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"Träume aus 1001 Nacht" 6

"Träume aus 1001 Nacht" 6

Titel: "Träume aus 1001 Nacht" 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B McMahon
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Möbelstücke platziert haben wollte, daher ging alles ganz zügig vonstatten. Mit ihren vertrauten Möbeln fühlte sie sich schon viel mehr zu Hause in der Wohnung.
    Zwei Stühle blieben übrig. „Ich glaube, die sind nur noch gut für den Sperrmüll. Die sollten wir in den Abstellraum bringen.“
    Als es klingelte, ging Hasim an die Sprechanlage.
    „Erwartest du Besuch?“ Molly sah Kaliq fragend an.
    „Nein.“ Er ließ sich von Hasim ausrichten, wen der Türmann angemeldet hatte.
    „Es ist der Inspektor von der Einwanderungsbehörde“, seufzte er. „Er müsste gleich hier sein. Komm, wir wollen ihm zeigen, was für ein perfektes Paar wir sind.“
    Der Beamte blieb etwa eine Stunde und schaute sich in der Wohnung um. Er stellte ihnen etliche Fragen, zum Teil die gleichen Fragen wie beim ersten Mal.
    Als er ging, stellte der Beamte abschließend fest, dass seiner Meinung nach Kaliqs Einbürgerungsgesuch nichts mehr im Weg stand. Es würde jetzt alles seinen bürokratischen Gang nehmen, und in ein paar Wochen hätten sie vermutlich den positiven Bescheid, dass Kaliq die Greencard bekam.
    Molly klatschte in die Hände, als sie endlich wieder allein waren. „Wir haben es geschafft!“
    „Meinst du? Ich bin noch skeptisch. Erst wenn ich die Greencard wirklich in Händen halte, glaube ich es.“
    „Was soll denn jetzt noch schiefgehen?“
    „Man weiß nie. Doch trotzdem warst du sehr überzeugend.“ Er kam auf sie zu und küsste sie.
    Die Umarmung kam so unerwartet, dass sie ihm nichts entgegenzusetzen hatte. Molly lehnte sich gegen die Wand, um nicht zu fallen, so schwach fühlte sie sich auf einmal. Und sie konnte nicht anders, als seinen Kuss zu erwidern.
    Als er sich schließlich von ihr löste, schaute sie ihn fragend an. Bedeuteten ihm die Küsse etwas? Oder war es nur eine Laune?
    „Ich denke, wir sollten unser Verhalten in der Öffentlichkeit noch immer kontrollieren, bevor wir es nicht schwarz auf weiß haben, dass ich eingebürgert bin.“ Kaliq streichelte ihr zärtlich mit den Fingern über die Wange. „Es fällt dir ja nicht schwer, die liebende Ehefrau zu spielen, oder?“
    „Einiges würde ich jedoch gern ändern“, gestand sie unvermittelt.
    „Und das wäre?“
    „Ich denke, wir brauchen nicht mehr das Bett zu teilen. Als deine langjährige Mitarbeiterin kenne ich viele deiner Marotten, es sollte also nichts schiefgehen. Ich kann meine Kleidung noch einige Zeit lang in deinem Schrank lassen, aber in einem Bett zu schlafen ist nicht nötig.“
    Molly musste sich eingestehen, dass sie nicht wusste, wie lange sie es noch aushalten würde, in seinem Bett zu schlafen, ohne irgendwann nachts seine Umarmung zu suchen. Es war besser, erst gar nicht die Voraussetzungen für so etwas zu schaffen.
    „Ganz wie du willst.“ Er drehte sich um und verließ das Zimmer.
    „Nun, Molly, jetzt hast du, was du gewollt hast!“, murmelte sie und fragte sich, warum sie so enttäuscht war.

7. KAPITEL
    Molly schaute aus dem Fenster des Flugzeugs und erblickte die Vorstädte von Washington unter sich. Sie waren fast da. Sie warf einen kurzen Seitenblick auf Kaliq. Er war noch immer in einen Geschäftsbericht vertieft, den er sich zur Ansicht mitgenommen hatte. Dann wandte sie ihre Aufmerksamkeit wieder der Aussicht zu. Sie überlegte, wie dieser Besuch wohl verlaufen würde. Wie würde Roeuk über Kaliqs Ehe denken? Würde er sie akzeptieren und als würdig genug befinden, um in die reiche Familie bin Shalik aufgenommen zu werden? Würden sie enttäuscht von seiner Ehefrau sein?
    Molly hoffte es nicht. Es war ihr sehr wichtig, von seiner Familie akzeptiert zu werden.
    Die vergangenen zwei Wochen waren sehr merkwürdig gewesen, fand Molly. Es war ihr ganz seltsam vorgekommen, nach den Tagen zu Hause wieder ins Büro zu gehen. Es hatte sich so viel geändert in ihrer Beziehung zu Kaliq. Einerseits war sie noch immer die perfekte Assistentin wie in den vergangenen fünf Jahren, die jeden Wunsch ihres Chefs erriet, noch bevor er ihn selbst äußerte, zum anderen war er ihr inzwischen so vertraut, dass es ihr manchmal schwerfiel, Distanz zu bewahren. Sie war sich auf einmal seiner Präsenz als Person so viel stärker bewusst als zuvor. Sie hoffte nur, dass er das nicht bemerkte.
    Die Abende waren eine ganz andere Geschichte. Vor allem jene, die sie miteinander zu Hause verbrachten. Zuerst waren sie ein wenig unsicher gewesen, doch so allmählich hatte sich eine gewisse Routine eingestellt. Sie waren einander fremd

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