Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
"Träume aus 1001 Nacht" 6

"Träume aus 1001 Nacht" 6

Titel: "Träume aus 1001 Nacht" 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B McMahon
Vom Netzwerk:
und versuchten, sich durch intensive Gespräche etwas besser kennenzulernen. Molly hatte es sehr genossen, mit ihm über Gott und die Welt zu diskutieren. Und in diesen zwei Wochen hatte sie mehr über ihn als Mensch erfahren als in den ganzen fünf Jahren ihrer Zusammenarbeit.
    Nicht alles, was sie über ihn erfuhr, machte Sinn für sie. Er war eine wirklich bizarre Mischung aus westlich orientiertem Mann, der die Gleichberechtigung von Frauen als selbstverständlich akzeptierte, was er durch sein Verhalten ihr gegenüber in geschäftlichen Angelegenheiten auch vorher schon bewiesen hatte, und seiner animalischen männlichen Seite, die stark aus seinen traditionellen Wurzeln schöpfte.
    Und diese Seite an ihm brachte sie immer wieder dazu, ihn wegen eigentlich völlig unwichtiger Kleinigkeiten herauszufordern. Es bereitete ihr sogar richtiges Vergnügen, wenn er dann versuchte, Dinge zu analysieren, wo es eigentlich nichts zu analysieren gab.
    Am vergangenen Donnerstag hatte er dann bemerkt, dass sie ihn eigentlich meist an der Nase herumgeführt hatte. Er war fuchsteufelswild geworden, erinnerte sie sich mit einem lachenden und weinenden Auge, dass er sich von ihr so hatte hereinlegen lassen. Aber zum Schluss hatte er dann doch selbst lachen müssen.
    Und er hatte sie geküsst wie zur Strafe. Wie überhaupt die Küsse das waren, woran sie sich am besten erinnerte. Sie waren immer relativ spontan zustande gekommen, mal, weil sie zufällig neben ihm stand, mal, weil er sie anscheinend amüsant gefunden hatte. Und manchmal waren sie dann so leidenschaftlich geworden, dass es nicht viel gebraucht hätte, und sie wären miteinander im Bett gelandet. Meist hatte nur Hasims Anwesenheit verhindert, dass mehr passiert war.
    Molly hatte schon häufig überlegt, ob ihre Entscheidung, nach dem Besuch des Inspektors auf die Rückkehr in ihr eigenes Zimmer zu bestehen, richtig gewesen war. Nicht, dass er versucht hätte, sie in den beiden Nächten, als sie das Bett miteinander teilten, zu verführen. Ganz im Gegenteil. Aber würde sich nicht vielleicht doch etwas verändern, wenn sie weiterhin ihr Nachtlager teilten?
    Doch Molly musste sich auch fragen, ob sie wirklich eine so grundlegende Veränderung wollte. Ihre Ehe war eine Zweckehe, das musste sie sich immer wieder sagen. Sie würde nicht langfristig Bestand haben. Und körperliche Intimität würde die Situation nur komplizieren. Das hielt sie dennoch nicht davon ab, sich vorzustellen, wie es sein mochte, wenn er sie liebte. Sie in seinen Armen hielt, streichelte, sie zum Wahnsinn trieb …
    Sei dankbar für das, was du hast, hatte sie sich immer wieder gesagt. Kaliq hatte ihr seinen Namen angeboten, sie zu einer ehrbaren Frau gemacht. Damit hatte er verhindert, dass Chad jemals herausfinden würde, dass er der Vater ihres Kindes war.
    Und sie würde ihm dafür immer dankbar sein. Sie konnte ihr Leben weiterführen wie bisher, in New York leben, wo sie hingehörte. Doch manchmal fragte sie sich auch, wie ihr Leben wohl weitergegangen wäre, wenn sie Kaliq nichts von Chad erzählte hätte. Wenn sie nicht aus den besagten Gründen geheiratet hätten.
    In so mancher Stunde allein in ihrem Bett gab sie sich Fantasien hin, wie es wohl gewesen wäre, wenn sie nicht aus Gründen der Vernunft, sondern aus Leidenschaft und Liebe geheiratet hätten. Es machte ihr nämlich Spaß, mit Kaliq zusammenzuleben.
    Wie wäre es gewesen, wenn Kaliq sie umworben hätte? Wie versuchte er, eine Frau für sich zu gewinnen? Das waren Sachen, die sie interessierten. Hätte er sie mit Blumen überschüttet, zum Essen in Restaurants eingeladen, wäre er mit ihr tanzen gegangen?
    Sie schüttelte den Kopf und seufzte. Leider würde sie das wohl nie erfahren. Er hatte ihr klar und deutlich erklärt, was er von Frauen hielt. Er traute ihnen nicht über den Weg. Und sie war realistisch genug, um zu wissen, dass er sie niemals geheiratet hätte, wäre nicht sein Visum abgelaufen gewesen.
    Nachdem sie Sabrina kennengelernt hatte, hatte Molly sich manchmal gefragt, ob diese es bedauerte, Kaliq als Mann verloren zu haben. Hatte sie vor, ihn wieder für sich zu gewinnen? Dieses Zusammentreffen auf der Party war ihr nicht so ganz zufällig vorgekommen. Aber so einfach würde sie es ihrer Konkurrentin nicht machen, sagte sich Molly, falls diese vorhatte, sich wieder an Kaliq heranzumachen. Allerdings schien er wirklich nichts mehr von Sabrina wissen zu wollen.
    Kaliq verstaute seine Unterlagen in seiner

Weitere Kostenlose Bücher