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Träum weiter, Liebling

Träum weiter, Liebling

Titel: Träum weiter, Liebling Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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vertraulich. Und Rachel hat Gabe hundertmal mehr gegeben, als er ihr. Es kommt mir vor, als hätte er wieder zu leben angefangen, seit sie hier ist. Er lacht sogar manchmal.«
    »Er hat eben ausgetrauert, das ist alles. Es hat nichts mit ihr zu tun. Gar nichts!«
    Es war hoffnungslos, mit ihm darüber zu reden. Aus irgendeinem Grund wollte er nichts sehen, wenn es um Rachel ging.
    Sein Mund verzog sich zu einer sturen Linie. »Ich wär dir dankbar, wenn du wenigstens zwei Wochen Kündigungsfrist einhalten und mich nicht einfach so in der Tinte sitzenlassen würdest.«
    Damit hatte er nicht unrecht. Einfach fristlos zu kündigen war nicht richtig gewesen, egal, was er gemacht hatte. Sie musste daran denken, wie schwer es für sie werden würde, ihn in den nächsten zwei Wochen täglich zu sehen. Doch das hatte sie ja schließlich acht Jahre lang ausgehalten. Was machten da schon zwei Wochen mehr? Und es war gar nicht so schlecht, noch Gehalt zu bekommen, während sie sich nach einer neuen Stelle umsah. »Also gut. Aber nur, wenn du deine Nase aus meinem Privatleben raushältst. Und aus meiner Garderobe.«
    »Ich wollte wirklich nicht deine Gefühle verletzen, Kristy. Es war bloß der Schock, dich so verändert zu sehen.«
    Sie stand vom Tisch auf. »Mir wird kalt. Ich geh jetzt wieder rein.«
    »Ich wünschte, das würdest du nicht.«
    »Vergiss die zwei Wochen Kündigungsfrist.«
    »Okay, okay. Tut mir leid. Geh ruhig. Du kannst dich zu mir und Gabe setzen.«
    »Nein, ich will tanzen.«
    »Ich tanz mit dir.«
    »Wie großzügig.« Offenbar dachte er, sich aufzuopfern und mit ihr zu tanzen wäre der einzige Weg, um sie vom Pfad der Sünde abzuhalten.
    »Warum bist du bloß so kratzbürstig?«
    »Weil ich Lust dazu hab, deshalb!« Ihr Herz klopfte. Sie war nie unhöflich, aber irgendwie konnte sie nicht anders, und die Worte purzelten einfach so aus ihr heraus. »Ich bin es leid, mein Leben immer nur nach den Wünschen anderer zu richten.«
    »Du meinst nach meinen Wünschen.«
    »Ich will nicht mehr mit dir darüber reden.«
    Sie rauschte an ihm vorbei zurück zum Mountaineer ; obwohl sie eigentlich nur noch nach Hause und allein sein wollte.
    Ethan, der ihr nachsah, wurde von plötzlichen Schuldgefühlen gepackt, obwohl er wusste, dass er sich keineswegs schuldig fühlen musste. »Du hast ein wunderbares Leben!« rief er ihr nach. »Die ganze Gemeinde respektiert dich!«
    »Wie schön. Damit kann ich ja dann mein kaltes Bett wärmen.« Als sie ihm diese Worte über die Schulter zuschleuderte, trat sie in den Lichtkreis einer Straßenlampe, was ihre Figur auf eine Weise beleuchtete, dass seine Handflächen feucht wurden.
    Die ganze Welt ist verrückt geworden, entschied er. Kristy Brown hatte sich vor seinen Augen in ein Babe verwandelt.
    Ihr Haar sah in dem Licht aus, als würden Glühwürmchen darüber tanzen. Sie war keine Schönheit; dafür waren ihre Gesichtszüge zu gewöhnlich. Sie war zwar hübsch, aber keineswegs etwas Besonderes. Dennoch war Kristy... ja, sexy.
    Der Gedanke, dass Kristy sexy war, störte ihn. Es hatte etwas Unnatürliches, als würde man seiner eigenen Schwester lüsterne Blicke zuwerfen. Doch seit dem vergangenen Dienstag konnte er an nichts anderes mehr denken als an ihre Brüste.
    Du Schwein, sagte Oprah. An Kristy Brown ist weit mehr dran als tolle Brüste.
    Das weiß ich doch! schoss er zurück. Es war alles, das ganze Paket: die zierliche Taille, die wohlgerundeten Hüften, die schlanken Beine, diese flotte Frisur und ihre neue Verwundbarkeit - die war vielleicht sogar das Erregendste. Kristy wirkte nicht länger so ungeheuer kompetent, sondern wie ein ganz gewöhnlicher Mensch mit ganz gewöhnlichen Unsicherheiten.
    Er schob die Hände in die Jeanstaschen und überlegte, warum ihn ihre Veränderung so aufbrachte. Weil er eine verdammt gute Sekretärin verlor, deshalb.
    Irrtum, sagte Oprah. Großer Irrtum.
    Also gut! Es war etwas Wahres an dem, was Kristy heute Abend gesagt hatte. Zuviel Wahres. Er betrachtete sie zwar als eine seiner ältesten Freundinnen, aber bis zum heutigen Abend war ihm überhaupt nicht klargewesen, wie einseitig diese Freundschaft war.
    Sie hatte recht, alles war einseitig. Er wusste zwar über die wichtigen Ereignisse in ihrem Leben Bescheid, mehr aber nicht. Er wusste nicht, wie sie ihre Freizeit verbrachte, was sie froh machte, was unglücklich. Er versuchte, sich zu erinnern, was sie am liebsten aß, aber alles, was ihm einfiel, war, wie sie immer dafür

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