiert?«
    Gabes Stimme klang leise und tonlos. »Jemand ist gestern Abend eingebrochen, nachdem wir abgesperrt hatten, und hat alles verwüstet. Den Imbiss, die Toiletten...« Er blickte sie schließlich an, doch seine Augen waren vollkommen leer. »Ich muss hier weg. Ich hab Odell angerufen, und er ist unterwegs. Sag ihm einfach, dass ich alles so vorgefunden hab.»
    »Aber -«
    Er achtete nicht auf sie und ging zu seinem Pickup. Kurz darauf schoss er auf die Straße hinaus. Nur eine Staubwolke blieb zurück.
    Sie rannte hinüber zum Imbiss. Das Schloss war eingeschlagen worden, und die Tür stand halb offen. Sie blickte hinein und sah zerbrochene Armaturen auf dem Boden herumliegen, kaputte Automaten, verschütteten Limonadensirup, geschmolzenes Eis und Frittieröl. Sie rannte zu den Toiletten und sah, dass ein Becken halb aus der Wand gerissen war, dass Klorollen die Toiletten verstopften und überall zerbrochene Kacheln herumlagen.
    Bevor sie sich den Projektionsraum ansehen konnte, traf Odell Hatcher ein. Er stieg zusammen mit einem Mann aus dem Streifenwagen, den sie als Jake Armstrong erkannte, den Mann, der sie wegen Landstreicherei ins Gefängnis werfen wollte.
    »Wo ist Gabe?« erkundigte sich Odell.
    »Er war außer sich und ist weggefahren. Ich bin sicher, dass er bald wiederkommt.« Sie war sich überhaupt nicht sicher. »Er hat gesagt, ich soll Ihnen sagen, dass er alles so vorgefunden hat, wie Sie‘s hier sehen.«
    Odell runzelte die Stirn. »Er hätte auf uns warten müssen. Gehen Sie ja nicht, bevor ich‘s Ihnen erlaube, hören Sie?«
    »Hab nicht die Absicht. Lassen Sie mich nur rasch Kayla Miggs anrufen und ihr sagen, dass sie nicht kommen muss.« Tom Benett wohnte weiter weg und würde inzwischen schon unterwegs sein, also war es zu spät, ihn anzurufen.
    Odell ließ sie ihren Anruf machen und forderte sie anschließend auf, mit ihm zu kommen, um den Schaden zu inspizieren und um zu sehen, ob etwas fehlte.
    Die hundert Dollar Wechselgeld, die Gabe in der Kasse drin gelassen hatte, waren verschwunden, zusammen mit seinem Radio, aber sie konnte nicht sagen, ob sonst noch etwas fehlte. Während sie sich die Verwüstung ansah, musste sie an Gabes unnatürliche Ruhe denken. Würde er sich wieder in jenen leeren, harten, abweisenden Mann verwandeln, der er vor ihrer Ankunft in Salvation gewesen war?
    Tom traf ein, und nachdem sie ihm erzählt hatten, was passiert war, ging er mit ihnen hinauf in den Projektionsraum. Der FM-Empfänger, der das Sound Equipment steuerte, war zu Boden geworfen worden, aber der Projektor selbst war dazu zu schwer, also hatte der Eindringling mit etwas Schwerem darauf eingeschlagen, wahrscheinlich mit dem Metallklappstuhl, der ebenfalls auf dem Boden lag.
    Rachel überlief ein kalter Schauder angesichts der sinnlosen Zerstörungswut. Sie blickte Odell an. »Ich muss die Einfahrt blockieren, bevor die Kundschaft eintrifft. Tom kann Ihnen besser als ich sagen, ob hier oben was fehlt.«
    Zu ihrer Erleichterung protestierte niemand, und sie floh. Aber sie war die Außentreppe kaum heruntergestiegen, als ein weißer Range Rover angeschossen kam. Ihr Magen krampfte sich zusammen. Gabes großer Bruder stand ganz oben auf der Liste von den Leuten, die sie im Moment am allerwenigsten sehen wollte.
    Cal sprang aus dem Wagen und stapfte auf sie zu. »Was ist hier los? Und wo ist Gabe? Tim Mercer hat über seinen Polizeifunk gehört, dass es hier Probleme gibt.«
    »Gabe ist nicht da. Ich weiß nicht, wohin er gefahren ist.«
    Cals Blick fiel auf die Riesenleinwand. »Was, zur Hölle, ist da passiert?«
    »Jemand hat gestern Nacht alles kaputtgeschlagen.«
    Er fluchte. »Irgendeine Idee, wer‘s getan haben könnte?«
    Sie schüttelte den Kopf.
    Cal erblickte Odell und eilte die Treppe hinauf. Sie machte sich schleunigst auf den Weg zum Ticketschalter.
    Sobald sie dort war, riegelte sie die Einfahrt mit der Kette ab und zog den Holzbock mit dem Geschlossen-Schild in die Mitte. Sie hatte diesen Bock selbst angestrichen, in demselben Lila wie das Tickethäuschen.
    Als sie fertig war, trat sie in das Häuschen hinein und starrte auf die Landstraße hinaus. Waren wirklich erst sechs Wochen vergangen, seit sie in Salvation angekommen war?
    Ein Schatten fiel über den Eingang. »Odell will mit Ihnen reden.«
    Sie fuhr herum und sah Jake Armstrong dastehen,

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