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"Träume aus 1001 Nacht" 6

"Träume aus 1001 Nacht" 6

Titel: "Träume aus 1001 Nacht" 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B McMahon
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alles gedacht. Seufzend ging Sara ins Badezimmer, um sich anzuziehen. Es war an der Zeit, sich der Wirklichkeit zu stellen.
    Als sie wenig später nach unten ging, war sie frisch geduscht und hatte die Haare durchgekämmt. Leider hatte sie kein Make-up gefunden. Da sie Stimmen hörte, folgte sie ihnen und kam ins Esszimmer. Von hier aus gingen geöffnete Türen auf einen wundervollen Garten hinaus. Es gab einen kleinen Wasserfall, grünen Rasen und Blumenbeete, die mit roten und gelben Blüten erstrahlten.
    In der Luft hing der Duft von frischem Kaffee und Croissants. Kharun saß am Tischende, neben ihm hatte eine ältere Dame Platz genommen. Sie trug ein sehr elegantes Kleid und dezenten Perlenschmuck, der ein Vermögen gekostet haben musste. Als sie Sara eintreten hörte, hob sie den Blick und schaute sie aufmerksam an. Auch Kharun hatte sie bemerkt.
    „Sara!“, rief er aus und sprang auf. „Ich dachte, du würdest länger schlafen, sonst hätten wir natürlich auf dich gewartet.“ Er nahm sie sanft in die Arme und hauchte ihr einen Kuss auf die Wange. „Ich hoffe, du hast gut geschlafen.“ Seine Stimme hatte dabei einen sanften Tonfall angenommen. Es sah wirklich so aus, als wären sie schon seit Langem ein Liebespaar. Dann fuhr er auf Französisch fort: „Darf ich dir meine Mutter vorstellen. Mutter, Sara Kinsale, meine Verlobte.“
    Kharuns Mutter stand auf und kam zu ihnen herüber. Sie umarmte Sara und gab ihr einen leichten Kuss auf die Wange.
    „Freut mich, Sie kennenzulernen, Mademoiselle . Mein Sohn hat mir gerade von der bevorstehenden Hochzeit erzählt. Ich weiß, Sie haben das wegen der Trauerzeit nach dem Tod meines Mannes geheim gehalten. Das war sehr taktvoll von Ihnen. Und ich freue mich umso mehr, dass Ihre Verlobung jetzt bekannt wird. Das wird Leben in unsere Familie bringen. Ich heiße Sie herzlich bei uns willkommen. Nennen Sie mich bitte Angélique.“
    Sara fühlte sich ein wenig unbehaglich. Sie trug nur einfache Sachen, während die beiden anderen sehr vornehm gekleidet waren. Sie räusperte sich und erwiderte auf Französisch: „Es ist mir ebenfalls ein Vergnügen, endlich Ihre Bekanntschaft zu machen.“ Sicherlich erfreute es Kharun, dass sie die Sprache seiner Mutter beherrschte. Aber was mochte er sonst noch von ihr erwarten?
    Als sie Platz genommen hatten, fuhr Angélique fort: „Ich bin sehr froh, dass Sie meinen Sohn auf andere Gedanken bringen. Seit dem Tod seines Vaters hat er sich Hals über Kopf in die Geschäfte gestürzt. Er muss sich um die Zukunft der Familie kümmern, und das ist gut so, aber ein wenig Freude gehört auch zum Leben.“
    Verlegen lächelte Sara. Es fiel ihr nicht leicht, dieser freundlichen Frau gegenüber eine Komödie zu spielen. Sie warf Kharun einen Hilfe suchenden Blick zu. Schließlich war er dafür verantwortlich, dass sie in dieser Situation steckte, da konnte er ihr auch wieder heraushelfen! Trotz aller Sorgen verlief das Frühstück sehr harmonisch. Kharun unterstützte Sara, wo er nur konnte. Und er erwies sich als angenehmer Gesellschafter, während er erzählte, wie er Sara kennengelernt hatte. Sie konnte kaum fassen, wie er die Geschichte ausschmückte. Beinah hatte sie das Gefühl, das alles wirklich erlebt zu haben.
    Um sich in Zukunft nicht in Widersprüche zu verwickeln, versuchte sie, sich jede Einzelheit einzuprägen. Als das Frühstück zu Ende ging, stand sie kurz davor, die eigene Lügengeschichte für bare Münze zu nehmen.
    „Ich hatte eigentlich vor, hier eine Weile zu bleiben“, erklärte Angélique endlich, „aber ich habe beschlossen, so schnell wie möglich zu Jasmine zu ziehen. Ihr beiden wollt sicher allein sein, das ist ja nur verständlich. Vor allem da ihr keine Zeit zu einer Hochzeitsreise haben werdet. Erst wenn Kharun die Verhandlungen über die Ölbohrungen abgeschlossen hat, werdet ihr in die Flitterwochen starten können.“
    Sara fragte sich, was Kharun wohl seiner Mutter vor ihrer Ankunft erzählt haben mochte. Vielleicht war es das Beste, freundlich zu lächeln und zu schweigen. Er würde die Dinge sicher in die Hand nehmen. Schon erklärte Kharun: „Es ist ausgeschlossen, dass du hier früher als vorgesehen ausziehst, Mutter.“
    „Kharun“, erwiderte sie sanft, „ich weiß doch, wie das ist. Schließlich war ich auch einmal jung. Dein Vater und ich …“ Plötzlich verstummte sie, und Tränen traten ihr in die Augen. Entschlossen schob sie den Stuhl zurück und stand auf. „Entschuldigt mich

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