Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Träum weiter, Liebling

Träum weiter, Liebling

Titel: Träum weiter, Liebling Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
Vom Netzwerk:
Salvation versteckt waren, und dann hatte sie keinen Grund mehr, zu bleiben. Er musste dafür sorgen, dass sie es sich nicht leisten konnte, zu gehen. Noch nicht. Er wusste zwar, dass diese Stadt kein sehr guter Ort für sie war, doch ebensowenig konnte er sie einfach gehen lassen, bevor er sicher sein konnte, dass für ihre Zukunft gesorgt war. Ihr Überleben war derart unsicher, ihr Auskommen derart gefährdet, und er musste einfach sicherstellen, dass sie nie wieder Not litt.
    »Ich verdiene eine Lohnerhöhung, und das weißt du ganz genau.«
    Ohne auf sie zu achten, sagte er: »Ich weiß auch nicht, warum mir das nicht gleich eingefallen ist.« Er streckte sich im Gras aus und stützte sich auf einen Ellbogen. Dann biss er von seiner Hühnerbrust ab, obwohl er überhaupt keinen Hunger hatte. »Ich hab beschlossen, dir einen festen Wochenlohn zu zahlen. Das bedeutet, dein Gehalt ist fest, ob wir nun miteinander schlafen oder nicht.«
    In ihren Augen tauchten Dollarzeichen auf. »Wie hoch soll dieses Gehalt sein?«
    Er sagte es ihr und wartete darauf, dass ihm ihr kleiner roter Rosenknospenmund den Kopf abbiss. Was er auch tat.
    »Du bist der geizigste, gemeinste Pfennigfuchser, der mir je -«
    »Gerade du solltest lieber still sein.«
    »Ich bin nicht reich wie du. Ich muss geizig sein.«
    »Mit einem festen Gehalt kommst du sogar besser weg. Ich bezahl dir trotzdem die Überstunden, aber du hast keinen Nachteil mehr davon, wenn du eine Besorgung machen musst. Oder sonstwas.« Er hielt inne und biss noch einmal von seinem Hühnchen ab. »Du solltest mir auf Knien danken für meine Großzügigkeit.«
    »Ich sollte dir die Knie brechen.«
    »Wie bitte? Das hab ich nicht genau verstanden.«
    »Vergiss es.«
    Er hätte sie am liebsten gleich hier und jetzt in seine Arme gezogen, aber das konnte er nicht, nicht nach dem, wie es das erste Mal zwischen ihnen gelaufen war. Trotz all ihres Geredes von Hemmungslosigkeit verdiente sie diesmal ein Bett, und zwar nicht G. Dwaynes.
    Außerdem verdiente sie ein Date, obwohl ihr das selbst nicht in den Sinn zu kommen schien. Er wollte sie gerne in ein Vier-Sterne-Restaurant ausführen, nur um ihr beim Essen zusehen zu können.
    Er liebte es, ihr beim Essen zuzusehen. Jeden Tag kam er unter einem Vorwand an, um sie zu füttern. Er tauchte zum Beispiel morgens mit warmen Muffins auf und behauptete, er hasse es, allein zu frühstücken. Um die Mittagszeit verkündete er, er sei so hungrig, dass er sich nicht eher wiederauf die Arbeit konzentrieren könne, bevor er nicht einen Eimer Kentucky Fried vertilgt hätte. Und am Nachmittag wartete er dann noch mit diversen Käsetorten und Obst aus dem Snackbarkühlschrank auf, so dass sie gezwungen war, noch eine Pause einzulegen. Wenn er so weitermachte, brachte er den Knopf an seinen Jeans bald nicht mehr zu, aber sie sah von Tag zu Tag gesünder aus.
    Ihre Wangen hatten sich gerade genug gefüllt, um ihre grünen Augen nicht länger wie Untertassen wirken zu lassen, und die dunklen Ringe darunter waren ebenfalls verschwunden. Ihre Gesichtshaut hatte einen gesunden Glanz bekommen, und ihre Wangenknochen ein paar Sommersprossen mehr. Und ein wenig mehr Fleisch hatte sie mittlerweile auch auf den Rippen, obwohl sie natürlich noch weit davon entfernt war, rundlich zu sein. Dafür war sie auch nicht der Typ, aber immerhin wirkte sie nicht mehr so mager.
    Ein Schatten fiel auf seine Stimmung, als er daran dachte, wie viele Sorgen sich Cherry immer wegen ihres Gewichts gemacht hatte. Er hatte ihr gesagt, dass er sie auch noch lieben würde, wenn sie hundertfünfzig Kilo wog, aber sie zählte trotzdem Kalorien. Er hätte sie dünn oder fett geliebt.
    Er hätte sie verkrüppelt, alt und faltig geliebt. Es gab nichts, das ihrem Körper hätte zustoßen können, das ihn dazu gebracht hätte, sie nicht mehr zu lieben. Nicht mal der Tod.
    Er warf sein angebissenes Bruststück in die Abfalltüte, legte sich zurück ins Gras und legte den Arm über die Augen, als wolle er ein Nickerchen machen.
    Er fühlte, wie eine Hand über seine Brust strich, und ihre Stimme klang nicht länger zornig. »Erzähl mir von ihnen, Gabe, von Cherry und Jamie.«
    Seine Haut prickelte. Es war schon wieder passiert. Sie hatte ihren Namen ausgesprochen. Selbst Ethan tat das nicht. Sein Bruder wollte ihn beschützen, doch allmählich hatte Gabe das Gefühl, als würde außer ihm niemand mehr an sie denken.
    Die Versuchung, zu reden, war übermächtig, aber er war nicht total

Weitere Kostenlose Bücher