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Träum weiter, Liebling

Träum weiter, Liebling

Titel: Träum weiter, Liebling Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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ins Haus. »Edward!«
    Er tauchte aus dem hinteren Flur auf, ganz klein und ängstlich. Sie zwang sich, ihn anzulächeln. »Komm, geh packen, Partner. Wir verbringen die nächsten zwei Nächte in Kristys Apartment. Ich werd einen Babysitter für dich besorgen, damit du heute Abend nicht ins Autokino mitkommen musst.«
    Sie hörte, wie sich die Gittertür hinter ihr schloss, und erkannte am ängstlichen Ausdruck auf Edwards Gesicht, dass Gabe hereingekommen war.
    »Fahrn wir jetzt nach Florida?« erkundigte sich Edward.
    »Heute noch nicht, aber bald.«
    Gabe trat vor. »Ich hab deiner Mom erzählt, was passiert ist. Sie ist ganz schön wütend auf mich.«
    Warum konnte er nicht einfach verschwinden? Kapierte er denn nicht, dass nichts mehr, was er sagte, die Sache wieder in Ordnung bringen konnte? Mit zitternder Hand berührte sie Edward an der Wange. »Niemand hat das Recht, dich zu schlagen.«
    »Deine Mom hat recht.«
    Edward blickte zu ihr hoch. »Gabe is sauer geworden, weil ich mit dem Hammer rumgehauen hab, obwohl ich nich‘ sollte. Dann habe ich was Böses zu ihm gesagt.« Er senkte die Stimme zu einem Flüstern ab. »Pisskopf.«
    Unter anderen Umständen wäre das Ganze vielleicht amüsant gewesen, aber jetzt nicht. »Gabe hätte dich trotzdem nicht schlagen dürfen, obwohl du das wirklich nicht hättest sagen dürfen und du dich dafür bei ihm entschuldigen solltest.«
    Edward drängte sich näher an sie, um Mut zu schöpfen, und warf Gabe einen hasserfüllten Blick zu. »En‘schuldigung, dass ich Pisskopf gesagt hab.«
    Gabe ließ sich vor ihm auf ein Knie nieder und blickte ihn mit einer Direktheit an, die er bisher nie gezeigt hatte. Jetzt, wo es zu spät war, konnte er ihrem Sohn endlich in die Augen sehen. »Ich verzeih dir, Chip. Ich kann bloß hoffen, dass du mir auch eines Tages verzeihst.«
    »Hab ich doch gesagt.«
    »Ich weiß. Aber du hast‘s nicht ernst gemeint, und das kann ich dir nicht übelnehmen.«
    Edward blickte zu Rachel auf. »Wenn ich‘s ernst meine, müssen wir dann noch immer nach Flor‘da?«
    »Ja.« Sie brachte die Worte kaum heraus. »Ja. Wir müssen trotzdem fort. Und jetzt geh in dein Zimmer und pack deine Sachen in den Wäschekorb.«
    Er widersprach nicht länger, und da wusste sie, dass er ihnen beiden aus dem Weg gehen wollte.
    Kaum war er verschwunden, wandte sich Gabe an sie. »Rachel, es ist was passiert heute. Als ich... Also - Chip hat nicht geweint, aber es war, als würde er vor meinen Augen zusammenbrechen, nicht physisch, sondern mental.«
    »Wenn du‘s damit besser machen willst, dann fängst du die Sache falsch an.« Sie wollte nicht, dass er sah, wie sie zusammenbrach, also wandte sie sich ab und ging in die Küche, doch er folgte ihr.
    »Hör einfach zu. Ich weiß nicht, ob es der Schock war über das, was ich getan hatte, oder... Aber zum ersten Mal kam‘s mir so vor, als würde ich wirklich ihn sehen. Nur ihn. Nicht Jamie.«
    »Gabe, lass mich in Ruhe, okay?«
    »Rachel...«
    »Bitte. Ich seh dich dann um sechs im Autokino.«
    Er sagte nichts, und schließlich hörte sie ihn gehen.
    Sie packte alles zusammen, was sie und Edward besaßen, und lud es in den Escort. Als sie von Annies Häuschen wegfuhr, musste sie gegen die Tränen kämpfen. Dieses kleine Häuschen repräsentierte alles, wovon sie je geträumt hatte, und jetzt musste sie es verlassen.
    Edward, der neben ihr saß, griff vergebens nach Pferdchen, und als er es nicht fand, nuckelte er statt dessen am Daumen.
    Rachel rief Lisa Scudder von Kristys Apartment aus an und ließ sich die Nummer einer zuverlässigen Highschool-Schülerin geben, die auf Edward aufpassen konnte, dann machte sie ihm ein frühes Abendessen aus den Resten, die sie aus Annies Kühlschrank mitgenommen hatte. Sie war viel zu erregt, um selbst etwas essen zu können. Als sie sich ein sauberes Kleid angezogen hatte, traf die Babysitterin ein, und die beiden machten es sich vor Kristys Fernseher gemütlich, so dass Rachel ohne Sorge gehen konnte.
    Sie hätte alles dafür gegeben, heute Abend nicht zur Arbeit gehen zu müssen. Sie wollte Gabe nicht sehen, wollte nicht daran denken, wie er ihr Vertrauen missbraucht hatte, doch sie erblickte ihn in dem Moment, als sie zum Autokino einbog. Er stand in der Mitte des großen Platzes, die Arme an den Seiten herunterhängend, die Hände zu Fäusten geballt. Seine Haltung hatte etwas unnatürlich Regloses, das sie erschreckte. Sie folgte der Richtung seiner Augen und hielt den Atem

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