Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Träum weiter, Liebling

Träum weiter, Liebling

Titel: Träum weiter, Liebling Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
Vom Netzwerk:
Ersatzschlüssel von ihm in der Handtasche hatte.
    Sie griff automatisch danach, doch dann merkte sie, daßsie nicht ihre alte unförmige Handtasche mit den vielen Fächern dabeihatte, sondern ein hochmodisches kleines Ding an einer Goldkette. Außerdem fiel ihr ein, dass Rachel gemeint hatte, sie müsste aufhören, ihn zu bemuttern.
    »Ich hab meine Schlüssel drin liegenlassen.« Er streckte die Hand aus. »Ich brauch den Ersatzschlüssel«
    Die gute, alte, verlässliche Kristy Brown. Seine absolute Gewissheit, dass sie seinen Ersatzschlüsel dabeihaben würde - obwohl sie nicht länger für ihn arbeitete riss ein großes Loch in ihren rosa Nebel, und sie merkte, dass sie nicht annähernd so betrunken war, wie sie wollte. »Nun, das ist bedauerlich.«
    Er ließ ihren Arm los, sah sie irritiert an und zog ihr dann das Täschchen an der Goldkette von der Schulter. Sie sah schweigend zu, wie er darin herumwühlte.
    »Er ist nicht drin.«
    »Ich arbeite nicht mehr für dich, schon vergessen? Ich muss nicht mehr deinen Ersatzschlüssel mit mir rumschleppen.«
    »Natürlich arbeitest du noch -« Er erstarrte. Langsam tauchte seine Hand aus ihrem Täschchen auf. Er hielt ein kleines, viereckiges Plastikpäckchen zwischen den Fingern. »Was ist das denn, bitte?«
    Sie hätte in den Boden versinken können vor Scham. Sie wurde knallrot, was alles noch peinlicher machte, doch dann merkte sie, dass es auf dem Parkplatz zu dunkel war und er es nicht sehen konnte. Sie holte tief Luft und versuchte, ihm ruhig zu antworten. »Das ist ein Kondom, Ethan. Es überrascht mich, dass du noch nie eines gesehen hast.«
    »Natürlich hab ich schon eines gesehen!«
    »Warum fragst du dann?«
    »Weil ich wissen will, was es in deiner Handtasche zu suchen hat.«
    Ihre Verlegenheit wich einem aufsteigenden Zorn. »Das geht dich nichts an.« Sie riss es ihm aus der Hand, steckte es in ihre Tasche zurück und hängte sich die Tasche wieder über die Schulter.
    Zwei Pärchen, von denen das eine zu Ethans Kirchengemeinde gehörte, kam aus dem Mountaineer. Ethan packte sie am Arm und wollte sie zum Auto ziehen, als ihm einfiel, dass er ja keine Schlüssel hatte. Er blickte zu den Pärchen hinüber, die soeben Anstalten machten, die Eingangsstufen hinunterzugehen, und sie wusste, dass er nicht von ihnen gesehen werden wollte.
    Das Mountaineer lag in einer ruhigen Sackgasse zwischen einer Boutique mit Kinderkleidung und einem Andenkenladen, die beide schon geschlossen waren. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite befand sich ein kleiner, baumbestandener Park mit ein paar Picknicktischen und einem Spielplatz.
    Ethan war offenbar der Ansicht, dass der Park die schnellsteFluchtmöglichkeit bot, denn er wandte sich der Straße zu und führte sie, mit einem nicht gerade sanften Griff, in den Park.
    An schönen Tagen machten die Geschäftsleute an den schattigen Picknicktischen Mittagspause. Im schwachen Schein einer Straßenlaterne führte Ethan sie vorsichtig, damit sie in der Dunkelheit nicht stolperten, zum abgelegensten Tisch.
    »Setz dich.«
    Da ihr seine befehlsgewohnte Art nicht gefiel, stieg sie auf die Bank, anstatt sich darauf zu setzen, und nahm auf dem Tisch Platz. Da er nicht die Absicht hatte, seine Autorität zu verlieren, indem er unterhalb von ihr Platz nahm, setzte er sich wohl oder übel neben sie.
    Seine Beine waren länger als die ihren und daher in einem schärferen Winkel gebogen. Als sie ihm einen Seitenblick zuwarf, glaubte sie zu bemerken, dass er ihr in den Ausschnitt starrte, doch als sie den Ton in seiner Stimme hörte, entschied sie, dass sie sich geirrt haben musste.
    »Ich bin dein Pastor, und die Tatsache, dass eine alleinstehende Frau aus meiner Gemeinde ein Kondom mit sich herumträgt, geht mich sehr wohl etwas an.«
    Warum benahm er sich so? Ethan respektierte die Entscheidungsfreiheit der Leute, selbst wenn er anderer Meinung war, und sie hatte seine Vorträge vor Jugendlichen über sexuelle Verantwortlichkeit gehört. Er selbst votierte zwar vehement für die Abstinenz, doch sprach er ebenso offen über Verhütung und AIDS.
    »Die alleinstehenden Frauen in deiner Gemeinde sollten auch besser ein Kondom bei sich haben, wenn sie sexuell aktiv sind«, bemerkte sie.
    »Was meinst du mit sexuell aktiv? Mit wem - ich meine - aber - wie -«
    Ethan Bonner, der wegen seiner sexuellen Unverblümtheit bekannt war, fing tatsächlich an zu stottern. Er riss sich wieder zusammen. »Ich wusste gar nicht, dass es einen Mann in

Weitere Kostenlose Bücher