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Träum weiter, Liebling

Träum weiter, Liebling

Titel: Träum weiter, Liebling Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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Kurzfrisur eine Packung englischer Muffins beiseite und starrte Rachel an, als hätte sie den leibhaftigen Teufel vor sich.
    »Sie.« Sie spuckte das Wort förmlich aus.
    Rachel erkannte Carol Dennis sofort wieder. Sie hatte als freiwillige Helferin im Tempel angefangen und sich bis an die Spitze hinaufgearbeitet, wo sie schließlich zu dem kleinen Kader treuer Gefolgsleute von Dwayne, die als seine persönlichen Assistenten fungierten, gehört hatte. Carol war tiefreligiös und hatte Dwayne sowohl verehrt als auch heftig verteidigt.
    Als seine Schwierigkeiten publik wurden, konnte Carol nie akzeptieren, dass ein Mensch, der Gottes Wort mit derartiger Inbrunst predigte wie G. Dwayne Snopes, ein korrupter Gauner sein sollte, also schob sie die Schuld für seinen Sturz auf Rachel.
    Sie war beinahe unnatürlich dünn, hatte eine messerscharfe Nase und ein spitzes Kinn. Ihre Augen waren ebenso schwarz wie ihr gefärbtes Haar, ihre Haut makellos, aber bleich. »Ich kann nicht fassen, dass Sie zurückgekommen sind.«
    »Ist schließlich ein freies Land, oder?« parierte Rachel.
    »Wie können Sie bloß Ihr Gesicht hier zeigen?«
    Ihr Trotz verpuffte. Sie reichte Edward einen kleinen Laib Vollkornbrot. »Würdest du das für mich nehmen?« Dann machte sie Anstalten, weiterzugehen.
    Die Frau sah Edward, und ihr Gesichtsausdruck wurde ein wenig milder. Sie trat vor und beugte sich zu ihm nieder. »Ich hab dich nicht mehr gesehen, seit du ein Baby warst. Was für ein hübscher kleiner Mann du geworden bist. Ich wette, du vermisst deinen Daddy.«
    Es war nicht das erste Mal, dass Edward von Fremden übermäßig vertraulich angesprochen wurde, und er mochte es nicht. Er duckte sich.
    Rachel versuchte an ihr vorbeizukommen, aber Carol schob rasch ihren Einkaufswagen in den Weg. »Der Herr sagt, wir sollen den Sünder lieben und die Sünde verabscheuen, aber bei Ihnen fällt mir das schwer.«
    »Ich bin sicher, dass Sie es schaffen, Carol, eine aufrechte Christin wie Sie.«
    »Sie wissen gar nicht, wie oft ich für Sie gebetet habe.«
    »Heben Sie sich Ihre Gebete für jemanden auf, der sie haben will.«
    »Sie sind hier nicht willkommen, Rachel. Viele von uns hatten dem Tempel ihr Leben geweiht. Wir glaubten, und wir haben auf eine Weise gelitten, die Sie nie verstehen würden. Unsere Erinnerung währt lange, und falls Sie der Ansicht sind, dass wir dastehen und zusehen, wie Sie sich hier wieder einrichten, dann irren Sie sich.«
    Rachel wusste, dass es ein Fehler war, zu antworten, aber sie musste sich einfach verteidigen. »Ich habe auch geglaubt. Keiner von euch hat das je verstanden.«
    »Sie haben an sich selbst geglaubt, an Ihre Bedürfnisse.«
    »Sie wissen gar nichts über mich.«
    »Wenn Sie auch nur das kleinste bisschen Reue zeigen würden, könnten wir alle Ihnen vergeben, aber Sie besitzen noch immer keine Scham, nicht wahr, Rachel?«
    »Es gibt nichts, dessen ich mich schämen müsste.«
    »Er hat seine Sünden gebeichtet, aber Sie haben sich immer geweigert. Ihr Gatte war ein Mann Gottes, und Sie haben ihn ruiniert.«
    »Dwayne hat sich selbst ruiniert.« Sie stieß den Einkaufswagen beiseite und zog Edward weiter.
    Bevor sie jedoch verschwinden konnte, kam ein Teenager um die Ecke in den Gang geschlurft. Er hatte mehrere Türen Kartoffelchips und ein Sixpack Cola dabei. Er war nicht besonders kräftig gebaut, sein unregelmäßig geschnittenes, schmutzig-blondes Haar war ungekämmt, und seine Ohren zierten drei Ohrringe. Er trug weite, schlabbrige Jeans, ein zerknittertes blaues Hemd, das er offen über der Hose trug, darunter ein schwarzes T-Shirt. Er blieb abrupt stehen, als er Rachel erblickte. Einen Moment lang war er vollkommen verblüfft, doch dann verhärtete sich sein Gesicht.
    »Was hat die hier verloren?«
    »Rachel ist nach Salvation zurückgekehrt«, erwiderte Carol kühn.
    Rachel fiel wieder ein, dass Carol geschieden war und einen Sohn hatte, aber diesen Jungen hätte sie nie als das stille, konservativ aussehende Kind wiedererkannt, an das sie sich vage erinnerte.
    Der Teenager starrte sie an. Wie ein Ausbund an Tugendhaftigkeit sah er wirklich nicht aus, und sie verstand nicht, woher seine unverhohlene Feindseligkeit kam.
    Sie wandte sich rasch ab und merkte, wie sie zitterte, als sie in den nächsten Gang einschwenkte. Sie war noch nicht weit gekommen, da hörte sie Carols zornige Stimme. »Ich kauf dir dieses Schweinefutter bestimmt nicht.«
    »Dann kauf ich‘s mir eben selber.«
    »Nein, das

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